- Karl Schricker
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Karl Schricker (* 4. Dezember 1912 in Förstenreuth (Kreis Münchberg); † 22. September 2006 in Bayreuth) war ein deutscher Maler und Graphiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Schon während seiner Volksschulzeit schickte ihn der Vater in der Freizeit zum Kunstmaler Max Schaffner nach Münchberg in die Lehre.[1]. Es folgte der Besuch der Realschule (Bayreuth) und der Oberrealschule (Hof (Saale)). Um im Folgenden in der Kunstschule aufgenommen zu werden, musste Schricker das Erlernen eines praktischen Berufes nachweisen. „So wurde ich Modelleurvolontär in der Porzellanfabrik Hertel, Jakob & Co., GmbH, Rehau/Bayern, von 1930 bis 1932“, wie er es selbst in seinem Lebenslauf schildert.
1932 erfolgte sein Eintritt in die Staatsschule für angewandte Kunst (spätere Akademie der Bildenden Künste) in Nürnberg. Es war hier der Direktor der Akademie selbst, der Karl Schrickers Fähigkeiten erkannte und ihn in die Fachklasse „Freie Graphik und Malerei“ setzte – Schricker selbst „[wollte] in Verkennung seiner Hauptbegabung die Plastiker-Klasse besuchen“.[2]. Darüber hinaus wurden seine Arbeiten während der Aufnahmeprüfungen als die besten Leistungen bewertet, so dass es ihm gestattet war die – eigentlich obligatorische – Einführungsklasse zu überspringen. Seine Lehrer in Nürnberg waren die Professoren Karl Dotzler (1874–1956) und Friedrich Heubner (1868–1974).
In den frühen dreißiger Jahren erhielt Karl Schricker den schulischen Auftrag einer Studienreise an die Nordsee, um dort in einer Serie von Zeichnungen „Die Entwicklung des Segelschiffs“ darzustellen. Kurz darauf finanzierte man ihm noch eine Fahrt, um „Monumentale Stätten deutscher Arbeit“ künstlerisch zu charakterisieren. Dargestellte Motive waren bspw. in Berlin, Kiel, Lübeck, Rostock und Stettin.[3].
1937 erfolgte die Ernennung zum Meisterschüler.
1939 erhielt Schricker den Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg.
Wie bei vielen anderen Künstlern, so bildete der Krieg auch bei Karl Schricker eine Zäsur. Jedoch konnte seine Einberufung zum Militärdienst 1940 seinen Schaffensdrang nicht zügeln. Als Melder bei der Infanterie war er eingesetzt in Russland. Während dieser Zeit zeichnete und skizzierte er seine Eindrücke und seine Erlebnisse auf Blöcke und Papiere. Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte er in Berlin. Von dort aus schlug er sich allein bis Glietz an das östliche Elbufer durch, wo er bei einem Bauern mehrere Wochen unter kam. Als eine Handverletzung stationär behandelt wurde, bestand die Gefahr in russische Gefangenschaft zu geraten. Um dies zu vermeiden, brachte ihn eine Krankenschwester bei Nacht und Nebel über die Elbe. „Später schlich er bei Falkenstein in Strümpfen zwischen den russischen Posten über die bayerische Grenze“.[4] und gelangte so zu seinen Eltern nach Oberfranken.
1947 erhielt er Aufträge zur Ausgestaltung von Kirchen und Wirtshäusern, sowie auch zu Buchillustrationen („Die gute Erde“, „Der Verwünschte“ und „Der Schimmelreiter“).
Ab 1948 betätigte sich Karl Schricker als Industriegraphiker in der Porzellanfabrik Rosenthal.
1951 heiratete er Thea Schricker, geb. Pülz (gest. 1996). Von dieser Zeit ab lebte er (bis 1997) in Redwitz.
1975 scheidet er aus dem Beruf bei Rosenthal aus und arbeitet fortan als freischaffender Künstler.
1997 erfolgt der Umzug nach Bayreuth, wo er im September 2006 stirbt.Karl Schricker stellte regional und überregional aus.
In der Wahl der Maltechnik variiert Schricker. So finden sich neben Mischtechniken und Tuschezeichnungen auch Aquarelle und Ölbilder. Oftmals gebraucht er für seine Arbeiten Großformate. Insbesondere bei Werken, die sein Kriegserleben darstellen wird „seine ‚franko-japanische Präzision des Striches‘ [gerühmt]“, wie es in der „Kulturwarte“ (1970: 85) zu Schrickers Werk „Abgestellt“ (Mischtechnik, 100 x 82 cm) heißt. Vereinzelt erstellt Schricker auch Skulpturen.
Dagegen kreist das dargestellte Motiv oftmals um das Tier, „weil mein Interesse schon seit frühester Jugend der Beobachtung in hingebungsvoller Weise den Tieren, sowohl den domestizierten wie vor allem denen der freien Wildbahn gegolten hat und natürlich auch heute noch gilt“.[5]. Mit tiefschürfenden Gedanken versuchte er sowohl seine Tierliebe, als auch die Ängste um die Kreatur malerisch darzustellen.
„Seine Kunst ist dem Lebendigen, dem Noch-Lebendigen verschrieben“.[6].
Ausstellungen
Werke Karl Schrickers wurden sowohl in Einzel- als auch in Gruppenausstellungen gezeigt.
Zu nennen sind hier exemplarisch die Orte: Bamberg, Bayreuth, Berlin, Bischofsgrün, Bonn, Coburg, Erlangen, Graz, Hof (Saale), Kulmbach, Marktredwitz, München, Passau, Selb, Würzburg
Mitgliedschaften
- 1964 war Schricker Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Nordfranken“.
- 1967 wurde er in den „Bund Fränkischer Künstler“ aufgenommen und beteiligte sich in der Folge an zahlreichen Ausstellungen.
- 1969 erfolgte die Aufnahme Schrickers in den „Berufsverband Bildender Künstler“.
Ankäufe
Werke von Karl Schricker befinden sich unter anderem im Besitz von:
- Bezirk Oberfranken
- Stadt Bamberg
- Stadt Bayreuth
- Stadt Kulmbach
- Bayerische Staatsgemäldesammlung / Staatliche Graphische Sammlung (München)
- Landbauamt Nürnberg
- Staatsbibliothek Bamberg
- Landwirtschaftsministerium Bonn
Einzelnachweise
- ↑ Max Escher: Karl Schricker – ein fränkischer Maler und Dürerpreisträger, in: Kulturwarte. Monatsschrift für Kunst und Kultur (XIX. Jg. / Nr. 12), 1973, S. 236 – 241, hier: 236
- ↑ Max Escher: Karl Schricker – ein fränkischer Maler und Dürerpreisträger, in: Kulturwarte. Monatsschrift für Kunst und Kultur (XIX. Jg. / Nr. 12), 1973, S. 236 – 241, hier: 236.
- ↑ Max Escher: Karl Schricker – ein fränkischer Maler und Dürerpreisträger, in: Kulturwarte. Monatsschrift für Kunst und Kultur (XIX. Jg. / Nr. 12), 1973, S. 236 – 241, hier: 237.
- ↑ Max Escher: Karl Schricker – ein fränkischer Maler und Dürerpreisträger, in: Kulturwarte. Monatsschrift für Kunst und Kultur (XIX. Jg. / Nr. 12), 1973, S. 236 – 241, hier: 238.
- ↑ Karl Schricker: Mein Anliegen, in: Berufsverband Bildender Künstler Oberfranken e.V. (Hrsg.): Karl Schricker, 1992, S. 3.
- ↑ A. Kück: Karl Schricker; in: Katalog zur Ausstellung von Karl Schricker / Heinrich Schreiber in „Die Kleine Galerie“: Bamberg, 1977, S. 2
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