Krasny Bor (Kaliningrad, Osjorsk)

Krasny Bor (Kaliningrad, Osjorsk)
Siedlung
Krasny Bor/
Kellmienen (Kellmen)

Красный Бор
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Erste Erwähnung 1701
Frühere Namen Kellmienen (bis 1938)
Kellmen (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 802 009
Geographische Lage
Koordinaten 54° 24′ N, 22° 7′ O54.422.116666666667Koordinaten: 54° 24′ 0″ N, 22° 7′ 0″ O
Krasny Bor (Kaliningrad, Osjorsk) (Russland)
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Lage in Russland
Krasny Bor (Kaliningrad, Osjorsk) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Krasny Bor (russisch Красный Бор, deutsch Kellmienen, 1938–1946 Kellmen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Gawrilowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gawrilowo (Gawaiten, 1938–1946 Herzogsrode)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Krasny Bor liegt neun Kilometer östlich der Rajonshauptstadt Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) und ist über Porchowskoje (Kermuschienen, 1938–1946 Fritzenau) an der Straße von Osjorsk zum russisch-polnischen Grenzübergang Gussew/Gołdap (Gumbinnen/Goldap, an der ehemaligen deutschen Reichsstraße 132) aus zu erreichen. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichtliches

Das vormalige Kellmienen wurde 1701 in den Kirchenrechnungen des Kirchspiels Kleszowen (1936–1938 Kleschowen, 1938–1946 Kleschauen, seit 1946: Kutusowo) erstmals urkundlich erwähnt[1]. Damals wurde es als Vorwerk benannt. In der Pestzeit 1709/1710 wurde Kellmienen durch die Krankheit total verwüstet.

Der kleine Ort am Ostrand des Grimmener Waldes war ein Ortsteil des Gutsbezirks Adlig Pogrimmen, das 1928 in der Landgemeinde Pogrimmen (1938–1946 Grimmen) aufging. Es gehörte bis 1945 zum Amtsbezirk Wilhelmsberg[2] (heute russisch: Jablonowka) im Landkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam der seit dem 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) „Kellmen“ genannte Ort unter sowjetische Verwaltung und wurde 1946 in „Krasny Bor“ umbenannt. Bis 2009 war das Dorf in den Bagrationowski sowjet (Dorfsowjet Bagrationowo (Wikischken, 1938–1946 Wiecken)) eingegliedert, kam dann aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform als „Siedlung“ genannter Ort zur Gawrilowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gawrilowo) im Rajon Osjorsk in der nunmehr russischen Oblast Kaliningrad[3].

Hatte das Dorf den Zweiten Weltkrieg einigermaßen gut überstanden, so begann erst in den 1990er Jahren der Zerfall der Gebäude.

Kirche

Bis 1945 war Kellmienen bzw. Kellmen mit seiner meistenteils evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Wilhelmsberg[4] (seit 1946: Jablonowka) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Johannes Schenk.

Während der Zeit der Sowjetunion waren alle kirchlichen Aktivitäten untersagt. Erst in den 1990er Jahren bildete sich in dem früher auch zum Kirchspiel Wilhelmsberg gehörenden Ort Kadymka (Eszerningken/Escherningken, 1938–1946 Eschingen) wieder eine evangelische Gemeinde, die in die Propstei Kaliningrad[5] in der Evangelische-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) integriert ist. Sie gehört zur Kirchenregion (Pfarrsprengel) der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen).

Schule

In Kellmienen gab es 1764 eine erste Schule. In ihr unterrichtete man bis 1945 die Kinder aus Kellmienen, Adlig/Königlich Pogrimmen (1938–1946 Grimmen, russisch: Pskowskoje) und Brindlacken (1938–1946 Kleinfritzenau, russisch: Prudnoje)[6].

Verweise

Fußnoten

  1. Jürgen Schlusnus, Kellmienen
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Wilhelmsberg
  3. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 269 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  4. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Wilhelmsberg
  5. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad
  6. Herbert Skroblin, Kellmienen - mein Schuldorf, in: Angerapper Heimatbrief 2010, Seite 64ff

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