Kolzowo (Kaliningrad)

Kolzowo (Kaliningrad)
Siedlung
Kolzowo/Kohlau
Колцово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Kohlau (bis 1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 802 008
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 22° 8′ O54.36944444444422.133333333333Koordinaten: 54° 22′ 10″ N, 22° 8′ 0″ O
Kolzowo (Kaliningrad) (Russland)
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Lage in Russland
Kolzowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Kolzowo (russisch Колцово, deutsch Kohlau) ist ein kleiner Ort im Südosten der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Gawrilowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gawrilowo (Gawaiten, 1938–1946 Herzogsrode)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Kolzowo liegt südöstlich der Rajonshauptstadt Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) an einer wenig befestigten Nebenstraße, die Jablonowka (Wilhelmsberg), Solnetschnoje (Szameitschen/Schameitschen, 1938–1946 Brahmannsdorf) und Pskowskoje (Friedrichsberg) mit Bagrationowo (Wikischken, 1938–1946 Wiecken) verbindet.

Bis 1945 bestand Bahnanschluss mit der zwei Kilometer entfernten Station Wikischken/Wiecken (russisch: Bagrationowo) an der jetzt nicht mehr betriebenen Bahnstrecke von Insterburg (heute russisch: Tschernjachowsk) nach Lyck (heute polnisch: Ełk).

Geschichtliches

Im Jahre 1863 wurde Kohlau als kleiner und unscheinbarer Ort mit 56 Einwohnern im Kirchspiel Kleszowen (1938–1946 Kleschauen, russisch: Kutusowo) erwähnt[1]., und 1879 war der Ort „königliches Domainenvorwerk“. Im Jahre 1907 lebten in Kohlau 55 Menschen.

Als am 7. August 1925 aus einem Teil des Gutsbezirkes Friedrichsberg (russisch: Pskowskoje) im Amtsbezirk Wilhelmsberg (Jablonowka) die Landgemeinde Friedrichsberg gebildet wurde, wurde der verbliebene Teil in „Kohlau“ umbenannt. Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Kohlau dann in die Landgemeinde Raudohnen (1938–1946 Raunen, russisch: Wolkowo) eingegliedert. Als deren Ortsteil gehörte Kohlau bis 1945 zum Landkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

Nach 1945 zur Sowjetunion gehörend und seit 1946 „Kolzowo“ genannt, ist der Ort als „Siedlung“ seit 2009[2] ein Teil der Gawrilowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gawrilowo (Gawaiten, 1938–1946 Herzogsrode)) im Rajon Osjorsk in der nunmehr russischen Oblast Kaliningrad.

Kirche

Vor 1945 war Kohlau mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Kleszowen (1936–1938 Kleschowen, 1938–1946 Kleschauen, heute russisch: Kutusowo) eingepfarrt[3]. Es war dem Kirchenkreis Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union angegliedert. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Günther Warm.

Nach 1945 war in der Sowjetunion kirchliches Leben untersagt. Erst in den 1990er Jahren bildeten sich in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden, von denen die in Kadymka (Eszerningken/Escherningken, 1938–1946 Eschingen) Kolzowo am nächsten liegt. Sie gehört zur neugegründeten Propstei Kaliningrad[4] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER). Die zuständigen Pfarrer sind die der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen).

Verweise

Fußnoten

  1. Jürgen Schlusnus, Kohlau
  2. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  3. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Kleszowen
  4. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Anderes

Straßenkarte Nördliches Ostpreußen mit Memelland Königsberg - Tilsit - Gumbinnen. Kaliningradskaja Oblast, Höfer-Verlag Dietzenbach, 11. Auflage 2005


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