- Kleinkastell Biebig
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Kleinkastell Biebig Limes ORL -- (RLK) Strecke (RLK) Rätischer Limes,
Strecke 14Datierung (Belegung) bis spätestens um 260 n. Chr. Typ Kleinkastell Größe 39 × 42 m = ca. 0,15 ha Bauweise Steinkastell Erhaltungszustand flacher Schuttwall Ort Biebig Geographische Lage 48° 58′ 30,9″ N, 11° 15′ 57,4″ O48.97525555555611.26595Koordinaten: 48° 58′ 30,9″ N, 11° 15′ 57,4″ O Vorhergehend Kleinkastell Petersbuch (westlich) Anschließend Kleinkastell Hegelohe (östlich) Rückwärtig Kastell Pfünz (südlich) Das Kleinkastell Biebig ist ein ehemaliges römisches Militärlager, das nahe der zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Rätischen Mauer errichtet wurde und heute im „Altdorfer Wald“ nördlich des Weilers Götzelshard, Gemeinde Pollenfeld, im Landkreis Eichstätt in Bayern liegt.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Forschungsgeschichte
Die abgelegen im „Altdorfer Wald“ liegende Anlage wurde rund 100 m südlich des römischen Grenzverlaufs errichtet. Dies ist eine für ein Kleinkastell am Rätischen Limes ungewöhnlich weite Entfernung. Der Befund wird heute teils von tiefen Hohlwegen zerschnitten. Die heute sichtbaren Wälle liegen am östlichen Rand einer Bergzunge. Deren Spitze mündet etwas nördlicher vom Limes entfernt vor einem kurzen, tiefen Geländeeinschnitt, der sich in nordöstliche Richtung zum Tal der Anlauter öffnet. In diesem Einschnitt vereinigen sich das „Westliche“ und „Östliche Wassertal“. Während das westliche Tal eine westlich der Verschanzung gelegene, von Nordost nach Südwest laufenden Senke bildet und schließlich kurz vor dem Dorf Wachenzell mündet, ist das „Östliche Wassertal“ an der östlichen Seite des Kastells zunächst in Nord-Südrichtung ausgebildet. Dort, auf dessen Osthang, 400 m von Biebig entfernt, liegt das nächste Kleinkastell (Hegelohe). Südlich, kurz hinter Biebig biegt das Tal rechtwinklig nach Osten ab und endet kurz darauf unweit des Dorfes Hirnstetten, das seinerseits knapp hinter dem antiken Grenzverlauf liegt.
Die kleine Anlage wurde von Friedrich Winkelmann, einem Streckenkommissar der Reichs-Limes-Kommission (RLK), untersucht.
Baugeschichte
Die rund 39 × 42 Meter (= 0,15 Hektar) umfassende, kaum untersuchte trapezförmige Erdschanze besaß in ihren heute noch rund 1 m hohen Wällen einen 60 cm hohen gemauerten Kern von 2,60 Meter Breite. Die RLK entdeckte im Wallkörper eine einzige römische Sigillate,[1] deren Datierung offen ist. Zudem besitzt die Anlage keinen Graben.[2] Der nächste westlich gelegene Wachturm, schon auf der östlichen Höhe des Westlichen Wassertals, Wp 14/65, ist 700 m entfernt. Wesentlich näher ist der nördliche Wp 14/66, der am östlichen Talhang des Östlichen Wassertals steht.
Kritik
Aufgrund der Befundlage wurden in der Vergangenheit wiederholt Zweifel laut, die diese Örtlichkeit als nicht römerzeitlich einordnen bzw. kritisch bewerten. Nach Thomas Fischer besaß Biebig „offenbar keine gemörtelte steinerne Wehrmauer.“[2]
Denkmalschutz
Das Kleinkastell Biebig und die erwähnten Anlagen sind als Abschnitt des Obergermanisch-Rätischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes. Außerdem sind sie geschützt als eingetragene Bodendenkmale im Sinne des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind erlaubnispflichtig, Zufallsfunde sind den Denkmalbehörden anzuzeigen.
Siehe auch
Literatur
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-786-12347-0, S. 304
- Thomas Fischer, Erika Riedmeier Fischer: Der römische Limes in Bayern. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2008. ISBN 978-3-7917-2120-0
- Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: E. Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v.d.H. 2004, ISBN 3-931267-05-9 S. 75–92 (Saalburg-Schriften 6).
- Günter Ulbert, Thomas Fischer: Der Limes in Bayern. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0-351-2
Grabungsbericht der Reichs-Limes-Kommission:
- Ernst Fabricius, Felix Hettner und Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, Abteilung A, Band 7: Die Strecken 14 und 15, Petters, Heidelberg 1933, S. 104ff.
Einzelnachweise
- ↑ Ludowici III S. 279 S M
- ↑ a b Thomas Fischer, Erika Riedmeier Fischer: Der römische Limes in Bayern. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2008. ISBN 978-3-7917-2120-0. S. 132
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