Leo Peters

Leo Peters

Leo Theodor Peters (* 9. September 1944 in Kaldenkirchen) ist ein deutscher Archivar, Historiker, Autor und Professor für Geschichte.

Leo Peters im Gespräch mit Kinga Göncz Prag 2009

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Leo Peters besuchte bis zum Jahr 1965 das Fichte-Gymnasium in Krefeld. Anschließend studierte er Philosophie, Germanistik und Geschichte an den Universitäten Münster und Bonn, hier vor allem geschichtliche Landeskunde bei Franz Petri und Edith Ennen[1], und promovierte 1971 mit einer Dissertation über die Geschichte des Geschlechtes von Schaesberg. Neben der deutschen Ausgabe erschien sie auch als Buch in der niederländischen Reihe Maaslandse Monografieen.

Nach zweijähriger Referendarzeit am Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und am Hessischen Staatsarchiv in Marburg legte er dort sein Archivassessorexamen ab. 1973 wurde er Leiter des Kreisarchivs in Kempen. Als Archivar entdeckte er u.a. einen Ablassbrief von Johannes Gutenberg als Einband eines Buches; dieser gehört heute zur Dauerausstellung des Mainzer Gutenberg-Museums.[2] Von 1978 bis 2009 war er als Schul- und Kulturdezernent des Kreises Viersen tätig.

Peters gehört zahlreichen Geschichtsvereinen an, ist Vorsitzender des Historischen Vereins für den Niederrhein und Mitglied der „Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde“. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Adalbert-Stiftung Krefeld. Er verfasste zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte des Rheinlandes und hat als Wissenschaftler „wie kein anderer das Verständnis der Regionalgeschichte gefördert“.[3] Seit 1976 ist Peters Herausgeber und Autor der Heimatbücher des Kreises Viersen, die sich vor allem mit historischen Themen befassen. Die Ausgabe 1995 wurde vom Deutschen Heimatbund als beste des Genres ausgezeichnet.[4] Für rund zwei Jahrzehnte war Peters seit 1976 verantwortlich für die Redaktion der wissenschaftlichen Schriftenreihe des Kreises Viersen.

Als Vertreter des Kreises Viersen gehörte er von 1999 bis 2009 der 11. und 12. Landschaftsversammlung, dem obersten Organ Landschaftsverbandes Rheinland, an. Er vertrat den Kreis außerdem in der grenzüberschreitenden Euregio Rhein-Maas-Nord und im Landkreistag Nordrhein-Westfalen. Von 1988 bis 2000 war er Vorsitzender des NRW-Landesverbandes der Christdemokraten für das Leben.

Peters ist Honorarprofessor am Historischen Seminar der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit einem Lehrauftrag für Rheinische Landesgeschichte. 2008 wurde er von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[5]

Leo Peters ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt im Nettetaler Ortsteil Kaldenkirchen.

Buchveröffentlichungen und Monographien

  • Der Kreis Viersen am Niederrhein. Heimat und Arbeit. (Mitarbeit; Gesamtredaktion.) Theiss, Stuttgart 1978, ISBN 3-8062-0184-6
  • Wilhelm von Rennenberg. Ein rheinischer Edelherr zwischen den konfessionellen Fronten. Schriftenreihe des Kreises Viersen, Kempen 1979
  • Geschichte des Geschlechtes von Schaesberg bis zur Mediatisierung. Ein Beitrag zur Erforschung der interterritorialen Verflechtungen des rhein-maasländischen Adels. Matussek, Nettetal 1990, ISBN 3-920743-19-9
  • Kaldenkirchen. Rheinischer Städteatlas. Böhlau, Köln 1996, ISBN 3-7927-1562-7
  • Geschichte der Stadt Kaldenkirchen. (Zweibändiges Werk). B.o.s.s., Kleve 1998, ISBN 3-9805931-5-0
    • Teil 1. Von ihren Anfängen bis zum Ende der französischen Zeit 1814
    • Teil 2. Vom Beginn der preußischen Zeit bis zum Ende der Selbständigkeit 1970
  • Grenzland: Land an der Grenze / Grensland: land aan de grens. Kreis Heinsberg – Limburg. 1999
  • Stadtgeschichte Willich. (Mitautor). B.o.s.s., Kleve 2003, ISBN 978-3-933969-34-7
  • Eine jüdische Kindheit am Niederrhein. Die Erinnerungen des Julius Grunewald (1860 bis 1929). (Hrsg.) Böhlau, Köln 2009, ISBN 978-3-412-20356-6

Literatur

  • Clemens Graf von Looz-Corswarem: Leo Peters, Geschichte der Stadt Kaldenkirchen. In: Düsseldorfer Jahrbuch. Nr. 72. Droste-Verlag, Düsseldorf 2001, ISBN 978-3-7700-3047-7
  • Ulrich von Hehl: Leo Peters: Wilhelm von Rennenberg. Ein rheinischer Edelherr zwischen den konfessionellen Fronten. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein. Nr. 183. Röhrscheid-Bonn 1980, ISSN 0341-289X
  • Kurt Niederau: Leo Peters. Geschichte des Geschlechtes von Schaesberg bis zur Mediatisierung. Ein Beitrag zur Erforschung der interterritorialen Verflechtungen des rhein-maasländischen Adels. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Nr. 86. Schmitt, Neustadt/Aisch 1973, ISSN 0067-5792
  • Gerhard Rehm (Hrsg.): Adel, Reformation und Stadt am Niederrhein. Festschrift für Leo Peters. Studien zur Regionalgeschichte. Bd. 23. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-89534-853-2
  • Andreas Reiners: Prof. Leo Peters nimmt Abschied. In: Rheinische Post vom 10. September 2009
  • Mit Leib und Seele. In: Grenzland-Nachrichten vom 17. September 2009
  • Gert Udtke: Ein kluger Dinosaurier geht. In: Rheinische Post vom 10. September 2009

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Karsten: Ein Blick in den Werdegang von Leo Peters. In: Adel, Reformation und Stadt am Niederrhein. Festschrift für Leo Peters. Bielefeld 2009
  2. Ein unbekannter 30zeiliger Ablassbrief von 1455. In: Gutenberg-Jahrbuch 1975. S. 31 bis 33
  3. Gert Udtke: Ein kluger Dinosaurier geht. In: Rheinische Post vom 10. September 2009
  4. Jürgen Karsten: Ein Blick in den Werdegang von Leo Peters. In: Adel, Reformation und Stadt am Niederrhein. Festschrift für Leo Peters
  5. Rheinische Post online [1] Gelesen am 17. September 2009

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