Ligier JS2

Ligier JS2
Straßenversion des JS2
Rennversion des JS2; der Pescarolo/Migault-Einsatzwagen der 24 Stunden von Le Mans 1975

Der Ligier JS2, war ein Rennsportwagen der 1970 erstmals bei Ligier gebaut und bis 1975 eingesetzt wurde.

Der JS war das Nachfolgemodell des JS1 und wurde im Oktober 1970 beim 57. Pariser Autosalon der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Fahrzeug war eine Eigenkonstruktion von Ligier und wurde in seiner ursprünglichen Konzeption als Mittelmotor-Straßenwagen mit einem V6-Motor von Ford entwickelt. Der JS2 hatte einen Plattformrahmen aus gepresstem Stahl und eine Polyesterkarosserie. Das Fahrzeug hatte Einzelradaufhängungen an Dreiecksquerlenkern an allen vier Rädern. Vorne kam eine Zahnstangenlenkung hinzu. In seiner Urform leistete der Ford-Motor 190 PS und beschleunigte die Straßenversion auf eine maximale Spitze von 185 km/h. Selbst für damalige Verhältnisse verbrauchte der JS2 mit 24 Liter auf 100 km viel Treibstoff. Laut Angabe von Ligier sollen 225 Stück inkl. der Rennversionen gebaut worden sein.

1972 wurde die erste Rennversion für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans konstruiert. Als Triebwerk kam ein 2,7-LiterV6-Motor von Maserati zum Einsatz der auch in den Straßenwagen ab 1972 den Ford-Motor ersetzte. Der Rennmotor hatte ein 4-fach gelagerte Kurbelwelle, einen Zylinderkopf mit zwei obenliegenden Nockenwellen und 24 Ventile (im unterschied zum Motor in der Straßenversion, der nur 12 Ventile hatte). In Le Mans kamen drei JS2 zum Einsatz, zwei Werkswagen und ein von Claude Laurent eingesetzter 3-Liter-Wagen. Alle drei Rennwagen fielen durch Motorschäden aus, wobei der Pierre Maublanc/Jacques Laffite-Werkswagen erst in der letzten Rennstunde ausfiel.

1973 schaffte der JS2 von Laurent mit dem 19. Rang die erste Zielankunft an der Sarthe. Die beiden Werkswagen fielen erneut aus. 1974 kam auch endlich ein Werkswagen ins Ziel, als der Wagen von Laffite und Alain Serpaggi den neunten Gesamtrang erreichte. Im selben Jahr lagen am Ende der Tour de France für Automobile zwei JS2 an der Spitze. Es siegte Gérard Larrousse - der sich das Steuer mit Jean-Pierre Nicolas teilte - vor einem zweiten JS2, den Bernard Darniche pilotierte.

Die große Stunde der JS2 schlug beim 24-Stunden-Rennen 1975, als sich die beiden Werkswagen mit Jean-Louis Lafosse/Guy Chasseuil und Henri Pescarolo/ François Migault am Steuer, ein langes Duell mit dem Gulf GR8, gefahren von Jacky Ickx, Derek Bell, Vern Schuppan und Jean-Pierre Jaussaud lieferten. Am Ende musste sich der Lafosse/Chasseuil-Wagen nur dem GR8 von Ickx/Bell geschlagen geben.

Ende 1975 wurde die Produktion der JS2 eingestellt. Einerseits hatten sich die Pläne, die Produktion des Maserati-Motors in die Fabrikshallen von Ligier zu verlegen, zerschlagen. Dazu kam dass sich Ligier ab 1976 ganz auf die Formel 1 – das Team war 1975 in die Weltmeisterschaft eingestiegen – konzentrieren wollte.

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