- Derek Bell (Rennfahrer)
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Derek Bell Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft Nation: Vereinigte Staaten Erster Start: Großer Preis von Italien 1968 Letzter Start: Großer Preis von Deutschland 1974 Teams 1968 Ferrari · 1969 McLaren · 1970 Tom Wheatcroft Racing · 1970–1971 Team Surtees · 1972 Tecno · 1974 Surtees Statistik WM-Bilanz: WM-22. (1970) Starts Siege Poles SR 9 – – – WM-Punkte: 1 Podestplätze: – Führungsrunden: — über 0 km Derek Reginald Bell, MBE (* 31. Oktober 1941 in Pinner, Middlesex, England), ist ein ehemaliger britischer Automobilrennfahrer.
Monoposto
Derek Bell begann seine Karriere 1964 auf einem Lotus Seven, mit dem er Clubrennen in Großbritannien bestritt. Ein Jahr später wechselte er in die britische Formel-3-Meisterschaft und wurde Teamkollege von Peter Westbury bei Church Farm Racing. Besitzer des Rennstalls war Bernard Hendler, Bells Stiefvater.
Mit Hendlers finanzieller Hilfe stieg Bell 1968 in die Formel-2-Europameisterschaft ein. Mit einem Brabham BT23 zeigte er so starke Leistungen, dass die Teamführung von Ferrari auf ihn aufmerksam wurde. Bell bekam einen Werksvertrag angeboten, der ihn in die Formel 1 führte. Mit dem Ferrari Dino 166F2 wurde er 1968 Vierter und 1969 Fünfter in der Europameisterschaft. Ende 1968 gab er sein Debüt in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Beim Großen Preis von Italien in Monza, dem Heimrennen der Scuderia, ging Bell mit dem Ferrari 312F1 an den Start, musste das Rennen nach Problemen mit der Benzinpumpe aber vorzeitig beenden. Auch in den USA kam er nicht ins Ziel.
Nach dem Rückzug der Scuderia aus der Formel 2 verlor Bell seinen Werksvertrag. Es folgten einige Jahre, in denen er vergeblich versuchte, in der Formel 1 langfristig Fuß zu fassen. 1970 wurde er Vizemeister in der Formel-2-Europameisterschaft und holte sich mit dem sechsten Rang in den Watkins Glen den einzigen Punkt in der Fahrerweltmeisterschaft. Der Einsatz für das Team Surtees-Team war typisch für die Engagements von Bell in der Formel 1. Er kam immer nur als Ersatzfahrer, der schnell verfügbar war, zum Einsatz. In den USA pilotierte er den Surtees TS7, mit dem er sich auch ein Jahr später in Silverstone für das Rennen qualifizierte.
Ende 1974, nach drei Nichtqualifikationen in Folge, kehrte er der Formel 1 endgültig den Rücken. Obwohl Bell weiter Monoposto fuhr, vor allem Rennen in der Formel 5000 und der Formel Atlantic, galt das Hauptaugenmerk des Briten nun den Sport- und den Tourenwagen.
Rennsportwagen
Parallel zur Formel 2 betritt Bell schon ab den späten 1960er-Jahren Sportwagenrennen. 1970 gab er auf einem Ferrari 512S sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Als er 1996 sein letztes Rennen an der Sarthe bestritt, war dies sein 26ster Start. Über die Jahre entwickelte er sich zu einem der besten Sportwagenpiloten der Motorsportgeschichte. 1975 feierte er an der Seite von Jacky Ickx seinen ersten Erfolg in Le Mans. Im selben Jahr hatte er mit drei Erfolgen im Alfa Romeo Tipo 33 maßgeblichen Anteil am Gewinn der Markenweltmeisterschaft für die italienische Marke. Als er 1981 Werksfahrer bei Porsche wurde, folgten Siege in Serie. Für Porsche holte er vier weitere Erfolge in Le Mans und galt neben Ickx als Spezialist im Porsche 962. Zweimal, 1985 und 1986, sicherte er sich den Fahrertitel der Sportwagenweltmeisterschaft. Bell wurde noch 2001 vom Bentley-Team für das Rennen in Le Mans angeheuert.
Bell kommentiert Formel-1-Rennen und berät Porsche. Sein Sohn Justin Bell ist ebenfalls Rennfahrer; mit ihm fuhr er 1992 und 1996 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Le-Mans-Ergebnisse
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1970 SpA Ferrari SEFAC Ferrari 512S Ronnie Peterson Ausfall Motorschaden 1971 John Wyer Automotive Porsche 917LH Joseph Siffert Ausfall Kurbelwelle 1972 Ecurie Francorchamps Ferrari 365 GTB4 Teddy Pilette Richard Bond Rang 8 1973 Gulf Research Racing Mirage M6 Howden Ganley Ausfall Ölpumpe 1974 Gulf Research Racing Gulf GR7 Mike Hailwood Rang 4 1975 Gulf Research Racing Gulf GR8 Jacky Ickx Gesamtsieg 1976 Grand Touring Cars Inc. Mirage GR8 Vern Schuppan Rang 5 1977 Team Renault Sport Alpine A442 Jean-Pierre Jabouille Ausfall Motorschaden 1978 Team Renault Sport Alpine A442 Jean-Pierre Jarier Ausfall Differential 1979 Grand Touring Cars Inc. Ford M10 Vern Schuppan David Hobbs Ausfall Getriebeschaden 1980 Porsche Systems Engineering Porsche 924 Carrera Al Holbert Rang 13 1981 Porsche Systems Engineering Porsche 936 Jacky Ickx Gesamtsieg 1982 Rothmans Porsche AG Porsche 956 Jacky Ickx Gesamtsieg 1983 Rothmans Porsche AG Porsche 956 Jacky Ickx Rang 2 1985 Rothmans Porsche AG Porsche 962C Hans-Joachim Stuck Rang 3 1986 Rothmans Porsche AG Porsche 962C Hans-Joachim Stuck Al Holbert Gesamtsieg 1987 Rothmans Porsche AG Porsche 962C Hans-Joachim Stuck Al Holbert Gesamtsieg 1988 Porsche AG Porsche 962C Hans-Joachim Stuck Klaus Ludwig Rang 2 1989 Richard Lloyd Racing Porsche 962C GTI James Weaver Tiff Needell Ausfall Feuer 1990 Joest Racing Porsche 962C Hans-Joachim Stuck Frank Jelinski Rang 4 1991 Joest Racing Porsche 962C Hans-Joachim Stuck Frank Jelinski Rang 7 1992 ADA Engineering Porsche 962C GTI Justin Bell Tiff Needell Rang 12 1993 Courage Compétition Courage C30 Lionel Robert Pascal Fabre Rang 10 1994 Gulf Oil Racing Kremer K8 Spyder Robin Donovan Jürgen Lässig Rang 6 1995 Harrods Mach One Racing McLaren F1 GTR Justin Bell Andy Wallace Rang 3 1996 Harrods Mach One Racing McLaren F1 GTR Olivier Grouillard Andy Wallace Rang 6 Kategorien:- Sieger der 24 Stunden von Le Mans
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