Luftlandeaufklärer (Bundeswehr)

Luftlandeaufklärer (Bundeswehr)

Luftlandeaufklärer sind die luftbeweglichen und zum Teil im Fallschirmsprung ausgebildeten Aufklärungskräfte der Fallschirmjäger des deutschen Heeres und gehören der Truppengattung Heeresaufklärungstruppe an. Bei der Neuaufstellung wurde, um diese Unterstellung unter die Heeresaufklärungstruppe die aus der Panzeraufklärungstruppe hervorging zu Fördern, der Truppe als Kopfbedeckung das schwarze Barett der Panzeraufklärungstruppe zusammen mit dem stürzenden Adler der Fallschirmjäger befohlen. Dies Maßnahme wurde ebenso den Fernspähern befohlen. Ab Unterstellung unter die Luftlandebrigaden 26 und 31 tragen die Angehörigen der Kompanien das bordeauxrote Barett der Fallschirmjäger. Vorläufer der Luftlandeaufklärer waren die an die Luftlandebrigaden zu unterstellenden leichen Panzeraufklärungszüge Luchs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Internes Verbandsabzeichen LLAufklKp 260
Internes Verbandsabzeichen LLAufklKp 310

Der Bedarf an luftbeweglichen Aufklärungselementen für die Luftlandebrigaden bestand schon länger. In einem ersten Schritt wurden 1993 den beiden im Heer verbliebenen Luftlandebrigaden 26 und 31 der 1. Luftlandedivision so genannte Luftlandebrigadespähzüge unterstellt. Aus dem LLBrigSpZg 31 ging 2000 schließlich die erste Luftlandeaufklärungskompanie, die LLAufklKp 310, in Lüneburg (Niedersachsen) hervor. Sie war der aus dem Kommando Luftbewegliche Kräfte (KLK) / 4. Division hervorgegangenen Division Spezielle Operationen direkt unterstellt. Schnell merkte man, dass dies keine Lösung war, da die Brigaden eigene Kräfte benötigten und eine Kompanie nicht ausreichen würde. Aus diesem Grund entstand wenige Jahre nach der in Dienststellung der LLAufklKp 310 die LLAufklKp 260 in Freyung. Beide Kompanien waren jedoch nicht selbstständig, die LLAufklKp 310 war dem in Lüneburg stationierten Panzeraufklärungsbataillon 3, die LLAufklKp 260 dem in Freyung stationierten Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 unterstellt.

Mit Beginn der neuen Heeresstruktur Neues Heer und dem gleichzeitigen Start der Transformation der Bundeswehr wurden beide Kompanien den Luftlandebrigaden unterstellt und selbständig.

Die LLAufklKp 310 befindet sich seit 1. Januar 2007 im Fallschirmjägerstandort Seedorf (Niedersachsen).

Auftrag

Die Luftlandeaufklärer sollen möglichst unabhängig ein genaues Lagebild des Gefechtsfeldes abliefern. Dazu gehört in erster Linie das Spähen, d.h. das Beobachten z.B. aus Verstecken unter Vermeidung von Kampfhandlungen. Ein weiterer Auftrag ist das Überwachen von Räumen. Hierzu zählen auch Patrouillen und das Kontrollieren von Verbindungslinien. Die technische Ausstattung durch Radarsysteme, Drohnen und Bodensensorausstattungen unterstützt das klassische Spähen. Durch diese Aufgaben sollen die Führungskapazitäten verstärkt werden.

Die Späher der Luftlandeaufklärer können sowohl per Fallschirmsprung als auch in der Luftanlandung durch Hubschrauber abgesetzt werden. Sie kämpfen zu Fuß und mechanisiert. Ihre Ausbildung findet teilweise am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen statt.

Organisation

Eine Luftlandeaufklärungskompanie gliedert sich wie folgt:

  • Kompanieführungsgruppe
  • Fernmeldegruppe
  • Sanitätsgruppe
  • Versorgungsgruppe
  • Technische Gruppe
  • zwei Luftlandespähzüge
    • drei Luftlandespähtrupps
  • technischer Aufklärungszug
    • Zugtrupp
    • drei Radartrupps
    • drei Bodensensortrupps
  • Feldnachrichtenzug
  • Drohnenaufklärungszug

Die LLAufklKp 260, die den Eingreifkräften untersteht, und die LLAufklKp 310, die zu den Stabilisierungskräften gehört, sind mit dem Drohnenaufklärungssystem Luna (Drohne) ausgestattet.

Rekrutierung und Ausbildung

Grundsätzlich werden in beiden Kompanien aufgrund der langen und intensiven Ausbildung nur Soldaten auf Zeit sowie Freiwillig-Länger-Dienende gezogen.

Ausrüstung

Neben den üblichen Handfeuerwaffen der Bundeswehr ist der Wiesel der Kern der mechanisierten Luftlandeaufklärung. Der Wiesel 1 bietet als Spähpanzer drei Soldaten Platz. Eine Version des Wiesel 2 mit einem Gefechtsfeldradarsystem wird zur Zeit erprobt. Der Waffenträger lässt sich durch seine geringe Größe in einem mittleren Transporthubschrauber transportieren. Zwei Wiesel 1 oder ein Wiesel 2 finden Platz in einem CH-53 der Heeresflieger.

Verweise

Interne Verweise

Weblinks

Einzelnachweise


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