Martin Saltzwedel

Martin Saltzwedel

Martin Franz Reinhold Saltzwedel (* 13. September 1906 in Stettin; † 1. April 1987) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Kapitän zur See im Zweiten Weltkrieg sowie Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Reichsmarine

Saltzwedel trat nach Abschluss seines Abiturs am 1. April 1925 der Reichsmarine bei, wo seine Zuteilung zur II. Schiffstammdivision der Ostsee erfolgte. Dort erhielt er seine erste infanteristische Grundausbildung. Seine praktische Bordausbildung absolvierte er ab dem 1. August 1925 an Bord des Segelschulschiffes Niobe sowie ab dem 19. Januar 1926 auf einem Ausbildungskreuzer. In der Zwischenzeit wurde Saltzwedel am 16. November 1925 zum Seekadetten ernannt. Mit Beförderung zum Fähnrich zur See mit Wirkung zum 1. April 1927, begann er an der Marineschule Mürwik einen Fähnrichslehrgang und absolvierte anschließend diverse Fähnrichs-Waffenlehrgänge. Am 4. Februar 1929 übernahm Saltzwedel ein Bordkommando auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein und nahm dabei die Funktion eines Divisionsleutnants wahr. Während dieser Zeit, erfolgte auch seine Beförderung zum Oberfähnrich zur See. Ab dem 15. November 1929 wechselte er als Wachoffizier zum Torpedoboot Iltis, agiert jedoch ab dem 1. Dezember 1929 auch gleichzeitig als Lehrer für Nachrichtentechnik an der Marineschule Mürwik, wo er gleichzeitig auch als Kompanieoffizier tätig war. Im Anschluss daran absolvierte Saltzwedel ab dem 6. Januar 1931 einen Funkoffizierslehrgang, den er am 28. März 1931 erfolgreich abschließen konnte. Inzwischen mit Wirkung zum 1. Juli 1931 zum Oberleutnant zur See ernannt, wurde Saltzwedel ab dem 3. Oktober 1932 Wachoffizier auf dem Torpedoboot G 11 eingesetzt sowie ab dem 27. September 1934 als Kommandant auf dem Schulschnellboot S 9.

Kriegsmarine

Mit Wirkung zum 1. Oktober 1935 wurde Saltzwedel zum Kapitänleutnant ernannt. In diesem Zuge wurde er am selbigen Tage Marine-Nachrichten-Offizier in List sowie Adjutant der dortigen Befestigungen der Elbe- und Wesermündungen. Diese Aufgabe nahm er anschließend bis Oktober 1937 wahr. Ab dem 6. Oktober 1937 agierte er jedoch auch in der Küstenbefestigung Nordfriesland. Am 1. November 1937 wurde Saltzwedel Erster Offizier des Zerstörers Z 10 Hans Lody, wechselte jedoch nur wenige Wochen später am 9. Dezember 1937 als Kommandant zum Torpedoboot Wolf. Am 17. Juni 1938 gab er das Kommando jedoch wieder ab und wurde Erster Offizier auf dem Zerstörer Z 9 Wolfgang Zenker.

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs ist Saltzwedel mit dem Schiff an Gefechtshandlungen in der Nordsee im Rahmen des Polenfeldzuges beteiligt. Anschließend kreuzte das Schiff in der Nordsee, wo Saltzwedel am 1. Januar 1940 zum Korvettenkapitän befördert wurde. Im Zuge der norwegischen Besetzung gehörte Z 9 zur Kampfgruppe um Kommodore Friedrich Bonte und ging am 13. April 1940 bei der Schlacht um Narvik verloren. Seines Bordkommandos beraubt, griff Saltzwedel daraufhin im Marine-Regiment Berger in die Landkämpfe um Narvik als Bataillonskommandeur ein. Nach Abschluss der Kämpfe kehrte er nach Deutschland zurück und wurde ab dem 2. Juli 1940 der Zerstörer-Stammabteilung in Wilhelmshaven zugeteilt. Mangels Aufgaben, wurde er hier zunächst zur Marine-Nachrichtenabteilung West versetzt, fungierte jedoch bereits ab 10. August 1940 als Marine-Nachrichtenoffizier in der Marine-Nachrichtenabteilung Nord.

Am 23. Oktober 1940 übernimmt Saltzwedel das Kommando von Z 24, mit dem er 1941 im Westraum der Nordsee zugegen ist. Anschließend führen ihn seine Feindfahrten in das Nordmeer, wo er als Kommandant mit Z 24 gegen mehrere Operationen gegen alliierte Konvois beteiligt war. Dabei kann er am 1. Mai 1942 zusammen mit Z 25 den britischen Zerstörer HMS Forester und HMS Foresight stark beschädigen. Weiterhin gelang ihm hierbei die Torpedierung des britischen Kreuzers U 456 durch zwei Torpedotreffer schwer beschädigt war. Durch die erneute Torpedierung musste die Edingburgh von der Besatzung aufgegeben werden und anschließend durch Fangschuss der Foresight endgültig versenkt werden. Saltzwedel wechselte im August 1942 kurzzeitig als Admiralstabsoffizier zum Deutschen Marinekommando Italien und kehrte anschließend am 9. Oktober 1942 als Kommandant von Z 24 zurück. Hier wurde Saltzwedel am 15. Juni 1943 für die erfolgreiche Versenkung von vier feindlichen Kriegsschiffen im französischen und norwegischen Seegebiet mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Bei einem der anschließenden Gefechte Anfang September 1943 wird er jedoch schwer verwundet und am 4. September 1943 in das Marinelazarett in Bordeaux eingeliefert. Anschließend erfolgte seine weitere Genesung im Marinelazarett in Bremerhaven, die sich bis Februar 1944 hinzog. Inzwischen wurde Saltzwedel am 1. November 1943 zum Fregattenkapitän befördert. Nach seiner Genesung avanciert Saltzwedel ab dem 15. März 1944 zum Chef des Stabes beim Führer der Zerstörer, wo er am 1. Dezember 1944 zum Kapitän zur See ernannt wurde. Seine Funktion behielt er anschließend bis Kriegsende inne.

Am 9. Mai 1945 wurde Saltzwedel dem Deutschen Minenräumdienst zugeteilt, wo er als Chef der Seefahrtabteilung bis 30. September 1945 eingesetzt ist. Anschließend wurde Saltzwedel interniert und am 12. Februar 1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.

Auszeichnungen

Literatur

Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine 1939–1945 Band II, Buchstabe L–Z, S. 199–200


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Saltzwedel — ist der Name eines altmärkischen Adelsgeschlechts; siehe Saltzwedel (Adelsgeschlecht) westpreußischen Adelsgeschlechts; siehe Wienskowski (Adelsgeschlecht), ab 1806 auch genannt von Saltzwedel und der Familienname folgender Personen: Martin… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter von Stettin — Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Erwin Heinz Ackerknecht (1906–1988), Politiker und Medizinhistorike …   Deutsch Wikipedia

  • Zerstörer-Kriegsabzeichen — Stiftungsmäßige Ausführung des Zerstörer Kriegsabzeichens Das Zerstörer Kriegsabzeichen wurde am 4. Juni 1940 vom Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Großadmiral Erich Raeder gestiftet und konnte anfangs nur an Besatzungsmitglieder der Zerstörer… …   Deutsch Wikipedia

  • Führer der Zerstörer — Der Führer der Zerstörer (kurz F.d.Z.) war eine Dienststelle der Kriegsmarine, dem seit 1939 alle Zerstörerflottillen unterstanden. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Führer der Zerstörer 3 Weblinks 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sal — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Pour le Mérite (Militärorden) — Die Liste führt Träger der Militärklasse des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1813 wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie in Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende… …   Deutsch Wikipedia

  • Reinold — Reinhold oder Reinold ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Bekannte Namensträger 3.1 Vorname 3.2 Familienname …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/S — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Marcel Reich — Ranicki, 2007 Marcel Reich Ranicki [maʁˈsɛl ˌʁaɪ̯ç ʁaˈnɪʦki] (gebürtig: Marceli Reich; * 2. Juni 1920 in Włocławek, Polen) ist ein deutscher Publizist und gilt als der einflussreichste deutschsprachige Literaturkritiker der Gegenwart …   Deutsch Wikipedia

  • Marcel Reich Ranicki — Marcel Reich Ranicki, 2007 Marcel Reich Ranicki [maʁˈsɛl ˌʁaɪ̯ç ʁaˈnɪʦki] (gebürtig: Marceli Reich; * 2. Juni 1920 in Włocławek, Polen) ist ein deutscher Publizist und gilt als der einflussreichste deutschsprachige Literaturkritiker der Gegenwart …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”