Matthias von Saarburg

Matthias von Saarburg

Matthias von Saarburg (* um 1615; † 19. März 1681 in Mainz) war ein Mainzer Baumeister des Barocks und Kapuzinerpater.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Ordenstätigkeit

Über die Herkunft von Matthias von Saarburg ist nichts bekannt. Sein Adelstitel (von Saarburg) und die unbestimmte Erwähnung in älterer Literatur als Matthias von Saaburg aus Trier lassen allerdings auf eine Herkunft aus dem südwestdeutschen Raum schließen. Nach seinem Eintritt in den Kapuzinerorden bekleidete er dort neben seiner Bautätigkeit als Ordensbaumeister verschiedene hohe Ordensämter. So war er Princeps und später Guardian in Aschaffenburg.

Bauwerke

1627 wurde längs des Rheins unter Kurfürst Georg Friedrich von Greiffenklau mit dem Bau des östlichen Flügelsaals der erzbischöflichen Residenz im Renaissancestil begonnen. Nach Greiffenklaus Tod wurde das Werk unter Kurfürst Anselm Casimir Wambolt von Umstadt fortgesetzt. Als Baumeister wird der Kapuzinerpater Matthias von Saarburg genannt.[1]

Für den Kapuzinerorden baut er die heute nicht mehr existierende St.Laurentius-Kirche in Bingen (zerstört)[2] und leitete 1658 als Bauleiter den Ausbau des Kapuzinerklosters in Bingen.[3]

1662 baute der die Marienkapelle auf dem Karmelenberg bei Bassenheim[4], von 1667 bis 1669 Schloss Sternberg. Schloss Sternberg in Sulzdorf wurde von ihm als einheitliche Barockanlage im Vierflügelbau mit Ecktürmen konzipiert. Von 1673 bis 1681 war er als Baumeister für das Adelsgeschlecht derer von Schönborn tätig. Er errichtete den Schönborner Hof in Aschaffenburg.[5]

Ein ihm ebenfalls zuzuschreibende Bauwerk war die Abtei Altmünster in Mainz. Zwischen 1656 und 1662 wurde, nunmehr innerhalb der Stadtmauer an der Altmünsterstraße am Fuße des Kästrich, eine neue, heute nicht mehr existierende, Kirche errichtet. Die Abtei wurde als ein sechsjochiger Saalbau im frühen Barockstil mit starken Wandpfeilern ohne ausgeschiedenen Chor und mit zwei östlichen Fassadentürmen.[6]

Als weiter Bauwerke werden ihm unter anderem das Schloss zu Blieskastel und das Kapuzinerkloster in Lohr als sein Erstlingswerk als Baumeister 1648 zugeschrieben. [7]

Literatur

  • Koppe, Konrad. - Matthias von Saarburg. - In: Kostbare illustrierte Bücher des sechzehnten Jahrhunderts in der Stadtbibliothek Trier / Hans Baldung Grien … Erl. von Konrad Koppe. - Wiesbaden, 1995. - (Ausstellungskataloge Trierer Bibliotheken; 27). - ISBN 3-88226-829-8. - S. 9-11.
  • Franz Xaver Kraus: Matthias von Saarburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 668.

Einzelnachweise

  1. Mainzer Schloßhistorie
  2. St.Laurentius
  3. ddb
  4. Bassenheim Geschichte
  5. Schönborn
  6. Altmünster Geschichte
  7. Margit Vonhof-Habermeyr, Wolfgang Haubrichs, Hans W Herrmann, und Heinz Quaste: Das Schloss zu Blieskastel: ein Werk der kapuzinischen Profanbaukunst im Dienste des Trierer Kurfürsten Karl Kaspar von der Leyen (1652-1676). Institut für Landeskunde im Saarland 1996.

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