- Na’vi-Sprache
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Na’vi Projektautor Paul Frommer Jahr der Veröffentlichung 2005-2009 Sprecher unbekannt Linguistische
Klassifikation- konstruierte Sprache
- fiktionale Sprachen
- Sprache des Mondes Pandora
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- Na’vi
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- fiktionale Sprachen
Sprachcodes ISO 639-1: -
ISO 639-2: art (sonstige konstruierte Sprachen)
ISO 639-3: -
Die Na’vi-Sprache ist eine erfundene, fiktionale Sprache. Sie wird von den Einwohnern des Mondes Pandora im Film Avatar – Aufbruch nach Pandora gesprochen. Sie wurde von dem Linguisten Paul Frommer für diesen Film entwickelt. Na’vi sollte von den Darstellern aussprechbar sein, aber keiner menschlichen Sprache ähneln.
Inhaltsverzeichnis
Aussprache und Alphabet
Der Apostroph ’ ist ein Stimmabsatz (Glottisschlag) wie im Deutschen zwischen den zwei e des Wortes „beeilen“. Das y wird wie j gesprochen, und das ì ist ein kurzes [ɪ] wie in Mitte. Das w wird wie ein englisches w gesprochen, das v mehr wie ein deutsches w wie in Wasser.
Das z wird wie stimmhaftes s in Rose, und s wird stimmlos wie in Essen gesprochen.
Bei tx, kx und px wird der Anfangslaut mit viel Druck ausgesprochen, dann folgt eine kurze Pause und erst dann beginnt der Vokal mit einem Knacklaut. Das bedeutet, das x selbst bezeichnet nur diese ejektive Aussprache, hat aber selbst keinen Lautwert.
In manchen Fällen wird die Betonung durch einen Akzent über dem Vokal angezeigt (dies geht aber beim ä und beim ì nicht).
Vokale
vorne zentral hinten geschlossen i [i] u [u]
oder [ʊ]ì [ɪ] mittel e [ɛ] o [o] offen ä [æ] a [a] Außer den sieben Vokalen gibt es vier Diphthonge aw [aw], ew [εw], ay [aj], ey [εj].
Zu den Vokalen muss man auch die beiden Doppellaute rr [r̩] und ll [l̩] rechnen, die anstelle eines Vokals silbenbildend vorkommen.
Generell wird das u [u] wie in gut oder Stuhl gesprochen. Nur wenn das u in einer geschlossenen Silbe vorkommt, kann es auch als [ʊ] wie in und oder Umleitung geformt werden.[1]
Konsonanten
Labial Alveolar Palatal Velar Glottal Ejektive px [pʼ] tx [tʼ] kx [kʼ] Plosive p [p] t [t] k [k] ’ [ʔ] Affrikate ts (c) [t͡s] Frikative f [f]
v [v]s [s]
z [z]h [h] Nasale m [m] n [n] ng (g) [ŋ] Liquide w [w] r [ɾ]
l [l]y [j] Lenisierung
Vorsilben für die verschiedenen Pluralbildungen lösen Lenisierung (auch Lenierung, Erweichung oder Lenition) aus, das bei einigen Anfangskonsonanten eine Veränderung bewirkt.
Im folgenden Beispiel ändert sich das t zu s: tokx (ein Körper) → aysokx oder sokx (viele Körper)
Bei Wörtern, die auf diese Weise erweicht werden können, kann die Pluralkennzeichnung ay wegfallen, allerdings nur, wenn keine Mehrdeutigkeit verursacht wird, was mit Adpositionen auftreten kann, die ebenfalls Lenierung auslösen, so sind diese Substantive als Singular anzusehen, sofern die Mehrdeutigkeit nicht anders behoben wird.[2]
ursprünglich erweicht px p tx t kx k p f ts s t s k h ' - Die Erweichung kommt außer in den verschiedenen Pluralformen der Nomen auch nach bestimmten Präpositionen wie mì (in) vor.
Betonung
Welche Silbe eines Wortes betont wird, ist in Na'vi nicht vorhersehbar und sollte daher (falls bekannt) in Lernmaterialien durch das Unterstreichen der betonten Silbe dargestellt werden. Teilweise wird auch ein Akut (´) auf der betonten Silbe verwendet, was allerdings zu Verwechslungen mit dem Akzent (Gravis auf dem ì) führen kann und daher möglichst vermieden werden sollte.
Substantive
Numerus
Mit Hilfe von Vorsilben wird die Anzahl von Dingen oder Lebewesen derselben Art angegeben:
Für weitere genaue Zahlangaben, siehe Zahlen der Na'vi.
Der Singular verfügt dabei über kein solches Präfix.
Beispiel:
- nari (Auge) → menari (zwei Augen), aynari (viele Augen)
- taronyu (Jäger) → mesaronyu (zwei Jäger), aysaronyu (viele Jäger)
Bei Verwendung der Vorsilben ay-, me- und pxe- ist zu beachten, dass sich der folgende Anfangskonsonant verändern kann. Dies nennt man Erweichung (Lenierung), das im entsprechenden Abschnitt näher erläutert wird.
Genus
Es gibt kein grammatisches Genus. Das biologische Genus kann aber bei Lebewesen durch ein Suffix angezeigt werden.
- Maskulinum: -an
- Femininum: -e (Diese Endung verursacht manchmal eine Betonungsveränderung.)
Beispiel:
- tsmukan (Bruder)
- tsmuke (Schwester)
Das Pronomen der dritten Person (po) kann für „er, sie, es“ verwendet werden. Nur wenn es betont werden soll, kann das Geschlecht mit einer zusätzlichen Endung angegeben werden:
- poan (er) aus po und -an (männlich)
- poe (sie) aus po und -e (weiblich)
Kasus
Als Subjekt bezeichnet man den Urheber einer Handlung, dieser wird im Deutschen mit „wer?“ erfragt. In Na’vi wird allerdings eine Unterscheidung vorgenommen, je nachdem ob das Verb, das diese Handlung ausdrückt, transitiv (mit Objekt) oder intransitiv (ohne Objekt) verwendet wird.
- Das Subjekt eines intransitiven Verbs wird nicht extra gekennzeichnet.
- Das Subjekt eines transitiven Verbs erhält die Endung -l oder -ìl, den dazugehörigen Fall nennt man Ergativ.
- Für das Akkusativ-Objekt verwendet man die Endung -t(i) oder -it.
Beispiel:
Oe-l nga-ti kame. ich-Erg du-Akk sehen. Ich sehe dich.
Für weitere Erläuterungen, wann ein Verb transitiv oder intransitiv ist, siehe Transitivität und Intransitivität.
- Genitiv (wessen): -yä oder -ä
- Dativ (wem): -r(u) oder -ur
- Topic-Marker, Bezeichnung des Handelnden als eine Art Betonung: -ri oder -ìri
Bei dem letztgenannten Marker fällt der eigentliche Fallmarker weg und das Wort wird meist an den Satzbeginn gestellt.
Die Auswahl des richtigen Affixes bei mehreren angegebenen Möglichkeiten (z. B. -l oder -ìl für das Subjekt) hängt wahrscheinlich davon ab, ob ein Wort auf einen Vokal oder auf einen Konsonanten endet, jedoch wurden hierzu bisher keine exakten Regeln veröffentlicht.
Pronomen
Personalpronomen
Pronomen Singular Dual Trial Plural ich/wir (excl.) oe moe pxoe ayoe wir alle (incl.) - oeng pxoeng ayoeng, awnga du/ihr nga menga pxenga aynga er/sie po mefo pxefo ayfo, fo Als Singularformen gelten oe (ich), nga (du) und po (er/sie) ohne Genusunterscheidung.
Der Dual findet hier auch seine Anwendung und kombiniert sich wie folgend mit den Singularformen, moe (wir zwei), oeng (ich und du) und mefo (sie beide), analog dazu verhält sich der Trial.
Bei wir unterscheidet man, ob der Angesprochene mit eingeschlossen ist (inklusiv, in der Tabelle: wir alle), oder ob er nicht mit gemeint ist (exklusiv, in der Tabelle: ich/wir).
Feierliche bzw. höfliche Formen
Als förmlichen Formen der Pronomen existieren folgende Variationen:
- ohe (ich)
- ngenga (du)
Possessivpronomen
Die Possessivpronomen werden aus den Personalpronomen gebildet und enden immer mit -eyä.
- oeyä (mein)
- ngeyä (dein)
- peyä (sein/ihr)
- ayoeyä (unser exkl.)
- awngeyä (unser inkl.)
- ayngeyä (euer)
- ayfeyä (ihr)
Interrogativ- und Demonstrativpronomen
Interrogativ Demonstrativ (nahe) Demonstrativ (entfernt) Negativ Alles Anderes Selbes Sache peu, ’upe „was? welche Sache?“ fì’u „dieses“ tsa’u „jenes“ ke’u „nichts“ fra’u „alles“ teng’u „dasselbe“ Person pesu, tupe „wer?“ fìpo „dieser“ tsatu „jener“ kawtu „niemand“ frapo „jeder“ lapo „jemand anderes“ Art/Weise pefya, fyape „wie?“ fìfya „so“ tengfya „auf dieselbe Art“ Handlung pehem, kempe „wie? welche Handlung?“ fìkem „diese (Handlung), so“ tsakem „jene (Handlung), so“ Zeit pehrr, krrpe „wann?“ set „jetzt“ tsakrr „dann“ kawkrr „nie“ ? „immer“ tengkrr „währenddessen“ Grund pelun, lumpe „warum?“ Ort peseng, tsengpe „wo?“ fìtseng „hier“ tsatseng „dort“ ? „nirgendwo“ ? „überall“ Hinweis: Entscheidungsfragen enden mit einer Art gesprochenem Fragezeichen srak, das am Ende der Frage steht.
Adpositionen
Verhältniswörter können prinzipiell vor (Präposition) oder nach (Postposition) dem Bezugswort stehen und werden daher Adpositionen genannt.
Beispiel:
Eywa hu nga oder Eywa ngahu Eywa mit du Eywa du-mit Eywa mit dir Folgende Adpositonen sind bekannt, wobei einige von ihnen, wenn sie vor dem dazugehörenden Substantiv oder Pronomen stehen, Lenierung verursachen:[3]
ohne Lenierung äo unter eo vor (räumlich) io über uo hinter fa mit Hilfe von ftu aus (direktional) hu mit (Begleitung) ka über, quer, kreuzend (etwas) kip unter, zwischen, inmitten fkip oben zwischen/inmitten (räumlich) kxamlä durch (die Mitte von etwas) lok nahe bei/an luke ohne maw nach (zeitlich) mìkam zwischen (räumlich) mungwrr außer, ausgenommen ne nach, in Richtung (räumlich) nemfa hinein pxaw (um etwas) herum sìn auf, hinauf (?) [Bedeutung noch nicht festgelegt] ta von (verschiedene Verwendungen) takip von/aus (in)mitten tafkip von/aus oben zwischen/inmitten (räumlich, direktional) teri über, betreffend, bezüglich vay bis (zeitlich) verursacht Lenierung fpi wegen, zugunsten, zuliebe, um ... willen ìlä via, durch, entlang, mit Hilfe (von) mì in ro an, bei (räumlich) sre vor (zeitlich) wä gegen (wie in: gegen etwas kämpfen) Adjektiv
Adjektive sind unveränderlich, haben also keine Mehrzahlformen. Sie werden mit einem a zwischen Substantiv und Adjektiv verbunden. Der Bindestrich im Beispiel steht nur zur Verdeutlichung:
ngim-a kilvan oder kilvan a-ngim lang-attr Fluss Fluss lang-attr der lange Fluss = ein langer Fluss Die Silbe a wird nur bei attributiver Verwendung eingeschoben, nicht aber in prädikativer Funktion, das heißt nicht zusammen mit dem Verb lu (sein).
Das a ist optional bei le-Adjektiven hinter einem Substantiv.
trr lefpom oder trr a-lefpom oder lefpom-a trr Tag friedlich Tag attr-friedlich friedlich-attr Tag friedlicher Tag Verben
Die Verben werden je nach Tempus verändert, nicht aber nach der Person. Die Zeiten sind Vergangenheit, nahe Vergangenheit, Gegenwart (nicht markiert), Zukunft und nahe Zukunft. Es gibt zwei Stellungen für diese eingeschobenen Silben, zum einen nach den Anfangskonsonanten der vorletzten Silbe und zum anderen nach den Anfangskonsonanten der letzten Silbe.
Aspekt Perfektiv ol Imperfektiver Aspekt er Zeiten Futur ay Nahes Futur ìy Präsens (ohne Marker) Nahe Vergangenheit ìm Vergangenheit am Modus Subjunktiv iv
Beispiele:- taron, jagen (Präsens)
- t-ìm-aron, gerade gejagt haben (Perfekt)
- t-ay-aron, jagen werden (Futur)
- t-er-aron, dabei sein, zu jagen (Vorgang nicht beendet, imperfektiver Aspekt)
- t-ol-aron, gejagt haben (Vorgang beendet, perfektiv)
- t-ìrm-aron, gerade dabei gewesen sein, zu jagen (ähnlich unserem Präteritum)
Das letzte Beispiel tìrmaron zeigt die Kombination zweier Infixe (hier ìm und er).
Die folgenden beiden Silben stehen im Verb noch vor dem Zeit/Aspektmarker:
Partizip I us Partizip II awn Reflexiv äp Beispiele für Partizipien
- rey leben
- r-us-ey lebend
- ke-rusey tot (nicht lebend)
- tslam verstehen
- tsl-us-am verstehend
- txan-tslusam weise (viel verstehend)
Subjunktiv
Eine Art Konjunktiv oder Möglichkeitsform kann mit iv ausgedrückt werden:
- takuk schlagen
- t-iv-akuk soll/sollte/würde schlagen
oeri tìngayìl txe’lanit tivakuk oe-ri tìngay-ìl txe’lan-it t‹iv›akuk ich-top Wahrheit-erg Herz-akk treffen‹sjv› Die Wahrheit soll/möge mein Herz schlagen Zusätzlich findet das Infix Verwendung in Verbindung mit Modalverben wie zene „müssen“, tsun „können“, new „möchten“ und fmi „versuchen“.
Stimmung/Affekt:
Die Stelle nach den Anfangskonsonanten der letzten Silbe kann mit den folgenden Affekt-Einschüben besetzt werden:
- ei (gerne), positive Stimmung
- äng (ungerne), negative Stimmung
- tar-ei-on (jagt gerne)
- tar-äng-on (jagt ungerne)
Oel ngati kam‹ei›e. ich-erg du-akk sehen‹approb› Ich sehe dich gerne. Oel ngati kam‹äng›e. ich-erg du-akk sehen‹pej› Ich sehe dich ungerne. Das Verb „sein“
Es gibt zwei Übersetzungen:
- Mit Substantiven oder Adjektiven: lu (ähnlich wie im Spanischen ser), drückt eine Eigenschaft aus (A ist B).
- Als Ortsangabe oder Existenz: tok (wie im Spanischen estar), lässt sich am besten mit „sich befinden“ oder „es gibt“ übersetzen, hat jedoch eine Denotation von „einen Raum einnehmen“ und ist transitiv, wodurch das sich befindende Subjekt im Ergativ und der Ort, als Objekt, im Akkusativ stehen muss.
- Beispiele mit lu
oe-ri toktor lu ich-top Doktor sein Ich bin Arzt. txep som lu Feuer heiß sein Das Feuer ist heiß. jedoch
txep a-som oder som-a txep Feuer attr-heiß heiß-attr Feuer das heiße Feuer - Beispiele mit tok
oe-l na’rìng-it tok. ich-erg Wald-akk sein Ich bin im Wald. sempul-ìl kelku-t tok. Vater-erg zu.Hause-akk sein Der Vater ist zu Hause. Zahlen
Einleitung
Die Na'vi verwenden ein Zahlensystem mit der Acht als Basis, weil sie nur vier Finger an einer Hand haben. Inzwischen lassen sich schon mehrere Typen von Zahlwörtern darstellen. Im folgenden Abschnitt sind Oktalzahlen in der Form Oktalzahl8 angegeben, alle anderen Zahlen sind, sofern nicht anders genannt, dezimal zu verstehen.
Kardinalia
Anfangs waren nur folgende Zahlen bekannt, wobei jedoch nicht bekannt war, ob der zugeordnete Wert dezimal oder oktal war: 'aw (1), mune (2), tsìng (4), vofu (16) und tsìvol (32).
Am 30. Januar 2010 gab Dr. Frommer via E-Mail weitere Hinweise zur Konstruktion der Zahlen, die weiter unten näher erläutert sind.[4]
Am 18. Juni 2010 werden weitere Definitionen veröffentlicht.[5] Somit gibt es jetzt ein Zahlwort für null kew und Zahlworte für die Ziffern acht ’eyt und neun nayn, Lehnworte aus dem Englischen, die ausschließlich für dezimale Ziffernfolgen wie Telefonnummern zu verwenden sind und daher keinen eigentlichen Zahlwert haben.
Liste
Basiszahlen (1·8)+x – vo(l)- (2·8)+x – mevo(l)- Wort oktal deutsch Präfix Suffix* kew 0 null ’aw 1 eins aw mune 2 zwei me- mun pxey 3 drei pxe- pey tsìng 4 vier tsì- sìng mrr 5 fünf mrr- mrr pukap 6 sechs pu- fu kinä 7 sieben ki- hin Wort oktal deutsch vol 10 acht volaw 11 neun vomun 12 zehn vopey 13 elf vosìng 14 zwölf vomrr 15 dreizehn vofu 16 vierzehn vohin 17 fünfzehn Wort oktal deutsch mevol 20 sechzehn mevolaw 21 siebzehn mevomun 22 achtzehn mevopey 23 neunzehn mevosìng 24 zwanzig mevomrr 25 einundzwanzig mevofu 26 zweiundzwanzig mevohin 27 dreiundzwanzig *schon leniert Allgemeine Konstruktion
Zweistellige Oktalzahlen
Die allgemeine Konstruktion der Zahlworte für Zahlen zwischen acht (108) und dreiundsechzig (778), also zweistellige Oktalzahlen, erfolgt nach folgendem Schema:
A × acht + B
Wobei an die Stelle von A die Präfixe kommen und an die Position von B die Suffixe, die in der obenstehenden Liste eingetragen sind. Dabei ist zu beachten, dass die „Vielfachen von acht“ Lenierung hervorrufen, die Suffixe sind in der Liste schon leniert angegeben.
Beispiel
Möchte man jetzt eine beliebige Zahl in dieses System umrechnen, muss man diese zerlegen. Nimmt man beispielsweise dreiunddreißig (33), muss man als erstes das größte mögliche Vielfache von acht finden, das kleiner als dreiunddreißig ist, das heißt rechnerisch, 33 durch acht teilen und abrunden. Die resultierende vier wird anschließend an der Stelle des A verwandt.
Als Differenz zu dreiunddreißig erhält man eins, welches die Position B einnimmt.
Der in das Oktalsystem umgewandelte Wert entspricht dann AB8. In unserem Beispiel wird 3310 zu 418.
Um das ganze dann als Zahlwort darzustellen, nimmt man zum Wort für acht (vol) die entsprechenden Präfixe und Suffixe. Der Präfix für die Vier lautet tsì- und der Suffix für eins -aw. Damit ist dann das Zahlwort als ganzes tsìvolaw.
Vielstellige Oktalzahlen
Um noch größere Zahlen darzustellen, wird für die dritte Oktalstelle zam 64 (1008), für die vierte Stelle vozam 512 (8·64) (1.0008) und schließlich für die fünfte Stelle zazam 4096 (64·64) (10.0008). Jede dieser Stelle kann natürlich wieder die Faktoren von zwei bis sieben erhalten.
Ordinalia
Ordnungszahlwörter werden aus den Kardinalia gebildet indem ein -ve angehängt wird. Jedoch verkürzen sich die Zahlworte an den Stellen, die mit kurz markiert sind.
Wort deutsch ’awve erste(r/s) 1. muve zweite(r/s) 2. kurz pxeyve dritte(r/s) 3. tsìve vierte(r/s) 4. kurz mrrve fünfte(r/s) 5. puve sechste(r/s) 6. kurz kive siebente(r/s) 7. kurz Wort deutsch volve achte(r/s) 8. volawve neunte(r/s) 9. vomuve zehnte(r/s) 10. kurz vopeyve elfte(r/s) 11. vosìve zwölfte(r/s) 12. kurz vomrrve dreizehnte(r/s) 13. vofuve vierzehnte(r/s) 14. kurz vohive fünfzehnte(r/s) 15. kurz Syntax
Die Wortstellung ist ziemlich frei, das heißt, die Satzteile Subjekt (S), Verb (V) und Objekt (O) können in jeder Reihenfolge stehen: SVO, SOV, OVS, OSV, VSO, VOS.
Auch die Stellung von Substantiv und Ergänzungen (Adjektiv, Genitivattribut, Relativsatz) ist frei, wobei aber zwischen Substantiv und Adjektiv ein „a“ steht.
Die Negation wird mit ke gebildet, das vor dem entsprechenden Wort oder Satzteil steht. Bei Verben gibt es noch den Ausdruck rä'ä, der vor Verben einem Verbot entspricht (englisch do not).
Entscheidungsfragen enden mit srak, Ausrufe können mit nang markiert werden.
Die oben genannten Adpositionen können vor oder nach dem Hauptwort stehen. Vorangestellt bewirken einige von ihnen die Lenisierung des Anfangskonsonanten, zum Beispiel mì („in“). Wenn sie nach dem Substantiv verwendet werden, dann verbinden sie sich zu einem Wort, zum Beispiel hu nga („mit dir“) zu ngahu.
Die Nachsilbe -ri/-ìri hebt das entsprechende Substantiv oder Pronomen hervor. Dieses steht meist am Satzanfang und hat keine weiteren Fallmarkierungen, das heißt, die übrigen Kasussuffixe werden dann unterdrückt.
Die Reihenfolge der Bestandteile einer Nominalphrase ist: Präposition Zahl-Wortstamm-Genusmarker-Kasuskennzeichen/Postposition. Mit Wortstamm ist die unmarkierte Grundform eines Substantives oder Pronomens gemeint. Entweder kann es eine Präposition/Postposition oder eine Fallmarkierung haben, aber nicht beides gleichzeitig.
Es gibt keine Artikel, das heißt „der/die/das“ und „ein/eine“ fallen in der Übersetzung weg. Bei Betonung können aber Wörter wie fi'u (dies) oder 'aw (eins) gebraucht werden.
Nebensätze können mit folgenden Konjunktionen eingeleitet werden:
- na (wie)
- to (als in Vergleichen, mehr/weniger als)
- san (Zitat, Hervorhebung)
- sìk (Zitat, Ende der Hervorhebung)
- sì (und, verbindet zwei Nomen)
- ulte (und, verbindet 2 Sätze)
- fu (oder)
- slä (aber)
- futa (dass)
- fte (so dass, damit)
- fteke (damit nicht)
- txo (wenn, falls)
- a (Relativpronomen)
Ein Relativsatz ist ein Attributivsatz in Bezug zu einem Substantiv, im Deutschen beginnt dieser Satztyp mit einem flektierten Relativpronomen („der/die/das“). Beispiel für einen Relativsatz: tute a taron („eine Person, die jagt“). Ein Relativsatz kann aber als Partizip übersetzt werden: „eine jagende Person“.
Einige Redewendungen
Deutsch wörtlich Na’vi Hallo - kaltxì Begrüßung an nahestehende Personen „Ich sehe dich (gerne).“ (Positiv -ei-) oel ngati kam(ei)e Tschüss/Auf Wiedersehen „(Wir) werden (uns) (bald) sehen.“ (Subjunktiv-Futur -ìyev-) kìyevame Danke - irayo Bitte - rutxe Entschuldigung „Mir sei Vergebung/möge Vergebung sein.“ (Subjunktiv -iv-) oeru txoa livu Geht es dir gut? „Hast du Wohlbefinden/Ist dir Wohlbefinden zuteil?“ ngaru lu fpom srak? Nicht schlecht - tsun tivam Gott sei mit dir „Eywa mit dir.“ Eywa ngahu Ich weiß - oel omum Verstanden - (Perfektiv -ol-) tslolam Happy Birthday! − Ftxozäri aylrrtok ngaru! Wortbildung
Mit Hilfe von Prä- und Suffixen lassen sich aus Wörtern andere Wortarten bilden.
Allerdings lässt sich nicht generell vorhersagen, welche Bedeutung resultiert, wodurch prinzipiell jedes der Konstrukte lexikalisch erfasst werden muss.[6]
Adjektive können vom Substantiv mit le- abgeleitet werden:
hrrap lehrrap Gefahr gefährlich
Abstrakta können von Verben und Adjektiven mit tì- gebildet werden:rey tìrey leben Leben ngay tìngay wahr Wahrheit An dem Beispiel rol für „singen“ lässt sich zeigen, dass sich eine andere als zu erwartende Bedeutung ergeben kann:
rol tìrol singen Lied (nicht „Singen“ oder „Gesang“) Es gibt jedoch auch Beispiele dafür, dass diese Vorsilbe auch auf ein Substantiv angewendet wird:
’eylan tì’eylan Freund Freundschaft
Personen, die mit einer Handlung assoziiert sind, werden mit -tu bezeichnet, wodurch eine Art aktiver Agens erzeugt wird, es wird mit allen Wortarten außer Verben verknüpft:pamtseo pamtseotu Musik Musiker kxu kxutu Schaden, Unheil Feind Wie man sieht, kann die Bedeutung einen gewissen Wandel vollziehen, jedoch auch ein passiver Agens kann resultieren, zudem ist auffällig, dass hier ein Verb modifiziert wird:
spe’e spe’etu fangen Gefangener
Um diesen Agens aus Verben zu bilden, wird ein -yu angehängt:taron taronyu jagen Jäger kar karyu lehren Lehrer
Adverbien werden mit nì- gebildet.ftue nìftue einfach auf einfache Weise, einfach
Verben können mit si („tun, machen“) vom Substantiv abgeleitet werden, die allesamt intransitiv werden:kelku kelku si Heim, zu Hause wohnen, leben nari nari si Auge aufpassen, vorsichtig sein Quellen
- Interview mit dem Autor bei der BBC: The language of Avatar revealed
- Ähnlicher Artikel aus Toronto, L'express: Na’vi, la langue d'Avatar
- Einige Highlights von Na’vi mit Gastbeitrag von Paul Frommer: Some highlights of Na’vi
- The New York Times Magazine mit Beispieldialog zum Anhören: Skxawng!
- Über die Entwicklung der Na´vi-Sprache durch Cameron und Frommer
Einzelnachweise
- ↑ Mitteilung Frommer bezüglich der u-Laute
- ↑ Frommers Blog: Thoughts on Ambiguity
- ↑ Mitteilung Frommers: Alle Adpositionen
- ↑ E-Mail Frommers bezüglich Zahlen
- ↑ Updatesammelung zu Zahlen, Tageszeiten, etc.
- ↑ Zitat Frommers zu Produktivität der Präfixe
Weblinks
- Frommers Blog (Englisch/Na’vi)
- Website über Na’vi (Englisch)
- Offizielles Wörterbuch als PDF (Englisch)
- Offizielles Wörterbuch als PDF (Deutsch)
- Na’vi/Deutsch Onlinewörterbuch
- konstruierte Sprache
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