- Neue Oper Wien
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Die Neue Oper Wien ist eine freie Operngruppe ohne eigene Spielstätte, die 1990 in Wien (Österreich) gegründet worden ist. Der musikalische Leiter ist seit 1991 Walter Kobéra, er ist seit 1993 auch Intendant.
Inhaltsverzeichnis
Philosophie
Wichtigstes Ziel der Neuen Oper Wien ist es, in ihren Produktionen die Distanz zwischen Bühne und Zuschauern zu verringern oder ganz aufzuheben und dadurch eine größtmögliche Unmittelbarkeit und Nähe zwischen allen Beteiligten zu schaffen. Zeitgenössische Musik kann auf diese Weise als selbstverständlich präsentiert und empfunden werden. Der Erfolg dieser Arbeit hat die Neue Oper Wien für Verlage und Künstler gleichermaßen zur ersten Adresse im Bereich der zeitgenössischen Oper gemacht.
Aufführungsorte
Ohne eigene Spielstätte und ohne fixes Ensemble will die Neue Oper Wien unbelastet und flexibel bleiben, ihr Credo ist nicht nur die Erschließung neuer Klangwelten, sondern auch neuer Räume. Mit dem Konzept, sich die Häuser nach den Opern auszusuchen, werden die Räume zu Mitspielern, die Bühnenbilder werden eng an die räumlichen Vorgaben angepasst, die spezielle Akustik wird erprobt und entwickelt. Auf diese Weise hat die Neue Oper Wien u.a. das Odeon, das Semper-Depot, die Bank Austria Halle im Gasometer, die Remise, das Jugendstiltheater oder die Alte Werft in Korneuburg für das Musiktheater erschlossen.
Regelmäßig arbeitet die Neue Oper Wien mit dem Theater an der Wien, den Wiener Festwochen und den Bregenzer Festspielen zusammen. Seit 2005 ist sie beim Internationalen Kammeropern-Festival in Zwolle/NL zu Gast.
Repertoire
Kompromisslos stehen ausschließlich Werke des 20. und 21. Jahrhunderts auf dem Spielplan: Uraufführungen, österreichische Erstaufführungen, Neu- und Wiederentdeckungen. Daneben vergibt die Neue Oper Wien auch regelmäßig Kompositionsaufträge an österreichische und internationale Komponisten.
Mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen hat die Neue Oper Wien das Musikleben in Wien deutlich geprägt. Mit ihrer Aufführung des "Billy Budd" 1996 war sie Auslöser für die bis heute andauernde Wiener Britten-Begeisterung. Die erste szenische Umsetzung von Lachenmanns “Das Mädchen mit den Schwefelhölzern” 2003 in Koproduktion mit den Wiener Festwochen sorgte für internationales Aufsehen.
2009 hat die Neue Oper Wien gemeinsam mit dem Musikverlag Doblinger und der BNP Paribas Stiftung den Gerhard Schedl Musiktheater-Wettbewerb ausgeschrieben. Das Gewinnerwerk "Bruder Woyzeck - Traumfalle" von Markus Lehmann-Horn soll 2011/12 in Wien uraufgeführt werden.
Uraufführungen
- 2010: Herwig Reiter/Peter Turrini nach Goldoni: “Campiello”
- 2008: Dieter Kaufmann nach Elfriede Jelinek: “FUGE – UNFUG – E”
- 2008: Isidora Zebeljan: “Eine Marathon-Familie” (Auftragswerk / Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen)
- 2006: Richard Dünser/Thomas Höft: “Radek“ (Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen)
- 2006: Erik Hojsgaard nach Ödön von Horváth: “Don Juan kommt aus dem Krieg” (Koproduktion mit dem Theater an der Wien/KlangBogen Wien)
- 2006: Dieter Kaufmann nach Josef Winkler: ”Requiem für Piccoletto” (Auftragswerk des Wiener Mozartjahres 2006)
- 2006: Thomas Pernes/Gloria G.: “Zauberflöte06” (Auftragswerk des Wiener Mozartjahres 2006)
- 2005: Christoph Cech - Claudio Monteverdi: “Orfeo“ (Auftragswerk)
- 2004: Christoph Coburger nach Daniil Charms: “Zwischenfälle” (Koproduktion mit dem donaufestival niederösterreich)
- 2003: Wolfram Wagner/Silke Hassler nach Peter Turrini: “Endlich Schluss”
- 2000: Dirk D'Ase: “Arrest” (Auftragswerk / Koproduktion mit dem Ulmer Theater)
- 1995: Reinhard Süss/Oskar Kokoschka: “Sphinx und Strohmann”
- 1994: Axel Seidelmann: “Hiob” (Koproduktion mit dem KlangBogen Wien)
- 1992: Musiktheater-Keimzellen, Uraufführungen und Elektroakustik-Performances
Österreichische Erstaufführungen
- 2009: Harrison Birtwistle: “The Last Supper” (Koproduktion mit dem Theater an der Wien/OsterKlang Wien)
- 2008: Elliott Carter: “What next?” // Detlev Glanert/Jörg W. Gronius: “Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“
- 2007: Tan Dun: “Tea”
- 2005: Peter Eötvös: “Le Balcon” // Michael Tippett: “The Knot Garden” (Koproduktion mit dem KlangBogen Wien)
- 2005: Kurt Schwertsik: “Katzelmacher“
- 2004: John Casken: “God’s Liar” (Koproduktion mit dem KlangBogen Wien)
- 2003: Helmut Lachenmann: “Das Mädchen mit den Schwefelhölzern” (Koproduktion mit den Wiener Festwochen)
- 2002: Alban Berg - John Rea nach Georg Büchner: “Wozzeck“ // Hans-Jürgen von Bose: “63:Dream Palace” (Koproduktion mit dem KlangBogen Wien und den Wiener Festwochen) // Kurt Weill: “Johnny Johnson” (Koproduktion mit dem Laxenburger Kultursommer) // Philippe Boesmans: “Wintermärchen”
- 2001: Alfred Schnittke: “Historia von D. Johann Fausten”
- 2000: Leonard Bernstein: “Candide”
- 1999: Tan Dun: “Marco Polo” (Koproduktion mit dem Serapions Theater)
- 1998: Hanns Eisler/Bertolt Brecht: “Die Maßnahme” // HK Gruber/H.C. Artmann: “Frankenstein!!!” // Manfred Trojahn: “Enrico” (Koproduktion mit dem KlangBogen Wien und den Wiener Festwochen)
- 1997: Max Brand: “Maschinist Hopkins”
- 1996: Benjamin Britten: “Billy Budd“ sowie Mark-Anthony Turnage: Greek” (im Rahmen des Jeunesse-Festivals “Britten und Briten”)
- 1995: Kurt Weill: “Der Silbersee” (im Rahmen des Jeunesse-Festivals “Kurt Weill: Berlin-Paris-New York”)
- 1992: Karl Amadeus Hartmann: “Simplicius Simplicissimus”
Weblinks
Kategorien:- Opernensemble
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