Nicolaus Nielsen

Nicolaus Nielsen

Nicolaus Johann Ernst Nielsen (* 19. April 1806 in Rendsburg; † 26. Januar 1888 in Oldenburg) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Leben

Nicolaus Johann Ernst Nielsen wurde in Rendsburg am 19. April 1806 geboren und auf einem Gymnasium ebenda vorgebildet. Bereits seit seiner Kindheit wollte er in ein geistliches Amt treten; so begann er 1826 ein Theologiestudium an der Universität Kiel. Später wechselte er zur Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, bestand 1830 sein Amtsexamen und war darauf als Hauslehrer von Claus Harms jüngsten Sohn tätig. Als Pfarrer sandte man Nielsen im Jahr 1832 nach Groß Sarau. Nach acht Jahren dortiger Tätigkeit wechselte er nach Schleswig; zugleich wurde er auch Propst der Gemeinde Hütten, geistliches Mitglied der Regierung Schleswig-Holsteins sowie des Oberkonsistoriums. Im folgenden Jahr verlieh man ihm das Ritterkreuz des Dannebrog-Ordens.

Weitere fünf Jahre danach, 1847, wurde er auch Oberkonsistorialrat. 1848 ernannte ihn die Provisorische Regierung zum Generalsuperintendenten der deutschsprachigen Bevölkerung im Herzogtum Schleswig, während die Regierung Johannes Andreas Rehhoff in das parallele Amt für die dänischsprachige Seelsorge berief. Die Universität Kiel verlieh ihm ein Jahr später den theologischen Ehrendoktorgrad. Während dieser Zeit war er auch Abgeordneter der Landesversammlung Schleswig-Holsteins. Einer 1849 veröffentlichten Schrift von Nielsen folgte ein Streit mit Friedrich Scheele, doch als der Streit erlosch, verlor Nielsen am 8. April 1850 seine Ämter.

Unmittelbar danach zog er um nach Kiel, wo er an der Klosterkirche Andachten hielt. Pfarrer zu Eutin wurde er 1851 und zugleich auch Superintendent des Fürstentums Lübeck. Das Problem dabei bestand jedoch darin, dass das Gebiet von Holstein umgeben war, und sollte Nielsen dieses betreten, hätte dies mit der Gefangennahme durch die dänische Regierung geahndet werden müssen. Für ihn kam es gerade recht, dass er 1853 bereits als Oberhofprediger und Kirchenrat nach Oldenburg geschickt wurde. Nachdem er später dort zum geheimen Oberkirchenrat befördert worden war, trat er 1879 in den Ruhestand. Diesen verbrachte er weiterhin in Oldenburg, wo er am 26. Januar 1888 im Alter von 81 Jahren verstarb.

Nielsens Tochter Magdalene wurde 1834 geboren, war Mutter des Goetheforschers Hans Gerhard Gräf und verstarb 1864.

Werke

  • Die Seligpreisungen des Herrn in neun Predigten (1838)
  • Die sieben Sendschreiben der Offenbarung Johannes in acht Predigten (1840)
  • Liturgische Studien und Stimmen über eine Kirchenagende (1842)
  • Materialien zur Appellation für Schleswig-Holstein und dessen Geistlichkeit unter Mittheilung von Acten, an Alle, in Dänemark nicht weniger als in Deutschland, die Gott fürchten und Recht thun (1849)
  • Vorträge in Beziehung auf die schleswig-holsteinische Landessache (1851)
  • Konfirmandenbereitung (Oldenburg 1860)

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
Christian Friedrich Callisen Generalsuperintendent für Schleswig
(für Seelsorge in deutscher Sprache)

1848 - 1850
Christoph Carl Julius Asschenfeldt

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