- Peter Rychlo
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Peter (Petro) Rychlo (* 10. Juli 1950 in Schyschkowitz, Bezirk Kotzman, Bukowina) ist ein ukrainischer Germanist, Literaturwissenschaftler, Übersetzer, Essayist und Hochschullehrer an der Nationalen Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach der Beendigung der Mittelschule in seinem Heimatort begann er 1967 mit dem Germanistikstudium an der Staatlichen Universität Czernowitz, das er 1972 mit dem Diplom beendete.[1] Er arbeitete als Assistent für deutsche Sprache am Lehrstuhl für Fremdsprachen der Medizinischen Hochschule Černivci (1972–1973) und als Deutschlehrer an der allgemeinbildenden Mittelschule Svaryčiv, Bezirk Rožnyativ im Gebiet Iwano-Frankiwsk (1973–1976).
Seit 1976 arbeitet er am Lehrstuhl für fremdsprachige Literatur der Nationalen Universität Černivci – zuerst als Assistent, später als Dozent und seit 2008 als Professor. 1988 promovierte er über die Rezeption der nationalen literarischen Tradition in der Lyrik von Stephan Hermlin. 2007 habilitierte er sich über Paul Celans dichterisches Werk als Intertext.
Seit 1999 ist er Mitglied der Assoziation ukrainischer Schriftsteller. Von 2000 bis 2002 war er Gastprofessor für Ukrainistik am Institut für Slawistik der Universität Wien.
Seit 2010 ist er Direktor der Österreich Bibliothek Czernowitz.
Rychlo verfasste etwa 200 Fachartikel und -aufsätze in literarischen Zeitschriften, wissenschaftlichen Sammelbänden und anderen Printmedien. Darunter sind Veröffentlichungen zum Tristan-Stoff und über deutsche und österreichische Autoren des 20. Jahrhunderts, deutsch-ukrainische Literaturbeziehungen und die deutschsprachige Literatur der Bukowina.
Übersetzungen
Zu verdanken sind ihm zahlreiche Übersetzungen deutscher, österreichischer und schweizerischer Autoren in ukrainischen Zeitschriften, Anthologien und Almanachen: Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Georg Heym, Carl Einstein, Johannes R. Becher, Bertolt Brecht, Georg Maurer (Schriftsteller), Stephan Hermlin, Franz Fühmann, Günter Kunert, Volker Braun, Sarah Kirsch, Uwe Kolbe (Autor), Mario Wirz, Durs Grünbein, Gerhard Falkner, Brigitte Oleschinski, Leopold von Sacher-Masoch, Alexander Roda Roda, Ingeborg Bachmann, Julian Schutting, Peter Waterhouse, Ingeborg Kaiser, Andreas Saurer u. a..
In Buchform sind Übersetzungen der Werke von Karl Emil Franzos, Jura Soyfer, Manes Sperber, Karl Lubomirski, Georg Drozdowski, Gregor von Rezzori, Rose Ausländer, Paul Celan, Josef Burg (Schriftsteller), Aharon Appelfeld und anderen erschienen.
Bücher
- Monographien
- Poetik des Dialogs. Paul Celans Dichtung als Intertext (ukr.). Černivci 2005
- Schibboleth. Jüdische Identitätssuche in der deutschsprachigen Dichtung der Bukowina (ukr.). Černivci 2008
- Anthologien
- Die verlorene Harfe: Eine Anthologie deutschsprachiger Lyrik aus der Bukowina. Černivci 2002, 2., erweiterte Auflage 2008
- Europa erlesen: Czernowitz. Klagenfurt 2004
- mit Oleg Liubkivskyj: Literaturstadt Czernowitz. Černivci 2007, 2. Auflage 2010
- Lexika und Monographien (Auswahl)
- Lexikon der allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft (ukr.). Černivci 2001
- Transitive Stoffe der Weltliteratur (ukr.). Černivci 2004
Auszeichnungen
- Bukowina-Orden für das Buch „Literaturstadt Czernowitz“ (2007) [2]
- Ehrenzeichen des Landes Kärnten (2009)
- Dmytro-Sahul-Literaturpreis für Übersetzungen deutschsprachiger Autoren der Bukowina (2010)
Einzelnachweise
- ↑ Diplomarbeit: Die Metapher in den Heimatgedichten Johannes R. Bechers
- ↑ Der Bukowina-Orden ist die höchste Auszeichnung der Oblast Tscherniwzi, die vom Gouverneur der Region verliehen wird
Weblinks
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