Poschwitz

Poschwitz
Poschwitz
Stadt Altenburg
Koordinaten: 51° 0′ N, 12° 28′ O51.002512.464722222222Koordinaten: 51° 0′ 9″ N, 12° 27′ 53″ O
Fläche: 0,98dep1
Einwohner: 80 (1938)
Eingemeindung: 1. Okt. 1938
Postleitzahl: 04600
Vorwahl: 03447

Poschwitz ist der östlichste Stadtteil der thüringischen Residenzstadt Altenburg. Bekanntheit erlangte der Ort durch den Rittergutssitz derer von der Gabelentz. Das Schloss und einige Wirtschaftsgebäude des Rittergutes existieren heute noch.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort grenzt im Norden an Windischleuba, im Osten und Südosten an dessen Ortsteile Remsa und Schelchwitz und im Westen an die Altenburger Stadtteile Rasephas und Unterm Berge.

Geschichte

Erstmalig urkundlich im Zehntregister des Klosters Bosau in der Nähe von Zeitz wurde der Ort 1181 als Bossuwiz erwähnt. Im Jahre 1264 wurden erstmals die Rittergutsbesitzer der Familie Otto von Poschwitz genannt. Auf dem Schloss Poschwitz gab es kurz nach dem Erfinden des Skatspiels 1814 bereits einen Spielerkreis der einen nicht unerheblichen Teil zur Regelfindung des Spiels beisteuerte, einer der Erfinder, der das Rittergut 1806 übernahm war Hans Carl Leopold von der Gabelentz. Der Ort wurde am 1. Oktober 1938 in die Stadt Altenburg eingegliedert, weil die Stadt immer weiter gewachsen ist und so nahezu ein fließender Übergang entstand.

Schloss

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Schloss Poschwitz
Entstehungszeit: um 1264
Burgentyp: Wasserburg
Erhaltungszustand: Erhalten
Ständische Stellung: Adlige
Bauweise: Stein
Geographische Lage 51° 0′ 9″ N, 12° 27′ 53″ O51.002512.464722222222Koordinaten: 51° 0′ 9″ N, 12° 27′ 53″ O
Schloss Poschwitz (Thüringen)
Schloss Poschwitz

Poschwitz besitzt genau wie Windischleuba und Ehrenberg ein Schloss, welches jahrhundertelang Sitz der Herren von der Gabelentz war. Vor dem Schloss stand schon im 14. Jahrhundert ein befestigter Herrensitz. Seit 1376 sind die Herren von Gabelentz nachweisbar. Im Jahre 1507 brannte die Wasserburg nieder und wurde um 1580 zum Schloss umgebaut, so sind auch noch Restbauten der Burg vorhanden. Von 1842 bis 1847 nahm man Umbauten und eine Erweiterung vor, indem ein neugotischer Südflügel erbaut wurde. Der neugotische Turmaufsatz wurde wegen Baufälligkeit 1961 abgetragen. Das Rittergut umfasste 1945 eine Fläche von 126 Hektar und wurde so durch die Bodenreform enteignet. Dabei ging die wertvolle sprachwissenschaftliche Bibliothek als Beutekunst verloren, trotzdem vom Direktor des Lindenau-Museums ein Heimatmuseum errichtet wurde. [1] [2]

Die Senffabrik in der Leipziger Straße.

Industrie

Poschwitz ist Altenburgs größter Gewerbegebietstandort, nämlich Leipziger Straße, Weißer Berg und Neuer Schlachthof. Trotzdem ist der dörfliche Charakter nicht verloren gegangen, so ist im Osten des Ortes in Richtung Remsa einiges aus vergangenen Jahrhunderten erhalten geblieben.

Verkehr

Die Ortsumgehung Altenburgs der B 180, B 93 und B 7 verläuft durch die Gemarkung des Stadtteils.

Einzelnachweise

  1. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 202.
  2. Klaus Hofmann, Sabine Hofmann, Andrea Paul: ... und nachmittags fuhren wir nach Nöbdenitz segeln!. Museum Burg Posterstein, 2007

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