- Rainer Mennicken
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Rainer Mennicken (* 12. Juni 1950 in Bielefeld) ist ein deutscher Dramaturg und Theaterintendant.
Leben
Rainer Mennicken wuchs in Dortmund auf, wo er Grundschule, Gymnasium und Zivildienst absolvierte. Nach fünf Studiensemestern der Germanistik, Philosophie und Theatergeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und einigen Hospitationen und Assistenzen (unter anderen am Schauspielhaus Bochum während der Intendanz Peter Zadek) erhielt er 1974 sein erstes Engagement als Dramaturg am Schauspiel der Städtischen Bühnen Dortmund. Es folgten Stationen in gleicher Funktion und mit erweitertem Aufgabenkreis (Regie, Festivalorganisation) an den Westfälischen Kammerspielen Paderborn, am Nationaltheater Mannheim, am Landestheater Tübingen, am Freiburger Theater, am Staatstheater Kassel - die beiden letztgenannten in enger Zusammenarbeit mit Intendant Manfred Beilharz.
1987 wechselte er als Geschäftsführender Dramaturg an das Schauspiel Frankfurt (Intendanz Günther Rühle, wo er unter anderem mit Einar Schleef und Peter Palitzsch zusammenarbeitete. Hier organisierte er 1990 gemeinsam mit Tom Stromberg die Experimenta „6“, ein Festival der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Lebenswerk von Heiner Müller.
1991 folgte er für zwei Jahre Manfred Beilharz ans Schauspiel Bonn. Dort übernahm er die Aufgabe, gemeinsam mit dem Dramatiker Tankred Dorst 1992 die erste Bonner Biennale, ein Festival für neue Stücke aus Europa, zu formen.
1993 trat er die Nachfolge von Ulrich Khuon als Intendant des Stadttheaters Konstanz an. In der Bodenseestadt etablierte er 1997 mit TRIANGEL ein neues Festival für Kinder- und Jugendtheater aus den Nachbarländern Österreich, Schweiz und Deutschland und realisierte im Jahr 2000 mit NEUE SZENE ein internationales Programm der aktuellen Dramatik. Außerdem gründete er das Konstanzer Kulturfest.
2001 übernahm Mennicken das Amt des Generalintendanten am Oldenburgischen Staatstheater. Hier erweiterte er das Programmspektrum um die neue Spielstätte SPIELRAUM sowie die Hollandwoche „Cultuur!“ 2004, und führte das Genre Kinderoper in die Spielpläne ein. Außerdem konstituierte er in Zusammenarbeit mit der Oldenburgischen Landschaft das Oldenburgische Landeskulturfest.
2006 wechselte er als Intendant an das Landestheater Linz nach Oberösterreich. Für das Linzer Kulturhauptstadtjahr 2009 entstanden eine Reihe besonderer Projekte in Zusammenarbeit mit der Leitung von Linz09. Auch hier intensivierte er die Aktivitäten hinsichtlich des Theaters für junges Publikum und erklärte das Musiktheater für junge Zuschauer zum festen Bestandteil des Spielplans.
Mennicken ist Mitglied des Bundesrepublikanischen Zentrums des Internationalen Theaterinstituts und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Er beteiligte sich an der Juryarbeit unter anderen beim Mülheimer Dramatikerpreis, dem Premio Stregagatto in Rom und den Bayerischen Theatertagen.
Auszeichnungen
2006 wurde Rainer Mennicken mit der Universitätsmedaille der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg ausgezeichnet, ebenfalls 2006 mit dem Ehrenring der Oldenburgischen Landschaft, 2008 mit dem humoresken Mostdipf-Preis der Oberösterreichischen Nachrichten.
Veröffentlichungen
- Alice im Spiegelland, Theaterstück (gemeinsam mit Carlos Trafic), Frankfurt 1980
- Starker Hans, Szenen einer deutschen Geschichte, Frankfurt 1984
- Der Kunstvermesser, Ein Portrait des Kritikers als alter Mann, Frankfurt 1986
- Peter Palitzsch, Monographie in der Reihe Regie im Theater, Frankfurt 1993
- Tanzpalast, Theater-Treatment nach einem Film des Theatre du Campagnol (gemeinsam mit Nada Kokotovic und Barbara Noth), München 2000
- Theater für junges Publikum, Szene Österreich von Bregenz bis Wien, (Hrsg. gemeinsam mit Stephan Rabl), Berlin 2008
- Pinocchio, Stück nach Carlo Collodi, Berlin 2009
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