Rassul Abdussalamowitsch Katinowassow

Rassul Abdussalamowitsch Katinowassow

Rassul Abdussalamowitsch Katinowassow (russisch Расул Абдусаламович Катиновасов; * 22. April 1969) ist ein ehemaliger sowjetischer, russischer bzw. usbekischer Ringer.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Rassul Katinowassow stammt wie eine Vielzahl von ehemaligen Weltklasseringern aus der russischen Kaukasusregion. Er begann 1981 zusammen mit seinem Zwillingsbruder Sagid Katinowassow mit dem Ringen und konzentrierte sich dabei auf den freien Stil. Als Erwachsener startete er meist in der Mittelgewichtsklasse. Bis 1997 ging er für die Sowjetunion und für Russland an den Start, ab 1998 für Usbekistan. Er war dort Mitglied von Dynamo Taschkent und wurde von Mamur Rusijew trainiert.

Sein Debüt auf der internationalen Ringermatte gab er bei der Weltmeisterschaft der Senioren 1991 in Warna, damals noch für die UdSSR startend. Er belegte dabei im Mittelgewicht hinter Kevin Jackson aus den Vereinigten Staaten, Jozef Lohyna aus der Tschechoslowakei und Sabahettin Öztürk einen guten 4. Platz und verpasste damit nur knapp eine Medaille.

Da in Russland in der Gewichtsklasse von Rassul Katinowassow die Konkurrenz sehr groß war, kam er erst wieder im Jahre 1995 zu einem Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft. Er gewann dabei bei der Europameisterschaft in Freiburg/Schweiz hinter Magomed Ibragimow aus Aserbaidschan und Sergei Gubrinjuk aus der Ukraine, aber vor Nicolae Ghiţă aus Rumänien und Hans Gstöttner aus Deutschland eine EM-Bronzemedaille.

Die starke Konkurrenz in Russland wird für Rassul Katinowassow auch der Grund gewesen sein, dass er 1998 nach Usbekistan wechselte. Er startete in diesem Jahr auch gleich bei der Weltmeisterschaft in Teheran im Mittelgewicht, konnte sich dort aber mit Siegen über Eldar Assanow aus der Ukraine und Alexander Markow aus Kirgisistan und Niederlagen gegen Gotcha Tschichradse aus Georgien und Jang Myung-mo aus Südkorea nur auf dem 11. Rang platzieren. Bei der Asienmeisterschaft 1998 in Bangkok erreichte er dagegen das Finale, in dem er gegen Alireza Heidari aus dem Iran aber nach Punkten verlor.

Bei der Weltmeisterschaft 1999 in Ankara gelangen Rassul Katinowassow drei Siege. Gegen Leslie Gutches aus den Vereinigten Staaten musste er im Viertelfinale aber eine Niederlage hinnehmen, die ihn auf den 6. Platz zurückwarf. Den ersten Sieg bei einer internationalen Meisterschaft schaffte er dann bei der Asienmeisterschaft 2000 in Guilin/China. Er siegte dort im Mittelgewicht vor Bolotbek Omurachunow aus Kirgisistan, Takenori Yokoyama aus Japan und Amir Reza Khadem Azgali aus dem Iran. Bei den Olympischen Spielen dieses Jahres in Sydney kam er aber nicht zum Einsatz, weil ein anderer russischer Ringer, der vielfache Weltmeister Macharbek Chadarzew sich kurzfristig entschieden hatte, für Usbekistan zu starten und sofort für die Teilnahme an den Olympischen Spielen nominiert wurde, wo er im übrigen erfolglos blieb. Rassul Katinowassow, der durch seinen Sieg bei den Asienspielen den Startplatz im Mittelgewicht bei den Olympischen Spielen für Usbekistan erst erkämpft hatte, ging dadurch leer aus.

Rassul Katinowassow startete dann noch bei der Weltmeisterschaft 2001 in Sofia und kam dort mit Siegen über Tamas Kiss aus Ungarn und Malchaz Pjorbenadse aus Georgien u. einer Niederlage gegen Beibulat Musajew aus Weißrussland auf einen hervorragenden 5. Platz. Danach beendete er seine internationale Ringerlaufbahn.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1991 4. WM in Warna Mittel hinter Kevin Jackson, USA, Jozef Lohyna, Tschechoslowakei u. Sabahettin Öztürk, Türkei
1994 1. Goodwill-Games Mittel mit Siegen über Ruslam Kinchagow, Usbekistan, Kevin Jackson u. Ibrahim Alkan, Türkei
1994 2. Welt Cup in Edmonton Mittel hinter Amir Reza Khadem Azgali, Iran, vor Kevin Jackson u. Justin Abdou, Kanada
1995 3. EM in Freiburg Mittel hinter Magomed Ibragimow, Aserbaidschan u. Sergei Gubrinjuk, Ukraine, vor Nicolae Ghiţă, Rumänien u. Hans Gstöttner, Deutschland
1998 11. WM in Teheran Mittel mit einem Sieg über Eldar Assanow, Ukraine, einer Niederlage gegen Gotcha Tschichradse, Georgien, einem Sieg über Alexander Markow, Kirgisistan u. einer Niederlage gegen Jang Myung-mo, Südkorea
1998 2. Asien-Spiele in Bangkok Mittel mit Siegen über Baj Nadar, Nepal u. Magomed Kurugliew, Kasachstan u. einer Niederlage gegen Alireza Heidari, Iran
1999 6. WM in Ankara Mittel mit Siegen über Gabriel Szerdo, Österreich, Nicolae Ghiţă, Rumänien u. Gotcha Tschichradse u. einer Niederlage gegen Leslie Gutches, USA
2000 1. Asien-Meisterschaften in Guilin/China Mittel vor Bolotbek Omaruchanow, Kirgisistan, Takenori Yokoyama, Japan u. Amir Reza Khadem Azgali, Iran
2001 4. Welt Cup in Baltimore Halbschwer hinter Alireza Heidari, Taimuras Tigijew, Russland u. Dominic D. Black, USA
2001 5. WM in Sofia Mittel mit Siegen über Tamas Kiss, Ungarn u. Malchaz Pjorbenadse, Georgien u. einer Niederlage gegen Beibulat Musajew, Ukraine

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Mittelgewicht, bis 1996 bis 82 kg, von 1097 bis 2001 bis 85 kg Körpergewicht, Halbschwergewicht, bis 97 kg Körpergewicht

Quellen

  • Websit des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks


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