Rubidiumhydrid

Kristallstruktur
__ Rb+     __ H−
Allgemeines
Name	Rubidiumhydrid
Verhältnisformel	RbH
CAS-Nummer	13446-75-8
Kurzbeschreibung	farblose prismatische Nadeln[1]
Eigenschaften
Molare Masse	86,48 g·mol−1
Aggregatzustand	fest
Dichte	2,65 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt	Zersetzung bei 300 °C[1]
Löslichkeit	reagiert mit Wasser
Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine Einstufung verfügbar R- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche nicht möglich

Rubidiumhydrid ist eine chemische Verbindung aus Rubidium und Wasserstoff.

Herstellung

Rubidiumhydrid kann durch Reaktion von Rubidium und Wasserstoff hergestellt werden.^[3]

$\mathrm{ 2\ Rb + H_2 \longrightarrow 2\ RbH }$

Es entsteht auch beim Erhitzen mit Magnesium im Wasserstoffstrom.^[4]

$\mathrm{Rb_2CO_3 + Mg + H_2 \ \xrightarrow{\ \Delta \ } \ 2\ RbH + MgO + CO_2 \uparrow}$

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Rubidiumhydrid kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe $Fm\bar{3}m$ mit den Gitterparametern a = 604,9 pm, und 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.^[1]

Chemische Eigenschaften

Beim Erhitzen im Vakuum zersetzt sich Rubidiumhydrid in die Elemente.^[3] Die Verbindung ist außerordentlich reaktiv.

Mit Wasser reagiert Rubidiumhydrid unter Bildung von Wasserstoffgas.^[1]

$\mathrm{ RbH + H_2O \longrightarrow RbOH + H_2 \uparrow}$

Ebenso wird bei der Reaktion mit Chlorwasserstoff Wasserstoff freigesetzt.^[1]

$\mathrm{ RbH + HCl \longrightarrow RbCl + H_2 \uparrow}$

Mit Kohlendioxid entsteht Rubidiumformiat.^[3]

$\mathrm{ RbH + CO_2 \longrightarrow HCOORb}$

Mit Schwefeldioxid bildet sich bei Reaktion unter vermindertem Druck Rubidiumdithionit.^[3][5]

$\mathrm{ 2\ RbH + 2\ SO_2 \longrightarrow Rb_2S_2O_4 + H_2 \uparrow}$

Mit elementarem Fluor verbrennt Rubidiumhydrid zu Fluorwasserstoff und Rubidiumfluorid. Auch mit elementarem Chlor entzündet sich das Reaktionsgemisch, die Reaktion läuft jedoch nicht vollständig ab und es bleibt ein grünes Mischsalz zurück. Brom und Iod reagieren weniger heftig.^[5]

$\mathrm{ RbH + F_2 \longrightarrow RbF + HF \uparrow}$

Mit flüssigem Ammoniak bildet sich unter Wasserstoffentwicklung Rubidiumamid, bei Raumtemperatur läuft die Reaktion mit gasförmigem Ammoniak nur sehr langsam ab.^[5]

$\mathrm{ RbH + NH_3 \longrightarrow RbNH_2 + H_2 \uparrow}$

Rubidiumhydrid reduziert beim Erwärmen Blei(II)-oxid zu elementarem Blei, Kupfer(II)-oxid wird zu elementarem Kupfer reduziert.^[5]

$\mathrm{ 2\ RbH + PbO \longrightarrow RbOH + Pb + H_2O}$

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b c d e f} Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 688 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
2. ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
3. ↑ ^{a b c d} R. Abegg, F. Auerbach: Handbuch der anorganischen Chemie. Verlag S. Hirzel, Bd. 2, 1908. S. 425.Volltext
4. ↑ J. W. Mellor: "A comprehensive treatise on inorganic and theoretical chemistry", Band 2, Verlag Wiley 1962, S. 2186. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
5. ↑ ^{a b c d} H. Moissan: "Préparation et propriétés des hydrures de rubidium et de césium" in Compt. Rend. Hebd. 1903, 136, S. 587. Volltext