Reaktor-Sicherheitskommission

Reaktor-Sicherheitskommission

Die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) ist ein Gremium von Experten aus dem Bereich Kerntechnik, die den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Fragen der Sicherheit von Kernkraftwerken und der Entsorgung radioaktiver Abfälle beraten sollen.

Seit ihrer Gründung 1958 berät die RSK das jeweils für die Nutzung der Kernenergie zuständige Bundesministerium (bis 1962 das Bundesministerium für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft, von 1962 bis 1969 das Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung, von 1969 bis 1972 das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, von 1972 bis 1986 das Bundesministerium des Innern, seit 1986 das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit). Der Bundesumweltminister beruft die zwölf Mitglieder der RSK, darunter Wissenschaftler, Gutachter und Betreiber. Die nach dem Regierungswechsel 1998 von Bundesumweltminister Jürgen Trittin neu gefasste Satzung sieht vor, dass in der Kommission die gesamte Bandbreite der nach dem Stand von Wissenschaft und Technik vertretbaren Anschauungen repräsentiert ist. Dies schließt auch ausgewiesene Gegner der Nutzung der Kernenergie mit ein. Darüber hinaus sollen bei der Zusammensetzung alle relevanten Fachgebiete berücksichtigt werden.

Das Bundesumweltministerium erteilt der RSK Beratungsaufträge; sie kann aber auch von sich aus Themen aufgreifen. Die Kommission beschließt technisch-wissenschaftlich zu begründende Stellungnahmen und Empfehlungen (RSK-Leitlinien). Rechtliche Bewertungen stehen ihr dagegen nicht zu. Die Beschlüsse der RSK werden veröffentlicht, die Sitzungen selbst sind nicht öffentlich. Für die Beratung spezieller Themen setzt die RSK Ausschüsse und Arbeitsgruppen sein, deren Mitglieder auf Empfehlung der RSK ebenfalls vom Bundesumweltminister berufen werden.

Als Ergänzung zur Reaktor-Sicherheitskommission setzte die deutsche Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel im März 2011 aufgrund der Nuklearunfälle in den Kernkraftwerken von Fukushima die Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung ein.

Vorsitzende der RSK

Unvollständige Liste:

  • 1958–1971 J. Wengler
  • 1971–1974 Dieter Smidt
  • 1974–1977 Adolf Birkhofer
  • 1978–1980 Hubertus Nickel
  • 1981–1982 Dieter Smidt
  • 1983–1984 Franz Mayinger
  • 1986–19?? Adolf Birkhofer
  • 1990–1990 Franz Mayinger
  • 1991-1992 Günther Kessler
  • 19??–1999 Adolf Birkhofer
  • 1999–2002 Lothar Hahn
  • 2002–2006 Michael Sailer
  • 2006-2011 Klaus-Dieter Bandholz
  • seit 2011 Rudolf Wieland

Mitglieder der RSK

Im März 2011 gehören der RSK folgende Mitglieder an:

  • Matthias Brettner, Physikerbüro Bremen
  • Richard Lothar Donderer, Physikerbüro Bremen (stellvertretender Vorsitzender)
  • Prof. Dr. Anton Erhard, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin
  • Prof. Dr. Thomas Fanghänel, Institut für Transurane (ITU), Karlsruhe
  • Dr. Erwin Fischer, E.ON Kernkraft, Hannover
  • Dr. Eberhard Grauf, S&E Grauf, Talheim
  • Dr. Reinhard Kohl, TÜV SÜD Industrie Service, München
  • Hans-Michael Kursawe, TÜV SÜD Energietechnik GmbH, Filderstadt
  • Heinz Liemersdorf, Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH, Köln
  • Dr. Gisbert Pape, Ingenieurbüro Linder und Pape, Schwerte
  • Dr. Thomas Riekert, TÜV NORD SysTec GmbH, Hamburg
  • Michael Sailer, Öko-Institut e.V. Institut für angewandte Ökologie, Darmstadt
  • Tom-Oliver Solisch, ESN Sicherheit und Zertifizierung GmbH, Schwentinental
  • Uwe Stoll, Areva NP, Erlangen
  • Ulrich Waas, Areva NP, Erlangen
  • Prof. Dr. Frank-Peter Weiß, Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH, Garching
  • Rudolf Wieland, TÜV NORD SysTec GmbH, Hamburg (Vorsitzender)

Weblinks


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