- Ruhrbrücke Steele
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51.442637.0809958Koordinaten: 51° 26′ 33,5″ N, 7° 4′ 51,6″ O
Ruhrbrücke Steele Offizieller Name Ruhrbrücke Steele Nutzung Eisenbahnbrücke Überführt Bahnstrecke Wuppertal-Vohwinkel–Essen-Überruhr Unterführt Ruhr Ort Essen, Steele Konstruktion Strombrücke: Stahlfachwerkbrücke
Flutbrücke: BogenbrückeGesamtlänge Strombrücke: 125 m
Flutbrücke: 130 mLängste Stützweite 4 x 27,3 m (Strombrücke) Baubeginn August 1861 Fertigstellung 1863 Freigabe 1. Juni 1863 Lage Höhe über dem Meeresspiegel 58 m Die Ruhrbrücke Steele ist eine Eisenbahnbrücke im heutigen Essener Stadtteil Steele. Sie verlängert die Bahnstrecke Wuppertal–Essen-Überruhr der ehemaligen Prinz-Wilhelm-Eisenbahn seit 1863 über die Ruhr weiter nach Steele. Im Zweiten Weltkrieg gesprengt, wurde sie verändert wieder aufgebaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der aufkommende Ruhrbergbau und der Bedarf an Kohle im Bergischen Land waren im 19. Jahrhundert Veranlassung genug, ein wirtschaftliches Transportmittel einzurichten. So beschloss die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft (kurz: PWE) 1840 ihre schon zehn Jahre zuvor errichtete Pferdebahn zu erweitern. Damit baute man ab Sommer 1844 die Verbindung von Steele über Langenberg bis hin nach Elberfeld. Sie wurde hauptsächlich zum Güterverkehr aber auch zur Personbeförderung genutzt. Bei Überruhr endete die Strecke an der Ruhr, dort wo ab 1861 die Ruhrbrücke gebaut wurde. Anstelle dieser gab es eine Fähre vom Endhaltepunkt mit dem Namen Steele gegenüber zum nördlichen Ruhrufer. Bei der vorläufigen Endstation Steele gegenüber, welche 1847 mit der Umstellung der Strecke auf Dampf in Betrieb ging, befand sich eine Drehscheibe zum Wenden der Dampflokomotiven.
Die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn ging wegen finanzieller Probleme am 27. März 1854 per Vertrag an den Staat über. Am 1. Juni 1863 wurde die Ruhrbrücke nahe der damaligen Stadt Steele eröffnet. Und am 23. August des Jahres übernahm rechtlich die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (kurz: BME) die Strecke der ehemaligen Prinz-Wilhelm-Eisenbahn, die sie schon seit 1854 betrieb.
Mit der Eröffnung der Ruhrbrücke Steele war die wirtschaftlich wichtige Verbindung zum bereits am 1. März 1862 eröffneten Teilstück der Bahnstrecke Dortmund–Duisburg der BME am Bahnhof Königssteele (zeitweise auch Steele Hbf oder Steele-Nord genannt, heute Steele-Ost) gegeben. Von dort war die ehemalige Prinz-Wilhelm-Eisenbahn nun ab 21. September 1863 auch mit der für den Ruhrbergbau wichtigen Strecke nach Bochum-Dahlhausen verbunden (heutige KBS 450.3).
Am 1. Februar 1978 wurde die aufgeständerte Verbindungskurve von der Ruhrbrücke zum Bahnhof Essen-Steele-West (heute Essen-Steele) eröffnet. Damit verkürzte sich die Zugverbindung von Wuppertal nach Essen, denn zuvor mussten alle Züge dieser Fahrtrichtung im Bahnhof Steele-Ost Kopf machen. Nachdem die Nahverkehrslinie N9 die noch nicht elektrifizierte Strecke bediente, verkehrt auch über die Ruhrbrücke seit Ende 2003 die S-Bahn-Linie S9 (heutige KBS 450.9). Der noch existierende alte Gleisstrang von der Ruhrbrücke zum Bahnhof Steele-Ost wird nur noch bei Bedarf für Güterverkehr benutzt.
Bauwerk
Das ehemals zweigleisige Ensemble der Ruhrbrücke Steele setzt sich aus zwei Brücken zusammen, die durch einen etwa 270 Meter langen Damm miteinander verbunden sind. Das eine ist die Strombrücke über die Ruhr, eine genietete Fachwerkstahlbrücke, die über drei Steinpfeiler geführt wird. Damit entstehen vier Felder mit je einer Spannweite von 27,3 Metern, wobei heute durch drei Felder die Ruhr fließt und durch das südliche Feld die Langenberger Straße führt. Maßgeblich an deren Bau beteiligt war die 1856 gegründete Cölnische Maschinenbau AG. Im November 1862 waren die Pfeiler errichtet, so dass Mitte Januar 1863 der Überbau abgeschlossen werden konnte.
Nach Überruhr-Hinsel hin schließt sich die Flutbrücke an, eine mit Ruhrsandstein verkleidete Brücke, die über eine damals bei Hochwasser häufig überflutete Aue führt, die heute zur Trinkwassergewinnung genutzt wird. Die dafür notwendige Dammaufschüttung, die die Flut- und die Strombrücke miteinander verbindet, begann bereits im August 1861, so dass dieses Teilstück im Oktober 1862 fertig gestellt war.
Im April 1863 wurden die Gleise über beide Bauwerke verlegt, worauf im Mai des Jahres die Belastbarkeit mithilfe zweier schwerer Lokomotiven geprüft wurde. Am 1. Juni 1863 ging der Eisenbahnverkehr über die Ruhr in Betrieb.
Im Jahre 1890 verkeilte sich bei Hochwasser ein aus einer Verankerung gelöster Schwimmkran an den nördlichen Steinbögen der Flutbrücke, die dabei schwer beschädigt und durch noch heute erkennbare Überbauten aus Stahl ersetzt wurden. Heute hat diese Flutbrücke noch sechs Steinbögen.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, am 8. April 1945 wurde die ursprüngliche zweigleisige Brücke von Deutschen gesprengt. Tags drauf marschierten die Amerikaner in Steele ein.[1] Nach dem Krieg wurde die Ruhrbrücke durch eine eingleisige Stahlfachwerkbrücke auf der östlichen Seite der alten Pfeiler aufliegend ersetzt.
Bilder
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Flutbrücke mit der S-Bahn S9 (ET422)
Literatur
- Christoph Schmitz: Die Ruhrbrücken. Ardey Verlag, Münster 2004, ISBN 3-87023-311-7., Seiten 414 bis 416
- Johann Rainer Busch, Hans Günter Deilmann: Prinz-Wilhelm-Eisenbahn - Die erste Eisenbahn-Aktiengesellschaft auf deutschem Boden. Essen 1992.
Weblinks
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
- Ruhrbrücke Steele. In: Structurae. - Brücke vor dem Zweiten Weltkrieg
- Ruhrbrücke Steele. In: Structurae. - Brücke heute
Einzelnachweise
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