Szembek (Adelsgeschlecht)

Szembek (Adelsgeschlecht)
Wappen der Szembek

Szembek, früher auch Schembegk, ursprünglich Schönbeck, ist der Name eines Adelsgeschlechts, das sich auf ein Krakauer Stadtgeschlecht zurückführt und ursprünglich aus Tirol stammen soll. Im 16. Jahrhundert in den Reichsadel aufgenommen, bekleideten Mitglieder der Familie besonders unter den sächsischen Königen von Polen zahlreiche hohe weltliche und kirchliche Ämter. Ein Zweig gelangte zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den preußischen Grafenstand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bartholomaeus Schönbeck, Schöffe zu Krakau, urkundete 1557 und erhielt 1566 in Warschau das polnische Indigenat. Seine Söhne Bartholomaeus, Niclas, Stanislaus und Johann Schembegk wurden 1579 in Prag mit Wappenbesserung in den Reichsadelsstand aufgenommen.

Der Sohn von Stanislaus Szembek und Anna Amend war Franz Szembek († 1693), Kastellan von Krakau und Starost von Biecz. Er war auch der Gründer der Kirche in Zieleniec und besaß Güter in Proszowice. Franz Szembek heiratete Sofia Pieniazek († 1671). Söhne aus dieser Ehe waren die beiden polnisch-litauischen Primasse und Erzbischöfe von Gnesen, Stanislaus (* 1650; † 1721) und Christoph Anton Szembek (* 1667; † 1748). Einer ihrer Halbbrüder war Christoph Andreas Johann Szembek (* 1680; † 1740), Bischof von Ermland. Er entstammte der zweiten Ehe des Gouverneurs Franz Szembek mit Barbara Anna Rupniowską († 1706).

Alexander Szembek war Gutsbesitzer auf Sól, Nieledwia und Szare im Bezirk Saybusch und königlich polnischer Generaladjutant. Als Ritter von Słupow erhielt er 1782 die Legitimation bei der galizischen Landtafel, desgleichen erhielt 1784 Ignaz Szembek als Bezirks-Jägermeister im Herzogtum Auschwitz.

Peter von Szembek (* 1788; † 1866), königlich polnischer General a. D., wenig später auch sein Vater Ignaz von Szembek, Gutsbesitzer auf Siemianice im Bezirk Posen, wurden 1816 in Berlin zu preußischen Grafen ernannt.

Der jüngere Peter Graf von Szembek (* 1845; † 1896) erbte das Rittergut Siemianice bei Opatow und war Mitglied des Deutschen Reichstages für die Polnische Fraktion.

Włodzimierz Graf Szembek (* 1883; † 1942) war polnischer Ordenspriester und Opfer des Nationalsozialismus. Die Römisch-Katholische Kirche ehrt ihn als Ehrwürdigen Diener Gottes.

Wappenvariante Szembek (Schönbeck)

Wappen

Das Wappen im Grafendiplom von 1816 zeigt einen durch einen mit drei roten Rosen belegten goldenen Schrägrechtsbalken von Blau und Rot geteilten Schild, der Schrägbalken oben und unten je begleitet von einer springenden silbernen Gemse (bzw. Ziegenbock); auf dem Helm mit blau-goldenen Decken die Gemse (der Bock) zwischen offenem, beiderseits mit dem Schrägbalken des Schildes belegten blauen Fluge.

Bedeutende Namensträger

  • Stanislaus Szembek (* 1650; † 1721), Primas von Polen und Litauen, Erzbischof von Gnesen
  • Christoph Anton Szembek (* 1667; † 1748), Primas von Polen und Litauen, Erzbischof von Gnesen
  • Christoph Andreas Johann Szembek (* 1680; † 1740), Bischof von Ermland
  • Peter von Szembek (* 1788; † 1866), polnischer General und preußischer Graf
  • Peter Graf von Szembek (* 1845; † 1896), Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Jan Włodzimierz Graf Szembek (* 1881; † 1945), polnischer Diplomat und Minister
  • Włodzimierz Graf Szembek (* 1883; † 1942), polnischer Ordenspriester, Seligsprechungsprozess eingeleitet

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser XVII, Band 130 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag Limburg/Lahn 2003
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIV, Band 131 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag Limburg/Lahn 2003, S. 292
  • Szembek (Adelsgeschlecht). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
  • Joachim Bahlcke, Ungarischer Episkopat und österreichische Monarchie, Von einer Partnerschaft zur Konfrontation (1686 - 1790), Franz Steiner Verlag Stuttgart 2005, S. 128 (Digitalisat)
  • Maria Rhode, Ein Königreich ohne König, Der kleinpolnische Adel in sieben Interregna (Band 5 Quellen und Studien/Deutsches Historisches Institut Warschau), Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1997, S. 299 (Digitalisat)

Weblinks


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