Wulf Schmiese

Wulf Schmiese

Wulf Schmiese (* 1967 in Münster) ist ein deutscher Historiker, Journalist und Fernsehmoderator.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schmiese wuchs in Burgsteinfurt auf und machte sein Abitur am dortigen Gymnasium. Bereits während seiner Schulzeit arbeitete Schmiese für das Steinfurter Kreisblatt.[1] Nach dem Zivildienst begann er sein Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster; nach zwei Semestern wechselte er nach Berlin. An der dortigen Freien Universität studierte Schmiese Geschichte, Politikwissenschaft sowie Nordamerikanistik und arbeitete am Lehrstuhl für Zeitgeschichte.

Während eines längeren Aufenthalts in den USA erhielt Schmiese Auslandsstipendien bei verschiedenen US-amerikanischen Tageszeitungen; ein Forschungsaufenthalt an der Columbia University in New York City schloss sich an. Von 1996 bis 1998 absolvierte Schmiese die Ausbildung zum Redakteur an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Seine Stationen während dieser Ausbildung waren Die Zeit und Der Spiegel, Der Standard in Wien und das ZDF-Studio in Washington D.C..

1998 promovierte Schmiese im Fach Geschichte über die deutsch-US-amerikanischen Beziehungen.[2] Von 1998 bis 2001 war er Politischer Korrespondent der Tageszeitung Die Welt, zunächst in Bonn, dann in Berlin. 2001 gehörte er zur Gründungsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, 2007 wechselte er als Politischer Korrespondent zur FAZ.

Als einer der ersten deutschen Journalisten war Schmiese bereits 2002 in Afghanistan zur Berichterstattung über den dortigen Krieg eingesetzt worden.

Bereits seit vielen Jahren schreibt Schmiese über die wichtigsten innenpolitischen Themen Deutschlands und analysiert sie. Seine Schwerpunkte sind die Politik des Kanzleramtes und des Außenministeriums. Auf vielen Reisen begleitete er den Bundespräsidenten, die Bundeskanzlerin und mehrere Außenminister.[3]

Schmiese lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Berlin.

TV-Moderator

Während seiner Elternzeit erreichte Schmiese im Sommer 2009 die Anfrage des ZDF, als Nachfolger von Christian Sievers das ZDF-Morgenmagazin zu moderieren. Die Wahl war auf ihn gefallen, da mit ihm als „gut vernetzten Journalist“ das Morgenmagazin „inhaltlich politischer“ werden soll.[4] Seit dem 6. April 2010 präsentiert Schmiese zusammen mit Dunja Hayali oder Anja Heyde als Hauptmoderator das Morgenmagazin des ZDF. Erste Fernsehauftritte hatte er zuvor im ARD-Presseclub und bei der Presseschau im Morgenmagazin.

Kritik

Zu Beginn seiner Moderatorentätigkeit im ZDF-Morgenmagazin wurde auch Kritik laut. So bezeichnet das Hamburger Abendblatt Schmieses erste Gehversuche als Moderator als „mäßig“.[5] Die taz spricht von einer „ruckligen Eingewöhnungsphase“,[6] der tagesblick geht weiter und attestiert Schmiese nicht vorhandenes „Interesse an der Meinung des Gegenüber“, vor allem zum Ausdruck gebracht im Interview mit Richard von Weizsäcker am 9. April 2010, und spricht in diesem Zusammenhang von einer „Düpierung“ Schmieses durch den Alt-Bundespräsidenten. Seine vorherige Arbeit als FAZ-Journalist wird hingegen als durchweg positiv beurteilt.[7]

Schriften

  • Fremde Freunde – Deutschland und die USA zwischen Mauerfall und Golfkrieg. Schöningh-Verlag, 2000 ISBN 978-3506779038 (Dissertation von 1998)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Morgen mit Wulf Schmiese; Westfälische Nachrichten, 2. April 2010
  2. Dissertation: Fremde Freunde. Deutschland und die USA zwischen Mauerfall und Golfkrieg.
  3. Dr. Wulf Schmiese neuer Moderator des ZDF-Morgenmagazins; blogspan.net, 26. Februar 2010
  4. Wolf Schmiese wird Frühaufsteher; Medium Magazin.de, Ausgabe 12/2009
  5. Mäßiges TV-Debüt von Wulf Schmiese im ZDF; Hamburger Abendblatt, 7. April 2010
  6. Das Kleinstadt-Mädchen; taz, 2. August 2010, von David Denk
  7. Wulf Schmiese und die Woche der Wahrheit; tagesblick.de, 9. April 2010

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