- Schöndorf (Weimar)
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Schöndorf Stadt WeimarKoordinaten: 51° 1′ N, 11° 21′ O51.01511.353888888889315Koordinaten: 51° 0′ 54″ N, 11° 21′ 14″ O Höhe: 315 m ü. NN Lage von Schöndorf in Weimar
Schöndorf ist ein Stadtteil von Weimar in Thüringen und befindet sich an der Bundesstraße 85 nördlich von Weimar zwischen dem großen und dem kleinen Ettersberg. Der 1939 eingemeindete Ortsteil umfasst drei Wohngebiete – die Siedlung, das alte Dorf Schöndorf und die seit 1986 angelegte Waldstadt – sowie ein Industriegebiet. Die Infrastruktur des Stadtteils ist gut entwickelt. Dazu gehören u. a. zwei Hotels, verschiedene Einkaufsmöglichkeiten, Sportvereine, Kinderbetreuungseinrichtungen, eine Grundschule, eine Regelschule, ein Jugendclub, Arztpraxen und ein Seniorenzentrum. Mit der Stadtbuslinie 7 ist das Stadtzentrum gut zu erreichen.
Ursprünglich handelte es sich um eine slawische Siedlung, welche 1358 als Schonndorf erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der planmäßige Aufbau begann nach 1700 unter Herzog Wilhelm Ernst. Zu erwähnen ist der „Wilhelm-Ernst-Weg“, ein Wanderweg von Schöndorf nach Kromsdorf. Dessen Baubeginn liegt im Jahr 2005.
Es gibt sowohl eine evangelische als auch katholische Kirchgemeinde in Schöndorf. Die katholische Kirche St. Bonifatius wurde 1957 geweiht. Die Bauzeit betrug zwei Jahre. Auf dem Gelände siedelte sich 1995 der Orden der Karmeliterinnen mit der Gründung des Klosters St. Theresa an. Dies war die erste Klosterneugründung in den neuen Bundesländern nach 1990. Für die evangelische Kirche St. Stephanus wurde 1964 der Grundstein gelegt.
Die Sozialdemokratie bekam zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch in der Residenzstadt Weimar großen Zulauf. Weil die radikale Sozialistin Rosa Luxemburg auf dem SPD-Parteitag 1905 in Jena zum politischen Massenstreik aufgerufen hatte, wurde sie ein Jahr später vom Großherzoglichen Weimarer Landgericht zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Am 3. Januar 1912 sprach Luxemburg im Weimarer Volkshaus und trat im Reichstags-Wahlkampf gegen Rüstungs- und Kolonialpolitik auf. Zum Andenken an die später von reaktionären Kräften ermordete Politikerin ließ die Stadt Weimar 1959 in der Siedlung Schöndorf ein Denkmal errichten. Die Künstler und Bildhauer Siegfried Tschierschky und Franz Dospiel errichteten einen schlanken Obelisken aus Travertin, den oben das proletarische Symbol "Hammer und Sichel" krönt. Der Platz seiner Errichtung wurde in "Rosa-Luxemburg-Platz" benannt.
Weblinks
- Homepage über Schöndorf des Heimat- und Feuerwehrvereins Schöndorf e.V.
- Seiten über Schöndorf auf der Homepage der Stadt Weimar
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