Schönste der Stadt

Schönste der Stadt
Filmdaten
Deutscher Titel Schönste der Stadt
Originaltitel The Strawberry Blonde
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1941
Länge 97 Minuten
Stab
Regie Raoul Walsh
Drehbuch Julius J. Epstein,
Philip G. Epstein, basierend auf dem Bühnenstück One Sunday Afternoon von James Hagan
Produktion Hal B. Wallis,
William Cagney
Musik Heinz Roemheld
Kamera James Wong Howe
Schnitt William Holmes
Besetzung

Schönste der Stadt, auch bekannt als Rotblond ist Trumpf oder Die Tizianblonde (Original: The Strawberry Blonde), ist eine US-amerikanische Filmkomödie des Regisseurs Raoul Walsh aus dem Jahr 1941.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Biff Grimes ist Zahnarzt im New York der Jahrhundertwende. Als sich ein neuer Patient als sein ehemaliger Freund Hugo Barnstead entpuppt, lässt Biff sein Leben Revue passieren:

Vor vielen Jahren, als Biffs Leben noch leicht und unbeschwert war, verliebt er sich in die rothaarige Lokalschönheit Virginia Brush. Überall, wo sie auftaucht, pfeifen die jungen Männer ihr hinterher und jeder hätte gern ein Rendezvous mit ihr, so wie Biff. Sich ihrer Schönheit durchaus bewusst flirtet Virginia nur all zu gern, ohne jedoch einen ihrer Verehrer je wirklich ernst zu nehmen. Nichtsdestotrotz schafft es Biffs gewiefter Freund Hugo Barnstead, eine Verabredung mit Virginia im Central Park zu arrangieren. Der Sitte wegen wird Virginia von ihrer eher bescheiden gekleideten, doch selbstbewussten Freundin Amy Lind begleitet, während Hugo Biff unter falschem Vorwand dazu bewegt, sich ihm auf dem Weg zum Central Park anzuschließen. Als Biff merkt, dass er nur als Begleitung für Amy vorgesehen war, ist er mehr als enttäuscht und hegt eher abneigende Gefühle für Amy, welche sich ihm gegenüber als sehr unabhängig und forsch präsentiert.

Biffs Hoffnung, Virginias Herz doch noch zu erobern, erblüht von Neuem bei einem weiteren geplanten Rendezvous zu viert. Denn ein zufälliger Umstand führt dazu, dass Biff den Tag mit Virginia allein verbringen darf. Sie erleben eine vergnügte Zeit bei der Freiheitsstatue, im Zoo und in einem Biergarten, wo Biff das Lied The Strawberry Blonde für die tizianblonde Virginia spielen lässt. Nachdem er sie am Abend nach Hause begleitet und sie sich mit einem Kuss auf seine Wange bedankt, schwebt Biff auf Wolke Sieben.

Umso mehr trifft ihn der Schlag, als er erfährt, dass Virginia Hugo Barnstead heiraten wird. Es ist der Beginn eines tiefen Grolls gegen seinen Freund. Und als wäre der Verlust von Virginia nicht genug, verstrickt Hugo ihn in zwielichtige Geschäfte, die Biff schließlich ins Kittchen bringen. Bevor dies jedoch geschieht, heiratete Biff aus nun echter Zuneigung Amy Lind, die sich als treuherzige und sanfte Ehefrau bewährt. Durch ihre Liebe und Kraft sieht Biff neues Licht in seinem Leben und entschließt sich, das Handwerk des Zahnarzts im Gefängnis zu erlernen. Nachdem Biff entlassen wird, sich als Zahnarzt in seinem Viertel etabliert und Hugo Barnstead unwissentlich eine Behandlung bei Biff erhält, sieht Letzterer seine Chance auf Rache gekommen. Er zieht Hugo einen Zahn ohne Betäubung.

Hintergrund

Die Geschichte beruht auf James Hagans Bühnenstück One Sunday Afternoon, das bereits 1933 mit Gary Cooper und 1948 erneut unter dem Originaltitel als Filmmusical verfilmt wurde.

Ursprünglich sollte Ann Sheridan die Titelrolle übernehmen. Als diese jedoch plötzlich das Projekt aufgrund von Überarbeitung verließ und daraufhin von Warner Brothers suspendiert wurde, sprang Rita Hayworth kurzfristig für sie ein, ohne dass die bereits für Sheridan genähten Kostüme von Designer Orry-Kelly besonders geändert werden mussten. Für Hayworth war es ein Glücksfall, von ihrem Studio Columbia Pictures an Warner Brothers für diesen Film ausgeliehen zu werden, da diese Rolle ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu ihrem späteren Status als Superstar war.[1] Der Chef von Warner Brothers, Jack L. Warner, war so begeistert von ihrer Leistung, dass er sie sofort für ein weiteres Projekt unter dem Titel Der Herzensbrecher (Affectionately Yours, 1941) erneut engagierte.[2]

Auszeichnungen

Kritiken

Die Kritiker äußerten sich allesamt lobend über den Film und seine Darsteller:

„Witzige, virtuos inszenierte Komödie, dialogbetont, jedoch mit melodramatischen, slapstickartigen und musikalischen Elementen angereichert und als unterhaltendes Kunstprodukt angelegt. Die Ironie erstreckt sich vor allem auf die Emanzipationsbestrebungen der Frau, aber auch auf tradiertes männliches Rollenverhalten.“

Lexikon des internationalen Films[3]

„Sie werden viel Gefallen finden – viel nostalgische Freude – an Warners fröhlicher, herzlicher und vollkommen gewinnender [Komödie] Schönste der Stadt [...]. James Cagney ist wie immer ausgezeichnet als streitsüchtiger und stolzer, kleiner Kerl [...]. Olivia de Havilland ist lieblich und sympathisch als Mädchen, das er heiratet und Rita Hayworth ist der klassische Flirt, der noch einmal davonkam. Ein besonderes Lob sollte an George Tobias gehen für seine Darstellung als Cagneys loyaler Freund und Jack Carson ist in diesem Film ein genialer Schuft.“

Bosley Crowther, The New York Times[4]

Schönste der Stadt ist wie eine vergnügte, sentimentale Kutschfahrt während der Jahrhundertwende. Cagney macht den Helden zu einem harten, aber dennoch tollen Kerl. Die rotblonde Spitzenfrau, Rita Hayworth, läuft ihm allerdings mit dem Film davon, während die dunkeläugige Olivia de Havilland mit ihrem elektrisierenden Zwinkern [...] beiden die Show stiehlt.“

Time magazine[5]

„Ein köstliches Stück amerikanischer Geschichte von Raoul Walsh, das die Stimmung von Walshs eigener Jugend in den 1890er Jahren großartig einfängt. James Cagney ist wunderbar als anständiger junger Zahnarzt [...]. Mit der genau richtigen Balance von berührender Nostalgie und subtiler Komödie ist dieser Film empfehlenswert als eine von Walshs (und Cagneys) besten Leistungen.“

Don Druker, Chicago Reader[6]

„Cagney, Carson und de Havilland sind alle hervorragend und in ihrer bisher größten Rolle hat Hayworth selten schöner ausgesehen.“

Michael Costello, All Movie Guide[7]

„Rita Hayworth [...] blüht hier auf wie eine Rose. In umwerfenden Kostümen der Jahrhundertwende und herrlich gefilmt, verleiht sie ihrer Rolle eine strahlende Aura und enthüllt eine Persönlichkeit, die ihre Bekanntheit enorm steigern wird.“

Weekly Variety[8]

Literatur

  • James Hagan: One Sunday Afternoon. Samuel French, Inc., 1961, ISBN 0-57361-345-1 (engl. Ausgabe)

Einzelnachweise

  1. Gerald Peary: Rita Hayworth. Ihre Filme - ihr Leben (Heyne Filmbibliothek). München 1981, S. 91
  2. John Kobal: Rita Hayworth: The Time, The Place and the Woman. New York: W.W. Norton, 1977, S. 87
  3. Lexikon des internationalen Films
  4. "You should get a lot of pleasure—a lot of nostalgic delight—out of the Warners' lusty, affectionate, and altogether winning Strawberry Blonde [...]. James Cagney, true to form, is excellent as the pugnacious and proud little guy [...]. Olivia de Havilland is sweet and sympathetic as the girl he marries and Rita Hayworth makes a classic flirt of the one who got away. A special award should go to George Tobias for his performance as Cagney's faithful pal and Jack Carson rates a nice bouquet as the genial villain in the piece.", New York Times
  5. "Strawberry Blonde is a blithe, sentimental, turn-of-the-century buggy ride. Cagney makes the hero a tough but obviously peachy fellow. But the strawberry humdinger, Rita Hayworth, takes the picture away from him, and dark-eyed Olivia de Havilland, with her electric winks, [...] takes it away from both of them.", Time
  6. "A delicious bit of Americana (1941) by Raoul Walsh, capturing superbly the 1890s ambience of Walsh's own early years. James Cagney is marvelous as a decent young dentist [...]. Just the right balance of touching nostalgia and understated comedy. Recommended as one of Walsh's (and Cagney's) best efforts.", Chicago Reader
  7. "Cagney, Carson and De Havilland are all excellent, and, in her biggest role to date, Hayworth has rarely looked more beautiful.", All Movie Guide
  8. "Rita Hayworth [...] blossoms like a rose. Stunning costumes of the period and gorgeously photographed, she gives her role a vivid quality and her personality a showcasing which will enourmously increase her importance.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 119

Weblinks


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