Der freche Kavalier

Der freche Kavalier
Filmdaten
Deutscher Titel Der freche Kavalier
Originaltitel Gentleman Jim
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1942
Länge 105 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Raoul Walsh
Drehbuch Vincent Lawrence,
Horace McCoy
Produktion Robert Buckner
Musik Heinz Roemheld
Kamera Sid Hickox
Schnitt Jack Killifer
Besetzung

Der freche Kavalier ist eine US-amerikanische Filmbiografie von Raoul Walsh. Der Film, der den sportlichen Werdegang des Boxers James J. Corbett nacherzählt, wurde 1942 gedreht. Als Drehbuchgrundlage diente Corbetts Autobiografie The Roar of the Crowds. Die Premiere des Films fand am 25. November 1942 statt. In Deutschland wurde der Film erstmals am 1. Februar 1947 in den Kinos gezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In San Francisco des Jahres 1887 wird ein illegaler Boxkampf von der Polizei aufgelöst. Unter den Zuschauern befinden sich die beiden Bankangestellten Jim Corbett und Walter Lowne sowie der Richter Geary, der im Vorstand der Bank ist. Um den schlechten Ruf des Boxsports, der zu einem Wettkampfverbot führte, aufzupolieren, will Geary als Mitglied eines olympisches Vereins junge Männer aus guten Familien kämpfen lassen. Als Geary am nächsten Tag die Bank betritt, fürchten Jim und Walter um ihre Jobs. Doch Geary will Jim für seine Aussage vor Gericht danken, mit der er ihre Anwesenheit bei dem Kampf erklärt hatte.

Victoria Ware betritt die Bank um Geld für ihren pokerspielenden Vater Buck, ebenfalls ein Mitglied des olympischen Vereins, zu holen. Jim begleitet die Frau zurück zum Verein. Victoria zeigt ihm den Club und geht mit ihm zum Lunch. In der Trainingshalle übt Jim ein wenig Boxen, was den Trainer dazu veranlasst, ihm die Vereinsmitgliedschaft anzutragen. Jim, dessen Vater als Kutscher und dessen Brüder im Hafen arbeiten, wird durch die Mitgliedschaft selbstbewusster und arrogant. Die anderen Mitglieder sind verärgert und planen einen Kampf zwischen Jim und dem ehemaligen britischen Schwergewichtsmeister Jack Burke in Salt Lake City. Jim gewinnt überraschend den Kampf durch seine exzellente Fußarbeit und seinen schnellen Schlägen. Nach dem Kampf wird eine Party gegeben. Walter ist betrunken und wird aufgefordert zu gehen. Jim ist seinem Freund loyal und geht ebenso.

Um ihre Rückreise nach San Francisco zu finanzieren, absolviert Jim einen Profikampf, den er gewinnt. Mit der Hilfe des Managers Delaney wird Jim zum Profi. Er ist erfolgreich, sein Sieg gegen Joe Choynski wird auf einem Lastkahn abgehalten, um die Aufführungsverbote zu umgehen. Jim bekommt den Spitznamen „Gentleman Jim“ auf Grund seines eleganten Kampfstiles und seiner Vorliebe für elegante Kleidung. Mit seiner Familie zieht Jim nun nach Nob Hill. Er ist in Victoria verliebt, die aber von seiner Arroganz abgestoßen ist. Sie wünscht sich, dass er einen Kampf verliert. 1892, muss Jim 10.000 Dollar aufbringen, um den Schwergewichtsmeister John Sullivan herausfordern zu können. Victoria, in der Hoffnung auf eine Niederlage Jims, sponsert ihn anonym.

Am Abend des Kampfes ist auch Victoria unter den Zuschauern. Nach 21 Runden kann Jim seinen Gegner durch seine Technik besiegen. Auch Victoria ist erfreut. Sie kauft Jim einen speziellen Hut für seinen ramponierten Kopf. Sullivan kommt auf Jims Siegesfeier um ihm den Meistergürtel zu übergeben. Die beiden Kontrahenten loben einander, Victoria ist von Jims Sensibilität überrascht. Als Jim ihr einen Heiratsantrag macht, akzeptiert sie.

Kritiken

Für das Lexikon des internationalen Films ist der Film eine „unterhaltsame Filmbiographie zwischen Drama und Komödie, die ein lebendiges Bild von der Frühzeit des Boxsports vermittelt, bevor dieser gesellschaftsfähig wurde.“[1] Der Fernsehsender SWR beschreibt den Film als „zwinkernd erzählter Film“ und „schwungvoller Rückblick auf jene frühen Jahre, in denen der Boxsport noch nicht ganz salonfähig und ein eher urwüchsiges Volksvergnügen war.“. Regisseur Walsh sei ein „zeitloser und temperamentvoller Sportlerfilm über List, Lebenslust und Ehre“ gelungen.[2] Fazit der Zeitschrift Cinema: „Das passt wie die Faust aufs Auge!“[3]

Hintergrund

Errol Flynn verzichtete auf ein Double und führte alle Kampfszenen selber durch. Auch ein leichter Herzanfall während der Dreharbeiten hinderte ihn nicht daran, nach seiner Genesung weiterhin selber zu kämpfen.[4] Nur ein Körperdouble kam zum Einsatz. Die Fußarbeit wurde vom früheren Junioren-Weltergewichtsmeister Mushy Callahan gedoubelt.

Der spätere Regisseur Don Siegel arbeitete bei diesem Filmprojekt im Schneideraum. Die Stunts wurden u. a. von Yakima Canutt durchgeführt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=25439
  2. http://www.swr.de/tv/-/id=2798/nid=2798/did=4828664/mhdefo/index.html
  3. http://www.cinema.de/kino/filmarchiv/film/der-freche-kavalier,1308287,ApplicationMovie.html
  4. http://www.imdb.com/title/tt0034778/trivia

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