- Christian Hoffmann
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Christian Hoffmann Voller Name Christian Hoffmann Nation Österreich Geburtstag 22.12.1974 Geburtsort Aigen im Mühlkreis, Österreich Karriere Verein SU Böhmerwald Status zurückgetreten Karriereende 2009 Medaillenspiegel Olympische Medaillen 1 × 0 × 1 × WM-Medaillen 1 × 0 × 0 × Olympische Winterspiele Bronze 1998 Nagano 50 km Freistil Gold 2002 Salt Lake City 30 km Freistil Nordische Skiweltmeisterschaften Gold 1999 Ramsau 4x10 km Staffel Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup Debüt im Weltcup 14.12.1994 Weltcupsiege 2 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Sprintrennnen 0 1 2 Distanzrennen 2 5 9 Christian Hoffmann (* 22. Dezember 1974 in Aigen im Mühlkreis, Oberösterreich) ist ein ehemaliger österreichischer Skilangläufer.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Hoffmann besuchte in seiner Jugend das Nordische Ausbildungszentrum Eisenerz in der Steiermark und schloss dort eine Lehre als Kfz-Mechaniker ab. Er startet für die Ski-Union Böhmerwald und bestritt sein erstes Rennen 1988, die Aufnahme in das ÖSV-Team folgte 1992.
Nach mehreren achtbaren Resultaten erreichte seine sportliche Laufbahn mit dem dritten Rang beim Weltcupsprint in Mailand 1997 einen ersten, kleinen Höhepunkt. 1998 gewann er in Nové Město na Moravě mit der österreichischen 4 x 10 km Staffel sein erstes Weltcuprennen, belegte mehrere Top-3-Ränge und erreichte den vierten Platz in der Weltcupgesamtwertung im Sprint. Bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano holte er überraschend die Bronzemedaille im 50 km Lauf und gewann damit die erst zweite olympische Medaille für Österreich im Langlauf überhaupt. Bei diesem Rennen gelang es ihm, zu dem eine halbe Minute früher gestarteten Bjørn Dæhlie aufzulaufen und dessen Tempo fast 40 km lang mitzugehen.
Bei der Heim-Weltmeisterschaft 1999 in Ramsau am Dachstein gewann er mit der als Außenseiter gestarteten österreichischen 4 × 10 km Staffel als Schlussläufer im Zielsprint gegen den Norweger Thomas Alsgaard die Goldmedaille.
Dazu belegte er bei der Weltmeisterschaft den siebten Rang im 30 km Lauf (Freistil) und erreichte zwei dritte Ränge in Weltcuprennen. In der Saison 1999/2000 gewann er ein Weltcuprennen mit der Staffel und erreichte mehrere Top-3-Platzierungen in Einzel- und Staffelläufen. Die Weltmeisterschaft 2001 verlief nicht ganz so erfolgreich, doch konnte er mit zwei fünften Rängen im 50 km Lauf (Freistil) und in der Staffel seine Zugehörigkeit zur Weltspitze bekräftigen.
Seinen größten Erfolg feierte Christian Hoffmann bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City. Über 30 km (Freistil) gewann er vor seinem Mannschaftskollegen Mikhail Botwinov die Goldmedaille und wurde so zum ersten österreichischen Olympiasieger im Skilanglauf. Auf diese Goldmedaille musste er jedoch lange Zeit warten. Der ursprüngliche Sieger, der für Spanien startende Deutsche Johann Mühlegg wurde des Dopings mit Darbepoetin überführt und von den Spielen ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) entschied, dass Johann Mühlegg wegen seines Vergehens alle seine in Salt Lake City gewonnenen Olympiamedaillen zurückgeben musste. Das Internationale Olympische Komitee setzte diesen Beschluss am 15. März 2004 um, womit der zweitplatzierte Österreicher mit zwei Jahren Verspätung zum Olympiasieger avancierte.
2003 errang Christian Hoffmann seinen ersten Weltcupsieg in einem Einzelbewerb über 10 km Freistil in Ramsau am Dachstein und belegte den zweiten Rang über 15 km Freistil beim Weltcup in Nové Město na Moravě. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in Val di Fiemme kam er über einen zehnten Rang im 50 km Bewerb nicht hinaus. Seinen letzten Weltcupsieg holte er sich in Pragelato 2004. Im selben Jahr erreichte er auch einen dritten Rang über 15 km Freistil beim Weltcup im französischen La Clusaz. 2005 kam er nach mehreren Top-Platzierungen im Weltcup als Mitfavorit zur Nordischen Skiweltmeisterschaft in Oberstdorf. Dort erkrankte er jedoch an einem Grippevirus und konnte in der ersten Woche an keinem Rennen teilnehmen. Bei seinem einzigen Einsatz kurz vor Schluss der Weltmeisterschaft verhalf er der österreichischen 4 x 10 km Staffel mit der zweitbesten Laufzeit aller Teilnehmer noch zu einem fünften Rang. Dass er auch bei dieser Weltmeisterschaft eine Medaille gewinnen hätte können, zeigte er nur eine Woche später beim Weltcuplauf in Lahti in dem er nur knapp geschlagen den zweiten Rang über 15 km Freistil belegte. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 in Liberec lief er über 50 km lange Zeit in einer ca. 20-köpfigen Spitzengruppe mit, fiel aber auf den letzten Kilometern zurück und landete auf Platz 25.
Nachdem Hoffmann am 31. Dezember 2009 von der NADA suspendiert wurde, verkündete er noch am selben Tag sein Karriereende.[1] Im Juni 2010 gab die Wiener Staatsanwaltschaft bekannt, dass das Strafverfahren gegen Hoffmann eingestellt wird. Zwar stand für die Anklagebehörde außer Frage, dass Hoffmann zusammen mit den Radsportlern Bernhard Kohl und Michael Rasmussen sich am Kauf einer Blutzentrifuge durch Kohls Manager Stefan Matschiner beteiligt hatte, jedoch waren den drei Sportlern nach Inkrafttreten des österreichischen Antidoping-Gesetzes im August 2008 „keine Beitragshandlungen“ zum Blutdoping nachzuweisen.[2]
Abseits der Loipe
Am 27. April 2004 veröffentlichte er gemeinsam mit Autor C. Diendorfer seine Autobiographie mit dem Titel „Vom Knastbruder zum Olympiasieger“. Zu seinem 30. Geburtstag am 19. Dezember 2004 erschien in Österreich eine Briefmarke von Christian Hoffmann. Das Motiv zeigt seinen Zielsprint bei den Olympischen Spielen von Salt Lake City 2002.
Erfolge
Olympische Spiele
Disziplin Platz Nagano 1998 50 km 3. Salt Lake City 2002 30 km 1. 4 × 10 km Staffel 4. Weltmeisterschaften
WM Datum Disziplin Medaille Ramsau 1999 26. Februar 1999 4 x 10 km Staffel Gold Weltcupsiege
Datum Ort Land Disziplin 21. Dezember 2003 Ramsau am Dachstein Österreich 10 km 14. März 2004 Pragelato Italien 30 km Weitere Erfolge
- 2007 Österreichischer Staatsmeister über 30 km
- 4 Siege bei FIS-Rennen
Auszeichnungen
- Goldenes Verdienstzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1998)[3]
- Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1999)
Einzelnachweise
- ↑ Der Standard: Auf Suspendierung folgt Karriereende - Hoffmann hört auf. 1. Jänner 2010
- ↑ Der Standard: Strafverfahren gegen Kohl und Hoffmann eingestellt. 10. Juni 2010
- ↑ http://www.parlament.gv.at/PG/PR/JAHR_1999/PK0455/PK0455.shtml Parlamentskorrespondenz des Österreichischen Parlaments über den 15. Sportbericht vom 1. Oktober 1999, abgerufen am 11. November 2009
Weblinks
- Website von Christian Hoffmann
- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Christian Hoffmann in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Literatur von und über Christian Hoffmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Olympiasieger im 30-km-Langlauf1956: Veikko Hakulinen | 1960: Sixten Jernberg | 1964: Eero Mäntyranta | 1968: Franco Nones | 1972: Wjatscheslaw Wedenin | 1976: Sergei Saweljew | 1980: Nikolai Simjatow | 1984: Nikolai Simjatow | 1988: Alexei Prokurorow | 1992: Vegard Ulvang | 1994: Thomas Alsgaard | 1998: Mika Myllylä | 2002: Christian Hoffmann
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