- St. Nikolaus (Liesing)
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Die Pfarrkirche Liesing in der Gemeinde Lesachtal ist dem heiligen Nikolaus geweiht. Zur Pfarre Liesing gehören auch noch die Filialkirchen von Klebas, Niedergail, Obergail, Oberring und Tscheltsch.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eine Kirche in Liesing wird erstmals 1321 erwähnt. 1429 wird Liesing zur Pfarre erhoben. Nach einem Türkeneinfall wurde die Kirche 1485 von Pietro Carlo, dem Bischof von Caorle, neu geweiht. Im 18. Jahrhundert wurde das Gewölbe, die Fenster und das Portal barockisiert. 1869 wurde der Sakralbau neobarock renoviert und bei der Restaurierung von 1962 bis 1965 wieder regotisiert.
Bauwerk
Der mittelgroße Bau setzt sich aus einem dreijochigen Langhaus und einem zweijochigen eingezogenen und niedrigeren Chor mit 3/8-Schluss zusammen. Das Langhaus wird nord- und südseitig von je zwei abgetreppte Strebepfeilern gestützt, der Chor von dreikantige Streben. Das Christophorusfresko an der nördlichen Chorwand stammt vom Anfang des 16. Jahrhundert wurde 1936 restauriert. Der massige Sakristeiturm mit Pilasterdekor von 1800 schließt südlich vom Chor an. Der Turm mit hohem Sockelgeschoss und Schießscharten besitzt Fenster mit Maßwerksnasen und darüber in den Spitzgiebelfeldern zweiteilige Kielbogenschallfenster mit Mittelsäulen. Bekrönt wird der Turm von einem Spitzhelm.
In der großen Pfeilervorhalle ist eine Kriegergedenkstätte untergebracht. In Nischen sind die Stauten eines Christus im Leid und eines Antonius von Padua untergebracht. In vertieften Feldern sind drei Heiligenbüsten gemalt. Weiters findet sich eine moderne Holzstatue des Niklaus von Flüe in der Vorhalle.
Durch das barockisierte Westportal mit spätbarocker Holztür wird die Kirche betreten.
Im Langhaus wurden bei der Barockisierung die gotischen Gewölberippen abgeschlagen, im 20. Jahrhundert wurden die Rippen wieder illusionistisch aufgemalt. Erhalten sind dagegen die gekehlten Wandpfeiler mit Runddiensten.
Ein eingezogener Triumphbogen, der spitzbogig abgefasst ist, verbindet das Langhaus mit dem Chor. Über dem Chor spannt sich ein Muldengewölbe mit Stichkappen über halbrunden Wandvorlagen. Die barocken Deckengemälde aus dem späten 18. Jahrhundert im Chor zeigen im Mittelfeld zwei Engel mit Kreuz und seitlich Moses und die heilige Sophia.
Von der südlichen Chorwand führt ein spitzbogig abgefasstes Portal in die Sakristei mit spätgotischen Sternrippengewölbe. Über der Sakristeitür ist ein päpstlicher Ablassbrief angebracht. Die spätbarocken Kompositbogenfenster des Chores wurden 1922 neu verglast, die erneuerten Lanzettfenster im Langhaus 1935/36.
Die zweigeschossige gemauerte Westempore besitzt eine gotisierende Holzbrüstung, die wie Kirchenbänke von Josef Sulzenbacher und Georg Stöffler angefertigt wurden. Die Orgel aus dem Jahre 1903 von Albert Mauracher wurde 192 von der Orgelbaufirma Caecilia restauriert.
Einrichtung
Der spätbarocke Hochaltar zeigt im Mittelbild die Heiligen Nikolaus, Petrus und Margareta, über den Heilgen halten Engel ein Modell des Petersdoms. Das Mittelbild wird von den Statuen der Heiligen Josef und Johannes der Täufer flankiert, über den Opfergangsportalen stehen Fanz Xaver und Katharina von Siena. Die Engel über dem Mittelbild halten eine Kartusche mit der Aufschrift „Jesus ist wunderbar in seinen Heiligen.“ Am gebrochenen Segmentgiebel sitzt die Figur Gottvaters, über den zwei vorschwingenden Säulen stehen der heilige Paulus und eine Heilige.
An den beiden Chorwänden sind vier Schnitzreliefs des ehemaligen spätgotischen Hochaltars angebracht, sie wurden in den 1520er Jahren in der Werkstatt des Rupert Potsch aus Brixen gefertigt. Darauf sind Szenen aus der Nikolauslegende zu sehen: Die Rettung eines Schiffes im Sturm, die Getreidespende für Myra, die drei Jungfrauen und die goldenen Äpfel. Weitere Figuren vom ehemaligen Hochaltar, die aus derselben Zeit und derselben Werkstatt stammen, die Heiligen Nikolaus, Petrus und Margareta, sind in Verwahrung und werden an Feiertagen am Hochaltar aufgestellt.
Die spätgotische Schnitzfigur des heiligen Nikolaus an der nördlichen Chorwand stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, das geschnitzte Vesperbild an der nördlichen Langhauswand wurde um 1400 geschaffen.
Die beiden neugotischen Seitenaltäre wurden wie ach die Kanzel 1868/69 von Thomas Waldner angefertigt. Die Mittelfigur des linken Altars ist eine von Josef Bachleitner 1930 geschaffene Maria Immaculata. Die beiden seitlichen Satuetten sind wahrscheinlich gotisch und stellen die heilige Margareta und einen Papst, Petrus oder Zacharias, dar.
Am rechten Altar ist eine szenische Darstellung aus dem 19. Jahrhundert mit Christus am Kreuz sowie Maria und Johannes zu sehen. Die gotischen Statuetten in den Nebennischen stellen den Evangelisten Johannes und wohl den heiligen Chrysanthus dar. Die Gemälde am Kanzelkorb geben neben Christus mit Buch die Apostel Petrus, Paulus. Andreas und Jakobus den Älteren wieder.
Quellen
Literatur
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 467 f.
Weblinks
Commons: St. Nikolaus (Liesing) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien46.69238055555612.816438888889Koordinaten: 46° 41′ 33″ N, 12° 48′ 59″ OKategorien:- Lesachtal
- Gotisches Kirchengebäude in Kärnten
- Nikolaikirche
- Kirchengebäude in der Diözese Gurk
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