Stolzenbach (Borken)

Stolzenbach (Borken)
Stolzenbach
Stadt Borken
Koordinaten: 51° 1′ N, 9° 18′ O51.0130555555569.2952777777778215Koordinaten: 51° 0′ 47″ N, 9° 17′ 43″ O
Höhe: 215 m ü. NN
Fläche: 3,65 km²
Einwohner: 112 (15. März 2011)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 34582
Vorwahl: 05682

Stolzenbach ist ein Stadtteil von Borken im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis. Es liegt in einem Seitental der Olmes an der Landesstraße 3152 von Dillich nach Pfaffenhausen, die innerorts als „Dillicher Straße“ bezeichnet wird.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Gemarkung Stolzenbach hat eine Größe von 365 Hektar (ha), wovon 163 ha als Wald genutzt werden. An der südlichen Gemarkungsgrenze zu Dillich liegt der Leuteberg mit 278 m Höhe. Im nördlichen Gemarkungsbereich beginnt der Weinkopf mit 298 m Höhe.[1]

Nordöstlich von Stolzenbach liegt Pfaffenhausen, südlich Dillich und im Norden die Kernstadt Borken.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Stolzinbach war im Jahre 1250. Der Ortsname erscheint historisch in verschiedenen Varianten, wie dem „Landesgeschichtlichen Informationssystem“[2] zu entnehmen ist:

Historische Namen
Name Jahr Erwähnung in Name Jahr Erwähnung in
Stolzinbach um 1250 [links H. XIV] (Nat.Bibl. Paris Ms. Lat. 17794 S. 179)
Stift St. Stephan zu Mainz
Stolczinbach 1361 -
Stoltenbach 1266 UA Nordshausen Stoltzinbach 1370 -
Stoltzenbach 1343 UA Ziegenhain Stoltzenbach um 1570 -

Seit 1511 wird Stolzenbach als Dorf bezeichnet.[2]

Einwohnerentwicklung

Die Daten für die Einwohnerentwicklung und Religionszugehörigkeit stammen vom „Landesgeschichtlichen Informationssystem“[3]

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Erläuterung
um 1570 14 -
1575/85 17 Hausgesesse
1742 13 Häuser
1747 14 Hausgesesse
1775 82 Einwohner
1834 141 -
1885 119 Einwohner
1925 125 -
1933[4] 134 -
1939 129 -
1950 199 -
1961 173
1970 126 Einwohner.

In Stolzenbach leben heute ca. 120 Menschen.

Religion

Braunkohlenbergbau und Grubenunglück

Die Schachtanlage Stolzenbach des Braunkohlegebietes Borken förderte seit 1956 im Untertagebau aus einer Tiefe von ca. 60 bis 170 m Braunkohle. Bei einer der größten Katastrophen im deutschen Kohlebergbau wurden am 1. Juni 1988 durch eine Kohlenstaubexplosion in der Braunkohlengrube Stolzenbach 51 Bergleute getötet. Sechs Bergleute überlebten in 150 Meter Tiefe in einer Luftblase und wurden am 4. Juni gerettet. Zur Akutbetreuung der Opfer und Hilfskräfte wurde der „Arbeitskreis Stolzenbachhilfe“ gegründet.[5]

Nach dem Unglück wurde der Braunkohlebergbau in der Region Borken eingestellt. Am Ortsrand von Stolzenbach liegt seitdem die „Gedenkstätte Schachtanlage Stolzenbach“.

Die heute stillgelegte Grube ist eine wichtige paläontologische Fundstätte von Sumpfschildkröten (Palaeoemys hessiaca und Borkenia oschkinisi).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAGIS - Karte ATKIS 1:25.000
  2. a b LAGIS - Stolzenbach: Siedlung
  3. LAGIS - Stolzenbach: Statistik
  4. Deutsche Verwaltungsgeschichte: Einwohner Stolzenbach (92. Gemeinde)
  5. Siehe auch: Notfallseelsorge, Krisenintervention.

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