- UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1970
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Die UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1970 fanden vom 13. bis 16. August im britischen Leicester statt.
Diese Straßen-Weltmeisterschaften waren die ersten in Großbritannien mit der Beteiligung von Profis. 1922 war in London eine Amateur-WM in Form eines Zeitfahrens ausgetragen worden sowie zwei Bahn-Weltmeisterschaften, 1897 in Glasgow und 1904 in Liverpool. Die Weltmeisterschaften − in den Tagen zuvor hatten schon die Bahn-Wettbewerbe in Leicester stattgefunden − wurden am 6. August von Premierminister Edward Heath feierlich eröffnet. In seiner Rede erinnerte er daran, dass es 1869 beim ersten Radrennen in Saint-Cloud bei Paris ein Brite, James Moore, gewesen sei, der gewonnen habe.
Beim Rennen der Profis waren 95 Fahrer am Start, von denen 69 das Ziel erreichten. Das Resultat des Rennens war ungewöhnlich: Weltmeister wurde der Belgier Jean-Pierre Monseré, der im Vorjahr Vize-Weltmeister der Amateure geworden war, vor dem Dänen Leif Mortensen, der wiederum im Jahr zuvor Weltmeister der Amateure geworden war. Der 21jährige Monseré war damit der bisher zweitjüngste Weltmeister; der jüngste war sein Landsmann Karel Kaers, der 1934 den Titel errungen hatte.[1] Eddy Merckx gratulierte seinem Landsmann, dem allseits beliebten „Jempi“, aufrichtig. Bester Deutscher auf Platz zwölf wurde Rolf Wolfshohl.
Das Mannschaftszeitfahren der Amateure fand auf einer 25 Kilometer langen Strecke zwischen Leicester und Nottingham statt, die viermal bewältigt werden musste. Die westdeutsche Mannschaft belegte einen enttäuschenden zehnten Rang, nachdem der Fahrer Algis Oleknavicius bei Kilometer 80 aufgegeben hatte. Im Einzelrennen der Amateure waren 150 Fahrer aus 31 Nationen am Start, darunter „radsportlich so unbekannte Länder wie Chile, Kolumbien und Uruguay“[2].
Der Berichterstatter der Radsport war begeistert von der Tatsache, dass sich die Organisatoren der WM viel Mühe gegeben hatten und besonders hübsche Mädchen in Miniröcken zur Betreuung der Journalisten eingesetzt hatten, die diesen morgens die Zeitung und eine Tasse Tee aufs Hotelzimmer brachten.[3]
Inhaltsverzeichnis
Ergebnisse
Frauen
Straßeneinzelrennen über 64 km
Platz Land Athlet Zeit 1 URS Anna Konkina 1:39:54,7 St. 2 ITA Morena Tartagni selbe Zeit 3 URS Raissa Obodowskaja selbe Zeit
Männer - Profis
Straßeneinzelrennen über 271,960 km
Platz Land Athlet Zeit 1 BEL Jean-Pierre Monseré 6:33:58 Std. (41,061 km/h) 2 DEN Leif Mortensen + 2 Sek. 3 ITA Felice Gimondi selbe Zeit
Männer - Amateure
Straßeneinzelrennen über 181,233 km
Platz Land Athlet Zeit 1 DEN Jørgen Schmidt 4:08:12 Std. 2 BEL Ludo Van Der Linden + 3 Sek. 3 BEL Tony Gakens + 5 Sek.
Mannschaftszeitfahren (96,9 km)
Platz Land Athlet Zeit 1 URS Waleri Jardi/Wiktor Sokolow/
Boris Schukow/Waleri Lichatschow2:12:28 Std. (55,351 km/h) 2 CZS Jiří Mainus/František Rezac/
Milan Puzrla/Petr Matousek2:12:46 Std. 3 NED Fedor den Hertog/Popke Oosterhof/
Tino Tabak/Adri Duyker2:12:59 Std. Literatur
- Helmer Boelsen: Die Geschichte der Rad-Weltmeisterschaft, Bielefeld 2007, S. 112, ISBN 978-3-936973-33-4
- Radsport, August 1970
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Sieben Monate nach dieser WM verunglückte Jean-Pierre Monseré tödlich bei einem Rundstreckenrennen.
- ↑ Radsport, 18. August 1970
- ↑ Radsport, 11. August 1970
Siehe auch
Nürburgring 1927 | Budapest 1928 | Zürich 1929 | Lüttich 1930 | Kopenhagen 1931 | Rom 1932 | Montlhéry 1933 | Leipzig 1934 | Floreffe 1935 | Bern 1936 | Kopenhagen 1937 | Valkenburg 1938 | – | Zürich 1946 | Reims 1947 | Valkenburg 1948 | Kopenhagen 1949 | Moorslede 1950 | Varese 1951 | Luxemburg 1952 | Lugano 1953 | Solingen 1954 | Frascati 1955 | Ballerup 1956 | Waregem 1957 | Reims 1958 | Zandvoort 1959 | Sachsenring 1960 | Bern 1961 | Salò 1962 | Ronse 1963 | Sallanches 1964 | Lasarte-Oria 1965 | Nürburgring 1966 | Heerlen 1967 | Imola /Montevideo 1968 | Zolder /Brünn 1969 | Leicester 1970 | Mendrisio 1971 | Gap 1972 | Barcelona 1973 | Montreal 1974 | Yvoir 1975 | Ostuni 1976 | San Cristóbal 1977 | Nürburgring 1978 | Valkenburg 1979 | Sallanches 1980 | Prag 1981 | Goodwood 1982 | Altenrhein 1983 | Barcelona 1984 | Giavera del Montello 1985 | Colorado Springs 1986 | Villach 1987 | Ronse 1988 | Chambéry 1989 | Utsunomiya 1990 | Stuttgart 1991 | Benidorm 1992 | Oslo 1993 | Agrigento 1994 | Bogotá 1995 | Lugano 1996 | San Sebastián 1997 | Valkenburg 1998 | Verona 1999 | Plouay 2000 | Lissabon 2001 | Zolder 2002 | Hamilton 2003 | Verona 2004 | Madrid 2005 | Salzburg 2006 | Stuttgart 2007 | Varese 2008 | Mendrisio 2009 | Melbourne 2010 | Kopenhagen 2011 | Limburg 2012 | Florenz 2013 | Ponferrada 2014 | Richmond 2015
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