- Christoph Hackethal
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Christoph Bernhard Wilhelm Hackethal (* 28. März 1899 in Hannover; † 25. August 1942 im KZ Dachau) war katholischer Pfarrer und Gegner des nationalsozialistischen Regimes. Er starb im KZ Dachau und wird in der katholischen Kirche als Märtyrer verehrt.
Sein Vater, Carl Hackethal (* 30. Januar 1857 in Reinholterode) war kaufmännischer Angestellter und später Prokurist der Druckerei und Geschäftsbücherfabrik König & Ebhardt GmbH & Co. KG in Hannover. 1893 hatte er in Vechta Paula Kleiboldt (* 1869 in Dinklage) geheiratet.
Christoph verlebte mit seinen Geschwistern eine unbeschwerte Jugend in der Nordstadt von Hannover (ab 1898: Herschelstr. 13; ab 1907: Im Moore 36). Ab 1906 besuchte er die Bürgerschule und das Königliche Goethe-Gymnasium Hannover-Herrenhausen. Nach dem Reifezeugnis im Jahre 1918 begann er im April sein Studium der Theologie an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster. Dort wurde er aktives Mitglied des Katholischen Studentenvereins Germania im KV. 1923 wurde er in Hildesheim zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Bremen-Hemelingen und an St. Elisabeth in Hannover wurde er in Hildesheim Rektor am St.-Bernward-Krankenhaus und Domprediger am Mariendom. 1934 wurde ihm die Pfarrei St. Gregor VII. in Bündheim übertragen.
Als Pfarrer machte er aus seiner Distanz zum Nationalsozialismus keinen Hehl. Als bei Kriegsbeginn Franzosen und Polen als Zwangsarbeiter in seine Pfarrei kamen, verstand er sich als ihr Seelsorger ebenso wie der Einheimischen. Das schloss Linderung der materiellen Not und gemeinsame Gottesdienste ein – beides strengstens verboten. Defätistische Äußerungen zum Kriegsausgang boten schließlich Anlass, gegen ihn vorzugehen.
Am 18. April 1941 wurde Hackethal wegen „staatsabträglichen Verhaltens und defätistischer Äußerungen“ von der Gestapo verhaftet und ins Arbeitslager 21 in Hallendorf gebracht, wo er von einem Wachposten, der im Ersten Weltkrieg Untergebener seines Bruders war, gedemütigt und gefoltert wurde. Nachdem er sich geweigert hatte, am Erhängen polnischer Arbeiter mitzuwirken, wurde er im Sommer 1941 ins KZ Dachau transportiert. In knapp anderthalb Jahren Haft wurde er seelisch gedemütigt und körperlich zugrunde gerichtet, bis er im August 1942 starb. Von Mithäftlingen sind einige bewegende Zeugnisse aus dieser Zeit erhalten.
Die Eltern erhielten von der Gestapo Nachricht, „daß der Strafgefangene Christoph Hackethal am 25. August 1942 an Lungenentzündung gestorben ist. Die Leiche kann nicht mehr besichtigt werden; aus sanitären Gründen ist sie bereits eingeäschert worden. Die Urne kann angefordert werden, wenn die Friedhofsverwaltung einen entsprechenden Platz zur Verfügung stellt.“
Seine Eltern baten um Freigabe der Urne mit seiner Asche, die am 23. September 1942 auf dem Nikolaifriedhof in Hannover beigesetzt wurde.
Literatur
- Horst-Rüdiger Jark und Günter Scheel (Herausgeber): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Im Auftrag der Braunschweigischen Landschaft e.V. , Hannover 1996
- Dr. Klaus Mlynek, in: Stadtlexikon Hannover..., S. 246
- Wolfgang Löhr, Friedhelm Golücke und Siegfried Koß (Herausgeber)in: Biographisches Lexikon des KV; Band 3
Weblinks
- Christoph Hackethal. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Kurzbiografie
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