- Weißenseer Weg
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Weißenseer Weg Straße in Berlin Mittlerer Bereich der Straße mit Blick auf die Kreuzung Landsberger Allee Basisdaten Ort Berlin Ortsteil Berlin-Fennpfuhl Angelegt vor dem 19. Jahrhundert Hist. Namen Gürtelstraße (um 1862–1920), Weißenseer Straße (bis 1976) und Weißenseer Weg (bis 1976), Ho-Chi-Minh-Straße (bis 1992) Querstraßen Fritz-Lesch-Straße, Straßenzug Hohenschönhauser Straße/ Konrad-Wolf-Straße, Bernhard-Bästlein-Straße, Paul-Junius-Straße, Straßenzug Karl-Lade-Straße/ Herzbergstraße Plätze Roederplatz Bauwerke Hohenschönhauser Tor, Hotelkomplex an der Ecke Landsberger Allee Nutzung Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV Technische Daten Straßenlänge 1650 Meter Der Weißenseer Weg ist eine vielbefahrene Nord-Süd-Straße zwischen den Berliner Bezirken Pankow (Ortsteil Weißensee) und Lichtenberg (Ortsteil Fennpfuhl). Die Straße existiert bereits seit mehr als 150 Jahren und war die damalige Verbindung zwischen den Dörfern Weißensee und Lichtenberg. Ihren heutigen Namen für die gesamte Länge erhielt sie 1992.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Straße beginnt nördlich als Fortsetzung der Indira-Gandhi-Straße, quert danach die Kreuzung Hohenschönhauser Straße /Konrad-Wolf-Straße, dann bildet sie mit der Landsberger Allee einen großen Kreuzungsbereich und endet südlich am Straßenzug Karl-Lade-Straße /Herzbergstraße am Röderplatz.
Obwohl die Landsberger Allee eine noch breitere und nicht von einer Straßenbahn befahrene Ein- und Ausfallstraße darstellt, ist der Weißenseer Weg verkehrsmäßig hier die Hauptstraße, was bei Ampelausfall an der Kreuzung bereits häufig zu Verkehrsunfällen geführt hat.
Der nördliche Abschnitt tangiert mit seiner östlichen Seite (Hausnummernbereich 51–55) den Ortsteil Berlin-Alt-Hohenschönhausen, an dem der Olympiastützpunkt – das Sportforum Hohenschönhausen – liegt. Der südwestliche Bereich der Straße führt auf rund 300 m Länge am Fennpfuhlpark entlang.
Geschichte
Die Dorf-Verbindungsstraße wurde nach 1862 entsprechend dem Hobrecht-Plan als Gürtelstraße bezeichnet, weil sie einen Abschnitt der den gesamten Berliner Stadtkern umgebenden Straße bilden sollte. Um 1920 erhielt der hier dargestellte Verkehrsweg in seinem Nordabschnitt den Namen Weißenseer Straße, im mittleren und Südabschnitt den Namen Weißenseer Weg.[1] Es handelte sich damals wohl tatsächlich eher um einen Weg, der zwischen der Kolonie Wilhelmsberg (heute Teil von Alt-Hohenschönhausen) und den unerschlossenen Flächen um den Fennpfuhl entlang führte.
Nachdem das Neubaugebiet Lichtenberg (Nord), wie damals der heutige Ortsteil hieß, fertig bebaut worden war, erhielt dieser Weg durch den Berliner Magistrat den Namen Ho-Chi-Minh-Straße zu Ehren des vietnamesischen Präsidenten Ho Chi Minh. Die Anwohner und ihre Gäste hatten mit der Schreibweise des Straßennamens im Laufe der Jahre einige Schwierigkeiten, so tauchten auch Begriffe wie Hoschimin-Straße oder Hoch-im-Inn-Straße auf.[2]
Nach der Wende setzte das Bezirksamt Lichtenberg die Empfehlungen aus dem jetzt zuständigen Senat von Berlin zur Umbenennung von Straßen um. Die Straße erhielt nun in ihrer gesamten Länge die Bezeichnung Weißenseer Weg. Der Begriff Weg ist hier allerdings sehr unglücklich gewählt, weil es sich seit dem Ende der 1970er Jahre um eine rund 25 Meter breite und mit Straßenbegleitgrün (Büsche, Bäume) bepflanzte Promenade handelt.
Verkehr
In seiner gesamten Länge besitzt der Weißenseer Weg beidseitig mindestens zwei Autofahrstreifen, die Mitte wird von einer gesonderten Straßenbahntrasse eingenommen. Mehrfach mussten die Straßenbahngleise in den vergangenen Jahrzehnten erneuert werden. Es verkehrt die Linie M13.
In großen Abschnitten sind beidseitig Fahrradwege angelegt, allerdings fehlen diese im mittleren Bereich. So kam es hier mehrfach zu tödlichen Unfällen.[3]
Besonderheiten, Bauten
Im Innenbereich der auf der Ostseite stehenden Wohnbauten führt die Erschließungsstraße den gleichen Namen. Die Wohnbauten bilden durchgängige Straßenzüge und gehören überwiegend zum Plattenbautyp P2/11.
Der heutige Hotelkomplex, bestehend aus drei 18-geschossigen Plattenbauten, wurde Mitte der 1970er Jahre als „Bauarbeiterhotels“ errichtet. Dazu gehörte ein Flachbau direkt an der Nordostseite der Kreuzung Weißenseer Weg Ecke Landsberger Allee, der als Gaststätte Suhler Eck den Arbeitern und den neuen Bewohnern offen stand. Nach 1990 wurde die Gaststätte abgerissen, an ihre Stelle kam ein zweigeschossiger Verbindungsbau zwischen den drei Hochhäusern. Die darin eröffnete Gaststätte erhielt den Namen Wilhelmsberg und erinnert so an die früher hier vorhandene gleichnamige Villenkolonie. Die vorgesehene Nutzung des Verbindungsbaus als neues Geschäftszentrum konnte sich wegen der abseits stehenden Wohnbauten nicht ausreichend etablieren.
In der Kolonie Wilhelmsberg wohnte u. a. auch der Jude Schmul Franz Switytzki, an dessen Schicksal ein um das Jahr 2000 verlegter Stolperstein erinnert. Dieser befindet sich auf dem Fußweg etwa in Höhe des folgenden Autohauses, heutige Hausnummer 23/24.
Das Autohaus hatte sich bereits in den 1980er Jahren hier angesiedelt. Damals war es eine Werkstatt für Wartburg-Autos. Ab Ende 1990 wurde es ein Opel-Autohaus, erst später spezialisierte sich das Management auf Renault mit dem Tochterunternehmen Dacia.[4]
Literatur
- Joachim Schulz, Werner Gräbner: Architekturführer DDR. Berlin, Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik. VEB Verlag für Bauwesen Berlin, 1974; Nummer 203: Wohnkomplex Lichtenberg-Nord
Weblinks
Commons: Weißenseer Weg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Berliner Stadtplan von 1921 (online), deutlich ist die Aufteilung in Weißenseer Straße und Weißenseer Weg zu sehen.
- ↑ Berichte der Anwohner, auch Postbelege
- ↑ Das Foto des Ghost-Bikes zur Mahnung an eine Radlerin, die im Mai 2009 im Weißenseer Weg tödlich verunglückt ist, im Fahrrad-Wiki.
- ↑ Homepage des Renault Autohauses
52.5337513.475555555556Koordinaten: 52° 32′ 2″ N, 13° 28′ 32″ OKategorien:- Bezirk Lichtenberg
- Straße in Berlin
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