Winfried Engler

Winfried Engler

Winfried Franz Engler (* 17. Dezember 1935 in Saulgau, Oberschwaben) ist ein deutscher Romanist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Winfried Engler studierte von 1955 bis 1960 an den Universitäten in Tübingen, München und Paris die Fächer Romanistik, Geschichte und Philosophie. 1960 wurde er mit der Arbeit über „Henri Michaux: Das Michauxbild 1922-59“ an der Eberhard Karls Universität Tübingen zum Dr. phil. promoviert. Er war Wissenschaftlicher Assistent und später Akademischer Rat am Auslands- und Dolmetscherinstitut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim.

1968 erhielt Engler einen Ruf als Extraordinarius an die Pädagogische Hochschule Berlin. 1971 erfolgte die Ernennung zum ordentlicher Professor für Französische Sprache und Literatur. 1980 wechselte er als Lehrstuhlinhaber und Direktor an das Instituts für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin. Er war Prodekan und Dekan der Fakultät. 2004 wurde er emeritiert.

Er ist seit 1955 Mitglied der katholischen Studentenverbindung A.V. Cheruskia Tübingen im CV.

Wirken

Die Hauptforschungsschwerpunkte von Engler sind die Literaturgeschichte als Gattungsgeschichte, Probleme der Intertextualität des historischen Romans seit der Scott-Rezeption, Erzählbarkeit von Geschichte generell sowie Lexikographie.[1]

Engler engagierte sich seit 1989 insbesondere als Beauftragter des Regierenden Bürgermeisters von Berlin für die Städtepartnerschaft mit der französischen Hauptstadt Paris. Er war langjähriger Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft Berlin und engagierte sich in der Union Interalliiée und der Cercle Franco-Allemand. 1995 wurde er Vertreter der ARD im Programmbeirat bei ARTE und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Fernsehsenders ARTE.[2]

Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen und ist Vizepräsident der deutschen Gesellschaft der Mitglieder der französischen Ehrenlegion und des französischen nationalen Verdienstordens.[3]

Ehrungen und Auszeichnungen

Schriften

  • Der französische Roman von 1800 bis zur Gegenwart. Francke, 1965, ISBN 3317006439.
  • Geschichte des französischen Romans. Von den Anfängen bis Marcel Proust. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 352034601X.
  • Lexikon der Französischen Literatur. 3. Auflage. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3520388030.
  • mit Rita Schober: 100 Jahre Rougon-Macquart im Wandel der Rezeptionsgeschichte. Narr Francke Attempto, 1995, ISBN 3823341456.
  • Geschichte der französischen Literatur im Überblick.Reclam, Ditzingen 2000, ISBN 3150180325.
  • Die französische Romantik. Narr, 2003, ISBN 3823360426.
  • mit Thomas Gil, Alexander Nebrig, Iwan D'Aprile, Thomas Becker: Aufklärung zwischen Nationalkultur und Universalismus. Wehrhahn, 2007, ISBN 3865252109.

Literatur

  • Brunhilde Wehinger (Hrsg.): Plurale Lektüren: Studien zu Sprache, Literatur und Kunst. Festschrift für Winfried Engler. Walter Frey, 2007, ISBN 3938944161.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Univ.-Prof. em. Dr. Winfried Engler auf den Seiten der FU Berlin, abgerufen am 12. Februar 2011
  2. a b Winfried Engler: Wowereit überreichte Bundesverdienstkreuz. In: Rathaus aktuell. der Stadt Berlin, 4. Dezember 2003.
  3. Menschen und Gesichter der Region: Winfried Engler. WM-Verlag (eingesehen am 12. Februar 2011).

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