Wittelsberg

Wittelsberg
Wittelsberg
Großgemeinde Ebsdorfergrund
Koordinaten: 50° 46′ N, 8° 51′ O50.7597222222228.8547222222222219Koordinaten: 50° 45′ 35″ N, 8° 51′ 17″ O
Höhe: 219–248 m
Einwohner: 1.000
Postleitzahl: 35085
Vorwahl: 06424

Wittelsberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Ebsdorfergrund im Landkreis Marburg-Biedenkopf im hessischen Regierungsbezirk Gießen. Der Ort hat aktuell rund 1000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Ortseingang von Richtung Moischt über einen Hohlweg

Wittelsberg liegt ca. 8 km südöstlich von Marburg. Die Siedlung liegt am südlichen Rand des Amöneburger Beckens, am Rande des Einzugsgebietes der Zwester Ohm, die durch den das Dorf von Osten aus durchfließenden Wittelsberger Bach gespeist wird, der schließlich nach Südwesten abfließt. Unmittelbar östlich und nördlich verläuft die Wasserscheide zur Ohm, welche vom Kirchberg schließlich nach Nordwesten in Richtung Moischt verläuft. Beim Kirchberg handelt es sich um einem kleinen Hügel aus Tuffgestein, der, nur 300 m nordwestlich des Dorfentrums, dieses um rund 30 m überragt und mit der Wittelsberger Warte das Wahrzeichen des Dorfes wie auch die Wappenfigur der Großgemeinde trägt.

Es handelt sich bei Wittelsberg um ein geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss. Den alten Dorfkern dominieren Fachwerkhäuser, darunter diverse Bauernhöfe; im Süden des Ortes befindet sich eine moderne Wohnsiedlung. In der Ortsmitte trafen Straßen von den Nachbarorten Schröck, Moischt, Heskem und Rauischholzhausen aufeinander. Erst im Jahre 2006 wurde die Ortsumgehung der Landesstraße FronhausenKirchhain abgeschlossen, sodass sich das Verkehrsaufkommen im Dorf spürbar reduziert hat. Neben zwei Abfahrten von der Landesstraße führt nur noch die Moischter Straße regulär von außen in den Ort hinein. Dem gegenüber sind die ehemaligen Straßen von Heskem und Rauischholzhausen inzwischen zu Wander- und Landwirtschaftswegen umfunktioniert worden.

Geschichte

Dorfkern, wo Hessenstraße, Eduard-Bork-Straße und Am Marktplatz aufeinander treffen.

Unter der historischen Namensform Widdelesbere wurde der Ort um 1130 erstmals erwähnt. Es folgten die historischen Ortsnamen Wydelberg (1243), Wihttelesber (um 1248), Wittilsberg (1267), Withelesberg (1267) und schließlich Wittelsberg (1577).

Der Ort gehörte ursprünglich wohl zur Vogtei Ebsdorf, vor dessen Vogtgericht noch um 1480 Streitigkeiten über Liegenschaften in Wittelsberg entschieden wurden. Seit 1867 gehörte der Ort in den Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichts Marburg. Seit der Gebietsreform am 1. Juni 1974 ist Wittelsberg ein Ortsteil der Gemeinde Ebsdorfergrund im Landkreis Marburg-Biedenkopf im hessischen Regierungsbezirk Gießen.

Im Mittelalter durchzog den Ort die Straße durch die nördlichen Lange Hessen von der Straß-Mühle bei Heskem zur Brücker Mühle bei Amöneburg und Kirchhain.

Einrichtungen

In Wittelsberg besteht eine Grundschule. Im Dorf gibt es mehrere Vereine, darunter ein Gesangsverein und ein Sportverein.

Sehenswürdigkeiten

Warte

Die als Ruine erhalten gebliebene Wittelsberger Warte von 1431, ein Rundturm mit Wall und Graben unmittelbar neben der Pfarrkirche, diente den hessischen Landgrafen dazu, die durch den Ort führenden Fernstraße Lange Hessen zu überwachen. Landgraf Ludwig I. ließ die Warte als äußerstes Grenzwerk der hessischen Macht erbauen, als Vorposten für die Burg Frauenberg bei Beltershausen. Von hier aus suchte man sich gegen das katholische Kurmainz zu verteidigen, nachdem die Territorialkämpfe beendet waren. Der Festungsturm mit hochgelegenem Eingang weist schlitzförmige, senkrechte Schießscharten auf für die Verwendung von Armbrüsten. Von der erhöhten Lage auf dem Kirchberg aus reicht der Blick heute weit über das Gebiet der Gemeinde Ebsdorfergrund. Der Wartturm, der zu den ältesten Bauwerken im Ebsdorfergrund gehört, wird im Volksmund „die Schanze“ genannt.

Evangelische Pfarrkirche von 1844 und Landwarte von 1431

Pfarrkirche

Die evangelische Pfarrkirche wurde 1844 auf dem Kirchberg unmittelbar neben der mittelalterlichen Landwarte errichtet. In Verbindung mit dem mittelalterlichen Wartturm bietet sie nach Norden und Osten das Bild einer aus der Ebene aufsteigenden Ritterburg. Ein Laubengang aus Hainbuchen führt oberhalb des Dorfes den Hügel hinauf zur Kirche.

Weblinks

 Commons: Wittelsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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