- Burg Frauenberg (Hessen)
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Burg Frauenberg Burgruine Frauenberg von außen
Entstehungszeit: 1252 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Herzögin Ort: Frauenberg Geographische Lage 50° 45′ 22,7″ N, 8° 47′ 15″ O50.75638.7875370Koordinaten: 50° 45′ 22,7″ N, 8° 47′ 15″ O Höhe: 370 m ü. NN Die Burg Frauenberg ist eine mittelalterliche Burgruine in Frauenberg, einem Ortsteil der Gemeinde Ebsdorfergrund bei Marburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf in Mittelhessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Ruine liegt, an der damals strategisch wichtigen Fernstraße „durch die langen Hessen“, etwa 6 Kilometer südlich von Marburg auf einem 379 Meter hohen Basaltkegel, dem Frauenberg, an dem bis 1913 Basalt abgebaut wurde. Die Burg selbst liegt bei 370 Meter über Normalnull. Der Frauenberg ist Teil der Lahnberge und steht unter Naturschutz.
Geschichte
Bereits die Kelten hatten den Frauenberg als Zwischenposten zwischen ihren Festungen Dünsberg und Amöneburg genutzt.
Obwohl erst 1296 urkundlich bezeugt, wurde die Burg schon im Jahre 1252 von der Herzogin Sophie von Brabant, der Tochter der Heiligen Elisabeth und Mutter des noch unmündigen Landgrafen Heinrich I. von Hessen erbaut, um eine Gegenposition zum mainzischen Burg Amöneburg zu schaffen und die „Langen Hessen“ zu überwachen. Die Burg wurde mit Burgmannen besetzt, die sich in der Folge von Frauynberg nannten. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Seitenlinie der Rau von Holzhausen.
Mehrfach war die Burg noch im 14. Jahrhundert verpfändet, unter anderem an die Familien Riedesel und von Dernbach. Im Jahr 1350 wurde die Burg Sitz des hessischen Amts Frauenberg, das 1604 mit dem Amt Kirchhain vereinigt wurde.
Die Burg verlor spätestens 1437 ihre strategische Bedeutung, nachdem die Landgrafen von Hessen 1427 die Erzbischöfe von Mainz endgültig besiegt hatten und 1450 auch in den Besitz der Grafschaft Ziegenhain gekommen waren. Dennoch wurde sie in der Folge 1470 und 1489 zweimal zerstört; die Gründe dafür sind nicht geklärt. Bis 1528 war die Anlage noch teilweise bewohnt. Danach verfiel sie allmählich und diente den Bewohnern umliegender Dörfer als Quelle für Baumaterial.
Seit dem späten 18. Jahrhundert wird die Burgruine touristisch genutzt. Caroline Schelling erwähnte mehrere Aufenthalte bei der Ruine in ihren Briefen. 1873 wurde das Tor der Burganlage restauriert. Berg und Burgruine gehören seit 1906 der Stadt Marburg und sind frei zugänglich.
Anlage
Die einstige Burganlage ist heute nur noch in geringen Teilen erhalten. Darunter der teilweise verfallene dreieckige Turm, eine sieben Meter hohe innere und eine äußere Ringmauer sowie einige Wallgräben. Von der umzäunten Mauer der Burgruine hat man einen guten Rundblick über den Ebsdorfer Grund und das Amöneburger Becken.
Literatur
- Michael Losse: Burgen und Schlösser an der Lahn. Imhof, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-070-9.
- Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, S. 88f., ISBN 3-89214-017-0
Weblinks
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