- Zeche Fortuna (Witten)
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Zeche Fortuna (Witten) Mundloch des Stollens Fortuna Abbau von Steinkohle Beschäftigte 8 – 20 Betriebsbeginn 1742 Betriebsende 1925 Nachfolgenutzung Zechenhaus Fortuna mit Infotafel Geografische Lage Koordinaten 51° 24′ 50″ N, 7° 18′ 58″ O51.4138388888897.3162194444444Koordinaten: 51° 24′ 50″ N, 7° 18′ 58″ O Lage Zeche Fortuna (Witten)Standort Witten-Herbede
(Ortsteil Bommerholz-Muttental)Gemeinde Witten Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Revier Ruhrrevier Die Zeche Fortuna in Witten-Herbede (Ortsteil Bommerholz-Muttental) ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk. Die Zeche ist aus einer betriebswirtschaftlichen Zusammenlegung der beiden Zechen Fortuna ins Osten und Fortuna ins Westen entstanden.
Inhaltsverzeichnis
Fortuna ins Osten
Am 5. September des Jahres 1742 erfolgte die Verleihung eines Längenfeldes östlich vom Muttenbach für den Abbau im Flöz Geitling. Im Jahr 1756 war das Bergwerk nachweislich in Betrieb, der Förderstollen befand sich im Flöz Mausegatt im Muttental. Im Jahr 1787 erfolgte der Eintrag in das Kartenwerk von Niemeyer, das Bergwerk befand sich nördlich der Rauendahlstraße im Wald. Mindestens ab dem Jahr 1796 war das Bergwerk außer Betrieb. Nach der Lösung durch den St Johannes Erbstollen wurde das Bergwerk im Jahr 1827 wieder in Betrieb genommen.
Im Jahr 1847 wurde gemeinsam mit der Zeche Jupiter der seigere Schacht Juno bis zu St. Johannes Erbstollensohle geteuft. Der Schacht wurde auch Schacht Jonas genannt und wurde zeitweise auch für die Förderung der Zechen Jupiter und Glückstern genutzt. Nach dem Jahr 1847 erfolgte die Lösung durch den Bommerbänker Erbstollen. In den Jahren 1848 und 1850 wurde die Zeche in Fristen gelegt. Ab dem Jahr 1855 wurde die Zeche zusammen mit der Zeche Fortuna ins Westen zusammengelegt und umbenannt in Zeche Fortuna.
Fortuna ins Westen
Die Zeche Fortuna ins Westen (51° 24′ 40″ N, 7° 18′ 29″ O51.4112138888897.30795) wurde im Volksmund auch Dröge Köttel genannt. Am 3. Januar 1742 erfolgte die Verleihung eines Längenfeldes westlich vom Muttenbach für den Abbau im Flöz Geitling. Ab dem Jahr 1756 wurde dann das Bergwerk im Muttental betrieben. Im Jahr 1787 erfolgte der Eintrag in das Kartenwerk von Niemeyer, das Bergwerk befand sich an der Berghauserstraße. Spätestens ab dem Jahr 1796 war das Bergwerk außer Betrieb. Ab April 1827 wurde das Bergwerk wieder in Betrieb genommen und es wurde auf der Wilhelmshöhe der seigere Schacht Aurora geteuft. Der Schacht befand sich an der Rauendahlstraße 300 Meter östlich von der Einmündung der Berghauser Straße und wurde auch Große Fortuna genannt. Der Antrieb der Förderung erfolgte über einen Pferdegöpel. Die Teufe betrug 100 Meter und reichte bis zum St. Johannes Erbstollen, für den der Göpel ebenfalls genutzt wurde. Im Jahr 1828 wurde über den Schacht Aurora mit dem Tiefbau und mit dem Teufen von Schacht August begonnen.
Im Jahr 1830 waren die Schächte August und Aurora in Betrieb, 1835 auch die dritte Sohle im Schacht Aurora. Im Jahr 1840 waren die Schächte Friedrich und Aurora in Betrieb. Nach 1847 erfolgte die Lösung durch den Bommerbänker Erbstollen. In den Jahren 1848 und 1850 wurde in Fristen gesetzt. 1852 wurde im Göpelschacht Aurora aus einer Teufe von 108 Metern die Förderung für den St. Johannes Erbstollen und für die Zeche Frielinghaus getätigt. Ab 1855 wurde die Zeche zusammen mit der Zeche Fortuna ins Osten zusammengelegt und in Zeche Fortuna umbenannt.
Förderung und Belegschaft
Obwohl beide Zechen getrennte Gewerkschaften und Betriebe waren, wurden Förderung und Belegschaft gemeinsam gezählt. Die ersten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen der Bergwerke stammen aus dem Jahr 1830, damals wurden mit 18 Bergleuten 2818 Tonnen Steinkohle gefördert. 1835 förderten 24 Bergleute bereits 64.693 Scheffel Steinkohle, 1840 waren es 29 Bergleute, die 18.444 preußische Tonnen Steinkohle förderten. Im Jahr 1845 wurden 86.592 Scheffel Steinkohle gefördert, die Belegschaftszahlen schwankten in diesem Jahr zwischen 12 und 38 Bergleuten. Die letzten Förder- und Belegschaftszahlen der beiden Bergwerke stammen aus dem Jahr 1847, in dem mit 32-47 Bergleuten 133.604 Scheffel Steinkohle gefördert wurden.
Fortuna
Ab dem Jahr 1855 wurden die bisher separat genannten Zechen Fortuna ins Osten und Fortuna ins Westen, nachdem schon die Förderung und Belegschaft gemeinsam gezählt wurde, auch überwiegend gemeinsam genannt. In diesem Jahr wurde sowohl auf den Zechen Fortuna ins Osten mit Schacht Juno als auch Fortuna ins Westen mit Schacht Aurora in Fristen gearbeitet. Im Jahr 1856 wurde der Schacht Juno bis zur St. Johannes Erbstollensohle tiefer getäuft und ein Pferdegöpel errichtet. 1860 wurde das Baufeld Fortuna ins Westen wieder in Betrieb genommen. Am 20. Mai 1862 erfolgte die Konsolidation zur Zeche Vereinigte Bommerbänker Tiefbau unter der St. Johannes Erbstollensohle. Im Jahr 1863 erneute Inbetriebnahme des Baufeldes Fortuna ins Osten, hier wurde 1875 in Fristen gearbeitet. Im Jahr 1876 förderte das Baufeld Fortuna ins Westen über den Förderschacht Glückstern. Im darauffolgenden Jahr war das Baufeld Fortuna ins Westen zwar in Betrieb, es wurden jedoch keine Kohlen gefördert.
Im Jahr 1882 wurde das Baufeld Fortuna ins Osten wieder in Betrieb genommen. Im Jahr 1884 wurde die Förderung auf dem Baufeld Fortuna ins Osten eingestellt und es wurden nur noch Unterhaltungsarbeiten getätigt, 1889 wurden dann beide Baufelder stillgelegt. Am 1. Juni 1922 wurde das Grubenfeld Fortuna ins Westen mit einem Stollen wieder in Betrieb genommen. Am 31. Oktober 1925 wurde Fortuna ins Westen erneut stillgelegt und am 25. Februar des darauffolgenden Jahres wurde das Grubenfeld an die Zeche Vereinigte Hermann verpachtet. Am 29. Februar 1928 wurde der Pachtvertrag nach der Stilllegung der Zeche Hermann wieder aufgelöst. Im Jahr 1934 wurde in der Berechtsame durch die Zeche Jupiter mit dem Abbau begonnen. 1951 wurde die Zeche Fortuna als Kleinzeche Fortuna wieder in Betrieb genommen.
Förderung und Belegschaft
Die ersten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen des neuen Bergwerks stammen aus dem Jahr 1867, damals wurden mit acht Bergleuten 22.614 Scheffel Steinkohle gefördert. Im Jahr 1869 wurden mit neun Bergleuten 1279 Tonnen Steinkohle gefördert. 1874 sank die Förderung auf 1017 Tonnen Steinkohle, die Belegschaft sank auf acht Bergleute. Im Jahr 1876 wurden mit 20 Bergleuten 98.220 Scheffel Steinkohle gefördert. 1882 waren auf dem Baufeld Fortuna ins Osten fünf Bergleute beschäftigt und es wurden 1093 Tonnen Steinkohle gefördert, zusätzlich waren auf dem Baufeld Fortuna ins Westen drei Bergleute beschäftigt. Im Jahr darauf wurden mit elf Bergleuten 2071 Tonnen Steinkohle gefördert. 1885 bis 1888 waren auf dem Bergwerk nur zwei Bergleute beschäftigt. Im Jahr 1923 wurden mit 17 Bergleuten 908 Tonnen Steinkohle gefördert. Die letzten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1925, in dem mit 13 Bergleuten 2180 Tonnen Steinkohle gefördert wurden.
Kleinzeche Fortuna
Die Kleinzeche Fortuna wurde in der Zeit vom 15. Februar bis zum 15. November 1951 im Muttental auf dem Grubenfeld der Zeche Fortuna betrieben. Besitzer dieser Kleinzeche waren W. Asbach & E. Kessler. Es wurden in den stehengebliebenen Tagessicherheitspfeilern Abbau betrieben, dabei wurden entsprechend dem Abbaufortschritt mehrere kleine Schächte geteuft. Der Nachfolgebetrieb dieser Kleinzeche war die Kleinzeche Fortuna ins Osten, möglicherweise sind beide Kleinzechen miteinander identisch. Im Jahr 1953 wurde die Berechtsame unter dem Namen Zeche Luckau wieder in Betrieb genommen.
Kleinzeche Fortuna ins Osten
Am 15. November 1951 wurde diese Kleinzeche, die vermutlich mit dem Vorgängerbetrieb der Kleinzeche Fortuna identisch ist, in Betrieb genommen. Besitzer dieser Kleinzeche waren auch W. Asbach & E. Kessler. In diesem Jahr wurden 523 Tonnen Steinkohle gefördert. Am 30. April 1952 wurde die Kleinzeche Fortuna ins Osten stillgelegt. Im Jahr 1953 wurde die Berechtsame unter dem Namen Zeche Luckau wieder in Betrieb genommen.
Luckau
Die Zeche Luckau in Witten-Vormholz war ebenfalls eine Kleinzeche im Muttental und ist aus der Kleinzeche Fortuna bzw. der Kleinzeche Fortuna ins Osten entstanden, Besitzer dieser Kleinzeche war Helmut Schönfeld. Das Bergwerk war vom März des Jahres 1953 bis zum 31. August desselben Jahres in Betrieb, in dieser Zeit wurden mit zwei Bergleuten 419 Tonnen Steinkohle gefördert. Am 19. August des Jahres 1955 wurde das Bergwerk knappschaftlich abgemeldet. Am 15. Februar des Jahres 1957 wurde die Zeche endgültig stillgelegt.
Heutige Nutzung
Von der Zeche Fortuna ist nur das Zechenhaus Fortuna (51° 24′ 40″ N, 7° 18′ 29″ O51.4112388888897.3080055555556) übriggeblieben. Dieses Zechenhaus wurde im Jahr 1830 als Ergänzung für den schon bestehenden Schacht Aurora erbaut. Mittlerweile wurde das Zechenhaus zu einem Wohnhaus umgebaut und befindet sich zwischen der Berghauser Straße und der Muttentalstraße, an der Rauendahlstraße Nr. 166. Auf das Haus weist eine einige Meter neben dem Haus stehende Informationstafel des Fördervereins bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier hin.[1]
Literatur
- Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus 1994, ISBN 3-7845-6992-7
Einzelnachweise
Weblinks
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