Zeche Pauline

Zeche Pauline
Zeche Pauline
Stollenmundloch der Zeche

Stollenmundloch der Zeche
Andere Namen Zeche Pörtingsiepen IV
Abbau von Steinkohle
Geografische Lage
Koordinaten 51° 22′ 28″ N, 6° 59′ 54″ O51.3743888888896.9983888888889Koordinaten: 51° 22′ 28″ N, 6° 59′ 54″ O
Zeche Pauline (Regionalverband Ruhr)
Zeche Pauline
Lage Zeche Pauline
Standort Essen-Werden-Heidhausen
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Pauline ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Essen-Werden-Heidhausen. Das Bergwerk wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts auch Pauliner Erbstolln genannt und um 1894 wurde das Bergwerk umbenannt in Zeche Pörtingsiepen IV. Nachweislich erfolgte in diesem Bereich bereits im 18. Jahrhundert Abbau. Der eigentliche Betrieb als Bergwerk begann zunächst als Erbstollen.

Inhaltsverzeichnis

Pauliner Erbstolln

Der Pauliner Erbstolln, auch unter den Namen Pauline Erbstolln oder Pauliner Erbstollen bekannt, wurde als Berechtsame vom Abt von Werden belehnt. Allerdings wurden die Berechtsamsmaße nicht genau festgelegt. Später dann übernahm der damals Belehnte die Abbaurechte. Am 27. März 1833 erfolgte die Verleihung des Erbstollenrechts. Anschließend wurde mit der Auffahrung des Erbstollens begonnen. Das Stollenmundloch befand sich im Pfefferbachtal unterhalb der Straßeneinmündung Pauline/In der Borbeck.

Ab 1834 erfolgte mit drei Bergleuten der Vortrieb nach Süden. Da im Jahr 1837 die Kohlenvorräte oberhalb der Erbstollensohle fast abgebaut waren, brachte der weitere Vortrieb kaum noch einen Nutzen. Im Jahr 1838 wurde ein tonnlägiger Schacht bis zur Stollensohle mit einer seigeren Teufe von 50 Metern geteuft. Es wurden 1.374 preußische Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1840 stieg die Förderung an auf 2.354 preußische Tonnen. Im Jahr 1842 sank die Förderung auf 52 preußische Tonnen. Im September des selben Jahres erfolgte die Umbenennung in Zeche Pauline.

Pauline

Nach der Umbenennung im Jahr 1842 wurde ein Querschlag in Richtung Süden aufgefahren. Von 1842 bis 1852 wurde das Bergwerk in den Bergamtsarchiven nicht mehr aufgeführt. Ab 1853 erfolgte erneuter Abbau. Ab 1854 erneuter Vortrieb des Erbstollens, der dann im Jahr 1857 wieder eingestellt wurde. Ab 1860 erneuter Stollenbau. Ein Jahr später waren 4 Flöze in Abbau. Ab April 1879 waren die Kohlenvorräte über der Stollensohle abgebaut, das Bergwerk wurde in Fristen gesetzt.

Ab 1880 erfolgte der Übergang zum Tiefbau, im gleichen Jahr war der Teufbeginn für den Förderschacht Dorothea und den tonnlägigen Pumpenschacht Fritz. Der Pumpenschacht Fritz hatte eine flache Teufe von 295 Meter. Die Wettersohle befand sich in einer seigeren Teufe von 50 Metern. Ein Jahr später war der Förderbeginn im Tiefbau. Die Förderung der Kohlen erfolgte über den Förderschacht bis zur Stollensohle und vom Stollen aus zutage. Von dort aus wurden die Kohlen mit einer Drahtseilbahn zum Bahnhof Werden transportiert. Außerdem wurde in 1881 die stillgelegte Zeche Ilandsbraut übernommen. Im Jahr 1885 erfolgte der Abbau auf der 3. Sohle in einer seigeren Teufe von 228 Metern.

Im Jahr 1891 wird der Pumpenschacht Fritz zum Förderschacht umgebaut. 1892 waren 1 Förderschacht, 1 Wasserhaltungsschacht und 2 Wetterschächte, somit insgesamt 4 Schächte in Betrieb. Die Berechtsame umfasste die Längenfelder der Zechen Pauline und Ilandsbraut, sowie der 1892 übernommenen Zeche Vereinigte Braut. Im Jahr 1894 wurden die Schächte tiefer geteuft und bei 450 Metern Teufe die 4. Sohle angesetzt. 1897 wurden 2 Längenfelder neu erworben, die Berechtsame hatte eine Größe von 6 km2. 1899 ereignete sich ein Brand in der Kohlenwäsche.

Im Jahr 1900 waren noch 4 Schächte in Betrieb, die Zeche Vereinigte Braut wurde nun komplett übernommen. Die Zeche Pauline wurde im selben Jahr durch die Rheinischen Antracit-Kohlenwerke übernommen, war jedoch weiterhin eigenständig in Betrieb. Die Berechtsame umfasste 3 Längenfelder Pauline und 12 Längenfelder der Zechen Gustav, Der lange Fritz, Friederica ins Westen, Hugo, Eberhard, Ilandsbraut, Bräutigam, Vereinigte Braut, Braut in Fleckessiepen, Redlichkeit, Jacke und Hoffnung. Außerdem die Geviertfelder Spillberg und Käthchen. Zusätzlich besaßen die Bergwerkseigentümer die Kuxenmajorität der Zechen Bornerkamp, Ludwig ins Weste, (Veste) Hoffnung und Porthof, sowie Beteiligungen an anderen Berechtsamen.

1905 wurde ein Wetterschacht abgeworfen und 3 Tagesüberhauen erstellt. Ein Jahr später wurde ein seigerer Wetterschacht anstelle des tonnlägigen Schachtes für die Berechtsame Vereinigte Braut geteuft. Die Tagesanlagen auf Vereinigte Braut wurden im selben Jahr abgerissen. 1909 wurde das Feld Preutenborbecksiepen erschlossen. Am 1. Oktober des selben Jahres wurde an der Verladestelle am Bahnhof Werden eine Brikettfabrik in Betrieb genommen. Die Brikettfabrik wurde im darauffolgenden Jahr wieder geschlossen. Auf dem Bergwerk waren noch die tonnlägigen Schächte Dorothea und Fritz in Betrieb. 1913 wurde der zweite Wetterschacht aufgegeben, es war als Wetterschacht nur noch der Schacht Fritz in Betrieb.

Im Jahr 1916 wurde das Bergwerk, wegen Erschöpfung der Kohlenvorräte, stillgelegt.

Förderung und Belegschaft

1858 waren auf der Zeche 59 Bergleute beschäftigt. 1861 wurden mit 50 Bergleuten 43.932 preußische Tonnen Steinkohle gefördert. 1867 wurden mit 39 Bergleuten 158.598 Scheffel, das sind 7.930 Tonnen Kohle gefördert. 1870 stieg die Belegschaftszahl auf 41 Bergleute an, die Förderung sank auf 5.976 Tonnen. Im Jahr 1876 erneutes Absinken der Förderung auf 4.092 Tonnen die Belegschaftsstärke sank auf 23 Bergleute.

1881 wurden mit 40 Bergleuten 1.893 Tonnen Kohle gefördert. Im Jahr 1885 wurden mit 139 Bergleuten 18.151 Tonnen gefördert. 1890 wurden mit 285 Bergleuten insgesamt 77.651 Tonnen gefördert. 1895 stieg die Belegschaftsgröße an auf 295 Bergleute, auch die Förderung stieg an auf 83.794 Tonnen. 1900 wurden mit 305 Bergleuten 87.445 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1905 stieg die Belegschaft auf 321 Bergleute an, die Förderung stieg auf 89.928 Tonnen. 1909 sank die Belegschaft auf 292 Bergleute, dennoch wurde in diesem Jahr mit 99.119 Tonnen die maximale Förderung des Bergwerks erbracht. Ein Jahr später sank die Förderung auf 94.145 Tonnen, die Belegschaftsstärke war mit 295 Bergleuten etwas höher als im Vorjahr. 1913 erneutes Absinken der Förderung auf 92.900 Tonnen, die Belegschaftsstärke sank auf 291 Bergleute. Die letzten Zahlen sind aus dem Jahr 1915 bekannt, es wurden mit 210 Bergleuten 77.279 Tonnen Steinkohle gefördert.

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier., 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9
  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr., 4. Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus 1994, ISBN 3-7845-6992-7

Weblinks

 Commons: Zeche Pauline – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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