Ciro Blazevic

Ciro Blazevic
„Ćiro“
Miroslav „Ćiro“ Blažević
Spielerinformationen
Voller Name Miroslav „Ćiro“ Blažević
Geburtstag 10. Februar 1935
Geburtsort TravnikKönigreich Jugoslawien
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
{{{jugendjahre}}} NK Travnik
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
{{{jahre}}} NK Travnik
FK Sarajevo
NK Rijeka
Dinamo Zagreb
FC Vevey
FC Sion
{{{spiele (tore)}}}
Stationen als Trainer
1968-1971
1971-1976
1976
1976-1979
1980-1981
1981-1983
1983-1985
1985
1985-1988
1988-1991
1991-1992
1992-1994
1994-2000
2001-2002
2002
2002-2003
2003
2003-2005
2005
2005-2006
2006-2008
2008-x
FC Vevey
FC Sion
Schweiz
Lausanne Sport
NK Rijeka
Dinamo Zagreb
Grasshoppers Zürrich
FK Pristina
Dinamo Zagreb
FC Nantes
PAOK
Dinamo Zagreb
Kroatien
Iran
NK Osijek
Dinamo Zagreb
NK Mura
NK Varteks Varazdin
Hajduk Split
Neuchatel Xamax
NK Zagreb
Bosnien-Herzegowina

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Miroslav „Ćiro“ Blažević [ˈmirɔslaːʋ ˈɕiːrɔ ˈblaːʒɛʋitɕ] (* 10. Februar 1935 in Travnik, Bosnien-Herzegowina) ist ein Fußballtrainer aus Bosnien und Herzegowina. Er besitzt auch die Staatsbürgerschaften Kroatiens und der Schweiz.

Karriere als Trainer

Der gebürtige bosnische Kroate Blažević wuchs in Travnik auf und begann zunächst eine Karriere als Skilangläufer. 1953 wurde er Jugoslawischer Meister im Skilanglauf. Das war das erste mal, dass kein Slowene diesen Titel holte. Mit 18 Jahren entschied er sich für den Fußball und spielte zunächst für den NK Travnik danach wechselte er zum FK Sarajevo. Seine weiteren Stationen waren NK Rijeka sowie Dinamo Zagreb. International spielte er für die schweizer Fußballvereine FC Vevey und den FC Sion.

Seine Trainerkarriere begann Blažević 1968 ebenfalls in der Schweiz. Bis 1979 trainierte er mehrere Schweizer Mannschaften, darunter auch für ein Jahr die Nationalmannschaft. Größter Erfolg während dieser Zeit war der Gewinn des nationalen Schweizer Pokalwettbewerbs mit dem FC Sion 1974.

1979 kehrte Blažević nach Jugoslawien zurück. 1980 übernahm er das Traineramt bei Dinamo Zagreb, führte das Team 1982 erstmals nach 24 Jahren wieder zur jugoslawischen Meisterschaft und 1983 zum jugoslawischen Pokalsieg.

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Im selben Jahr verließ Blažević das Land wieder in Richtung Schweiz. Er selber behauptet heute, aufgrund seiner kroatisch-nationalistischen Ausrichtung habe ihm die Inhaftierung gedroht und er habe fliehen müssen.

Von 1983 bis 1985 trainierte Blažević die Grasshoppers Zürich, mit denen er 1984 Schweizer Meister wurde. Einen ähnlichen Kultstatus wie in Kroatien erlangte er nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik Jugoslawien auch in der autonomen Provinz Kosovo. Unter seiner Führung stieg der Hauptstadtklub KF Prishtina in die erste jugoslawische Liga auf. Nach weiteren vier Jahren im Ausland, beim FC Nantes und bei PAOK Saloniki, kehrte Blažević 1992 zu Dinamo Zagreb, das mittlerweile Gradjanski und später Croatia Zagreb hieß, zurück. Mit Croatia gewann er 1993 die kroatische Meisterschaft und 1994 den kroatischen Pokal.

1994 wurde Blažević Trainer der Kroatischen Fußballnationalmannschaft. Mit ihm qualifizierte sich Kroatien für die EM 1996 und erreichte dabei das Viertelfinale. Sein größter Coup stand ihm aber noch bevor. Er führte die kroatische Mannschaft zu ihrer ersten WM-Teilnahme 1998 und wurde dabei überraschend Dritter. In diesem Jahr wurde er zum "Besten Trainer der Welt" gewählt Blažević setzte seine Arbeit noch bis November 2000 fort, verpasste in der Zwischenzeit aber mit seiner Mannschaft die Qualifikation für die EM 2000. Nach einem mäßigen Start in die Qualifikation zur WM 2002 trat er zurück.

Kurz danach schon bekam Blažević eine neue Chance auf die Teilnahme an der WM 2002. Er nahm den Posten als iranischer Nationaltrainer an. Mit dem Iran scheiterte er in den Play-Offs. Nach diesen Misserfolgen arbeitete Blažević wieder als Vereinstrainer. Zunächst rettete er NK Osijek vor dem Abstieg, bevor er zurück zu Dinamo Zagreb ging. Er wurde 2003 Meister mit Dinamo, hatte sich allerdings mit dem Vize-Präsidenten Zdravko Mamić überworfen und verließ Zagreb wieder. Für einige Monate arbeitete Blažević anschließend beim slowenischen Klub NK Mura, bevor ihn Kroatiens NK Varteks Varaždin verpflichtete.

Im Jahr 2005 wurde Blažević Trainer von Hajduk Split. Eine Aufgabe, der er laut eigener Aussage lange schon nachgehen wollte. Da allerdings in Kroatien die Rivalität zwischen Hajduk und Dinamo extrem ist, stand seine Arbeit von Anfang an unter keinem guten Stern. Viele Hajduk-Fans lehnten den langjährigen Dinamo-Trainer ab. Als es dann für Hajduk unter Blažević auch noch eine 0:5-Heimpleite in der Champions-League-Qualifikation setzte, wurde „Ćiro“ zum Rücktritt gezwungen.

Am 27. September 2005, nur neun Tage nach seinem Aus bei Hajduk Split, nahm ihn Neuchâtel Xamax unter Vertrag. In der Saison 2006/07 kehrte er nach Kroatein zuruck und trainierte wieder einen Zagreber Verein, diesmal jedoch den Konkurrenten NK Zagreb.

Seit Juli 2008 ist er Fußballnationalmannschaftstrainier der Bosnisch-Herzegowinischen Fußballnationalmannschaft.

Sonstiges

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Menschlich und politisch ist der kroatisch-schweizerische Doppelbürger Blažević nicht unumstritten. Er trat 1990 der nationalkonservativen Regierungspartei HDZ bei und war ein enger Vertrauter des autoritären Präsidenten Franjo Tudjman. Er ließ kroatische Fußballspieler eine Petition unterschreiben, die die Auslieferung mutmaßlicher kroatischer Kriegsverbrecher verhindern sollte und drohte einem Journalisten wegen angeblicher „unnationaler Schreibe“ mit „Liquidierung“.

Anfang 2005 kandidierte Blažević für das Amt des Staatspräsidenten. Er kandidierte unabhängig, da ihm die neue Ausrichtung der HDZ, die auf eine Mitgliedschaft in der EU hinausläuft, nicht zusagt. Sein Wahlkampf war hauptsächlich darauf ausgerichtet, die Auslieferung Ante Gotovinas zu bekämpfen. Bei den kroatischen Präsidentschaftswahlen 2005 erhielt er nur knapp 1% der Stimmen.

Blažević ist bei den Fans und Zuschauern sehr beliebt wegen seiner lockeren Art und dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, gerne mal Flucht, seine Meinung offen sagt und immer einen Witz parrat hat. Er hatte auch eine Zeit lang eine eigene Sendung im kroatischen Fernseher, die "Ćiroskop" hieß. Im Februar erregte er aufsehen, als er bei einer Livesendung im kroatischen Fernseher eine Astrologien anrief und diese auf die Schippe nahm oder als er im April bei der versteckten Kamera die Rollen tauschte und den Schauspieler auf seine Art fertig machte.

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