Gilbert Gress

Gilbert Gress
Gilbert Gress
Gilbert Gress.jpg

Spielerinformationen
Geburtstag 14. Dezember 1941
Geburtsort StraßburgFrankreich
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1960–1966
1966–1970
1971–1973
1973–1975
1975-1976
Racing Strasbourg
VfB Stuttgart
Olympique Marseille
RC Strasbourg
Neuchâtel Xamax
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Gilbert Gress (* 14. Dezember 1941 in Straßburg) ist ein Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Er besitzt die französische und schweizerische Staatsbürgerschaft.

Inhaltsverzeichnis

Vereinskarriere

Der Außenstürmer begann seine professionelle Fußballlaufbahn in seiner Geburtsstadt bei Racing Strasbourg, wo die Fans ihn bald als „Engel von der Meinau“ (l'Ange de la Meinau; das Stade de la Meinau ist das Stadion des Klubs im Straßburger Stadtviertel Neudorf) bezeichneten. Kurz nach seinem ersten Spiel für Strasbourgs Ligamannschaft (Mai 1960) stieg diese in die 2. Liga ab, kehrte nach einem Jahr aber gleich wieder in die Division 1 zurück, wo Strasbourg bis zu Gress' Wechsel zum VfB Stuttgart (1966) im Tabellenmittelfeld mitspielte, 1964 den Liga- und 1966 den französischen Vereinspokal gewann. Bei den Schwaben schlossen sich viereinhalb Bundesligajahre ohne Titelgewinn an; in dieser Zeit wurde er aber erstmals in die französische Nationalelf berufen. Während der Spielzeit 1970/71 kehrte Gilbert Gress in sein Heimatland zurück und wurde mit Olympique Marseille zweimal französischer Meister. Von 1973 bis 1975 spielte er wieder für seinen Ursprungsklub Racing, wechselte dann für ein Jahr zu Neuchâtel Xamax in die Schweiz und beendete dort 1976 seine Spielerkarriere.

Gress hat in Frankreich 290 Erstligaspiele (201 für Strasbourg, 89 für Marseille) absolviert und dabei 28 Tore erzielt; in der Bundesliga kam er auf 149 Einsätze und 24 Treffer.

Palmarès

Nationalspieler

1966 war Gilbert Gress auf einem ersten Höhepunkt seiner Karriere angelangt; dennoch nahm Nationaltrainer Henri Guérin den lauf- und spielstarken Außenstürmer nicht mit zur Weltmeisterschaft in England, weil Gress sich weigerte, seine langen Haare zu kürzen. Unter dem neuen Coach Louis Dugauguez kam er dann am 27. September 1967 doch noch zu seinem ersten Einsatz in der Nationalelf (1:5 gegen Deutschland in Berlin) – für das Spiel in Polen zehn Tage zuvor hatte ihm sein Stuttgarter Vereinstrainer Gunther Baumann noch die Freistellung verweigert. Insgesamt spielte Gress 1967, 1968 und 1971 dreimal in der Équipe Tricolore, blieb aber ohne Torerfolg.

Gress als Trainer

Seit 1977 arbeitet Gress als Fußballlehrer, wobei er auch diese Karriere in seiner Heimatstadt Straßburg startete. Mit Racing Strasbourg gewann er 1979 die französische Meisterschaft. Ein Jahr zuvor war er bereits zum Trainer des Jahres gewählt worden. Seine Popularität im Elsass äußerte sich auch in der Gründung eines Gilbert-Gress-Fanclubs. Außerdem hat er in Belgien, Österreich und mehr als sechzehn Jahre in der Schweiz gearbeitet, darunter zwölf Jahre bei Neuchâtel Xamax. In dieser Funktion gewann Gress zwei Landesmeisterschaften, die bis heute einzigen in der modernen Klubgeschichte des 1970 durch Fusion entstandenen FC Xamax.

Ende 1997 wurde Gress zum Nationaltrainer berufen und war 1998 und 1999 Trainer der Schweizer Landesauswahl, wobei die Qualifikation für die Fußball-EM 2000 knapp verpasst wurde. Eine Verlängerung des Vertrags scheiterte an Gress' Lohnforderung.

Als Coach beim FC Zürich verpasste er zwar den angestrebten Wiederaufstieg in die Axpo Super League, gewann aber im Jahr 2000 den Vereinspokal.

Im Jahre 2002 übernahm er für einige Monaten das Traineramt beim FC Metz konnte den Verein, der bereits bei Gress' Antritt arg in Rücklage war, aber nicht mehr vor dem Abstieg in die 2. Liga retten.

Kurz vor Saisonende 2006/07 übernahm er kurzfristig den Trainerposten beim FC Aarau, den er in extremis vom letzten noch auf den vorletzten Rang der höchsten Liga führte, so dass Aarau die Klasse aus eigener Kraft mittels der Barrage-Spiele erhalten konnte. Gilbert Gress verließ den FC Aarau jedoch auf die neue Saison hin bereits wieder – nach offiziell lautenden Berichten waren seine Forderungen betreffend Gehalt und Neuverpflichtungen Grund genug, ihn nicht zu verlängern [1].

Im Juni 2009 wurde Gress als Trainer für die folgende Saison wieder bei seinem Heimatclub Racing Strasbourg, welcher mittlerweile in der zweiten Liga spielte, verpflichtet. Dort wurde er im August des selben Jahres nach nur 2 Spielen infolge von Differenzen mit dem Mehrheitsaktionär entlassen.

Trainerstationen

Titel als Trainer

Medienpräsenz

2006 und 2008 trainierte Gilbert Gress für das Schweizer Fernsehen im Rahmen der Sendung Der Match eine Prominentenauswahl. Während der Fußball-WM 2006 und 2010, sowie der Euro 08 war Gress fast täglich am Schweizer Fernsehen zu sehen, als er die aktuellen Spiele analysierte. Gemeinsam mit dem Schweizer DJ und Produzenten Sir Colin nahm er auch den Song „Olé Gilbert Gress“ auf. Gress ist auch prominenter Werbeträger für das 2009 lancierte Schweizer Fußball-Toto-Spiel TOTOgoal.

Gilbert Gress ist regelmäßig Studiogast beim Schweizer Fernsehen SF zwei. Er analysiert zusammen mit Raphael Wicky (und Andy Egli) die aktuellen UEFA Champions League-Spiele.

Einzelnachweise

  1. Zofinger Tagblatt vom 6. Juni 2007

Literatur

  • Denis Chaumier: Les Bleus. Tous les joueurs de l'équipe de France de 1904 à nos jours. Larousse, o.O. 2004, ISBN 2-03-505420-6.
  • Gérard Ejnès: La belle histoire. L'équipe de France de football. Ed. L'Équipe, Paris 2004, ISBN 2-9519605-3-0.
  • Gilbert Gress: Je n'avais encore rien dit – Conversations avec Eric Genetet. Eds. du Boulevard, 2005, ISBN 2-35211-001-7.
  • Hardy Grüne: Bundesliga & Co.1963–1997. Agon, Kassel 1997, ISBN 3-89609-113-1.
  • Sophie Guillet, François Laforge: Le Guide Français et International du Football 2005. Ed. de Vecchi, Paris 2004, ISBN 2-7328-6825-6.
  • 30 Jahre Bundesliga. In: Kicker spezial. Nürnberg 1993.

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