- Claude Auchinleck
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Sir Claude John Eyre Auchinleck, GCB, GCIE, CSI, DSO, OBE (* 21. Juni 1884 in Aldershot; † 23. März 1981 in Marrakesch), auch The Auk genannt, war ein britischer Feldmarschall während des Zweiten Weltkriegs.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Vor dem Zweiten Weltkrieg
Claude Auchinleck wurde am 21. Juni 1884 in Aldershot als ältestes von vier Kindern des Artillerieobersten John Claude Alexander Auchinleck geboren. Claude, dessen Vater starb, als er acht Jahre alt war, wuchs in verarmten Verhältnissen auf, war aber durch harte Arbeit und Gelehrsamkeit im Stande, die Königliche Militärakademie Sandhurst zu absolvieren. Er war ein Karrieresoldat, der lange beim Militär in Indien diente, wo er Sympathien für das Land und die gewöhnlichen Soldaten unter seinem Befehl entwickelte.
Zweiter Weltkrieg
Im Mai 1940, im Zweiten Weltkrieg wurde Auchinleck der Befehl über die alliierten Streitkräfte in Norwegen übergeben, einer Operation, die zum Scheitern verurteilt war. Nach dem Fall Norwegens im Juli 1940 wurde er am 19. Juli 1940 Kommandierender General des Southern Command und danach Oberbefehlshaber in Indien.
Nach verschiedenen Erfolgen und Niederlagen der Alliierten und Achsenmächte in Nordafrika wurde Auchinleck im Juli 1941 zum Nachfolger des Generales (und späteren Feldmarschalles) Sir Archibald Wavell, als Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte im Nahen Osten. Wavell seinerseits löste Auchinleck als Oberbefehlshaber der Indischen Armee ab.
Auchinleck hatte sein Hauptquartier in Kairo, und war nicht nur für Nordafrika, sondern auch für Persien und den Nahen Osten zuständig. Die 8. Britische Armee, die gegen das Deutsche Afrikakorps und italienische Verbände kämpfte, wurde erst von Sir Alan Cunningham und dann von Sir Neil Ritchie kommandiert. Auf den Anfangserfolg von El Agheila (Januar 1942) folgte eine Niederlage bei Bir Hacheim (Juni 1942), bei der die Achsenmächte vom Generaloberst (und späterem Generalfeldmarschall) Erwin Rommel befehligt wurden. Auchinleck zog seine Kräfte 400 km nach Ägypten zurück. Die Stadt Tobruk (die für Winston Churchill große politische Bedeutung hatte, für Auchinleck aber keine große militärische) fiel am 21. Juni. Der Vormarsch der Achsenmächte wurde schließlich bei der Ersten Schlacht von El Alamein von der britischen 8. Armee, nun unter dem direkten Befehl Auchinlecks, der Ritchie abgesetzt hatte, gestoppt. Auchinleck hatte jedoch Pech mit einigen seiner ranghöchsten Offiziere. Einige waren inkompetent, andere wurden getötet, und wieder andere gefangengenommen.
Wie sein Gegner Rommel (und sein Vorgänger Wavell) wurde Auchinleck beschuldigt, sich andauernd in politische Angelegenheiten einzumischen, und erhielt zahlreiche einschüchternde Telegramme und Instruktionen vom britischen Premierminister Winston Churchill zum Ende des Jahres 1941 und im Frühling und Sommer 1942. Churchill forderte ständig eine Offensive von Auchinleck, und war aufgrund der militärischen Niederlagen in Ägypten und der Cyrenaica verärgert. Er wollte einen britischen Sieg vor der geplanten alliierten Landung in Nordafrika, Operation Torch, die für den November 1942 vorgesehen war. Auchinleck verlangte am 31. Juli, als die Kräfte der 8. Armee erschöpft waren, ein Ende der offensiven Operationen und das Verstärken der Verteidigung, um sich für eine große Gegenoffensive vorzubereiten. Churchill flog im August 1942 für Beratungen mit Auchinleck, wie man sagt, nach Kairo, heute aber ist sicher, dass Churchill seinen Entschluss bereits gefasst hatte, bevor er Großbritannien verließ. Auchinleck wurde durch Churchill im August 1942 seines Amtes enthoben, weil er sich weigerte, eine Großoffensive zu befehlen, bevor er und seine Truppen richtig vorbereitet waren. Er wurde durch General Harold Alexander als Oberbefehlshaber Nahost und durch Lieutnant-General William Gott als Oberbefehlshaber der 8. Armee ersetzt. Gott fiel jedoch, bevor er das Kommando übernehmen konnte, woraufhin General Bernard Montgomery als Befehlshaber der 8. Armee eingesetzt wurde. Montgomery startete die besagte Großoffensive, die Zweite Schlacht von El Alamein am 23. Oktober 1942, noch später, als es Auchinleck in seiner Zeit als Befehlshaber vorgeschlagen hatte.
Churchill bot Auchinleck den Befehl über die alliierten Streitkräfte in Persien und im Nahen Osten an, Auchinleck lehnte jedoch ab. Stattdessen kehrte er nach Indien zurück, wo er fast ein Jahr unbeschäftigt blieb, bis er 1943 wieder Oberbefehlshaber der Indischen Armee wurde - Wavell war inzwischen zum Generalgouverneur von Indien ernannt worden.
Nachkriegszeit
Er wurde 1946 zum Feldmarschall befördert, weigerte sich jedoch, zum Peer erhoben zu werden. Unglücklicherweise hatte seine Frau ihn im selben Jahr verlassen. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit Lord Mountbatten, dem letzten Vizekönig von Indien, trat er als Oberbefehlshaber zurück und ging 1947 in den Ruhestand. 1948 kehrte er nach Großbritannien zurück.
Während seines Ruhestandes zog Auchinleck nach Marrakesch, wo er mehrere Jahre in einer bescheidenen Wohnung lebte. Bis zu seinem Tod, am 23. März 1981, kümmerte sich dort der Corporal Malcom James Millward um ihn.
Zitate
- „To commit troops to a campaign in which they cannot be provided with adequate air support is to court disaster.“ (Quelle)
Literatur
- Mark M. Boatner III: The Biographical Dictionary of World War II, Presidio Press, Novato, 1996, ISBN 0-89141-624-2
- Connell, John: Auchinleck: a biography of Field-Marshal Sir Claude Auchinleck. – 2. ed. - London: Cassell, 1959
Weblinks
Commons: Claude Auchinleck – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Feldmarschall (Vereinigtes Königreich)
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