Schlacht von Bir Hakeim

Schlacht von Bir Hakeim
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Schlacht von Bir Hakeim
Teil von: Zweiter Weltkrieg
Schützengraben bei Bir Hakeim, aufgenommen 1990.
Schützengraben bei Bir Hakeim, aufgenommen 1990.
Datum 26. Mai11. Juni 1942[1]
Ort Bir Hakeim, Libyen
Ausgang Ausbruch der Freifranzosen [2]
Folgen deutsch-italienischer Vormarsch verlangsamt
Konfliktparteien
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Italien 1861Italien Italien
Freies FrankreichFreies Frankreich Forces françaises libres
Befehlshaber
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Erwin Rommel Freies FrankreichFreies Frankreich Marie-Pierre Kœnig
Truppenstärke
Unbekannt 3 703[3]
Karte

Die Schlacht von Bir Hakeim (manchmal auch Bir Hacheim geschrieben) fand von 26. Mai bis 11. Juni 1942 während des Krieges in Nordafrika im Zweiten Weltkrieg statt. Im Verlauf des Unternehmens Theseus konnte bei der libyschen Wüstenoase Bir Hakeim eine Brigade freifranzösischer Truppen unter Generalleutnant Marie-Pierre Kœnig den Vorstoß der Truppen von Generaloberst Rommel über zwei Wochen lang aufhalten.

Inhaltsverzeichnis

Ausgangslage

Bir Hakeim war Teil des ausgedehnten Gürtels von Abwehrstellungen (sogenannte Boxen), den die Alliierten zur Abwehr eines gegnerischen Vorstoßes angelegt hatten. Jede dieser sogenannten Boxen der Gazala-Linie wurde von einer alliierten Brigade gesichert. Die Box der Freifranzosen war der südlichste Punkt der Linie und war um eine ausgetrocknete Oase und ein verlassenes Fort herum errichtet. Die freifranzösische Brigade bestand aus zwei Bataillonen Fremdenlegion, und je einem Bataillon Marineinfanterie, Marinfüsliere, zentralafrikanischer Kolonialinfanterie und pazifischer Kolonialinfanterie. Am 26. Mai 1942 startete Generaloberst Erwin Rommel in der Kyrenaika die Unternehmen Theseus mit dem Ziel, Tobruk und El Alamein zu erobern und damit den Krieg in Nordafrika für die Achsenmächte eine entscheidende Wendung zu geben. Zu Beginn der Offensive wurden die alliierten Truppen in der Mitte der Gazala-Linie geschlagen und zum Rückzug gezwungen. Nur die Boxen Bir Hakeim und Ualeb hielten dort noch stand.

Verlauf

Nach Zerschlagung des feindlichen Zentrums täuschte Rommel den Vormarsch seiner Truppen auf Gazala im Norden vor. Tatsächlich konzentrierte er seine schnellen Kräfte im Süden. Eine dort stehende indische Division wurde überrascht und kampflos gefangen genommen.

Im Schutze der Dunkelheit brachen in der Nacht zum 11. Juni die französischen Truppen aus dem Fort aus und kämpften sich unter Verlust von 500 Mann zu den britischen Linien durch.[4]. Als die Deutschen am nächsten Morgen die Stellung einnahmen, gerieten 500 Verwundete in ihre Gefangenschaft.

Folgen

Rommel hatte bei der Einnahme von Bir Hakeim wertvolle Zeit vertan, so dass der Großteil der eigentlich geschlagenen 8. Armee einen geordneten Rückzug durchführen konnte. Dennoch ging Tobruk verloren, doch bei El Alamein konnte Rommels Vorstoß zum Stehen gebracht worden. Sein letzter Versuch, den Krieg in Nordafrika nachhaltig für die Achsenmächte zu entscheiden, war damit nicht zuletzt am entschlossenen Widerstand der freifranzösischen Truppen gescheitert.

Rolle in der Erinnerungskultur

Auch wenn die Schlacht letztlich nur eine Episode des Krieges in Nordafrika war, so gilt sie doch in Frankreich als Beginn der Wiederherstellung der militärischen Ehre des Landes nach der schmachvollen Niederlage von 1940. In Paris erinnern daher unter anderem eine Metro-Station und eine Brücke über die Seine im XV. Arrondissement an sie. Auch das musée de l'armée im Invalidendom würdigt die Schlacht durch eine Ausstellung mit zahlreichen Exponaten.

Eine Gruppe von Maquisards in den Cevennen führte zur Erinnerung an diesen Erfolg den Namen Bir Hakeim.

Es deutet jedoch einiges darauf hin, dass die strategische Bedeutung von Bir Hakeim von den jeweiligen Propagandamaschinerien sehr stark aufgewertet wurde.[4]

Um die Schlacht wurden später viele Mythen gesponnen. Alle Seiten benutzten sie für ihre eigenen Propagandazwecke. In der Tat hatte die Schlacht von Bir Hakeim nur untergeordneten strategischen Einfluss auf den gesamten Feldzug.[5]
Zwar hatte noch vor Beendigung der Kampfhandlungen de Gaulles Sprecher die Oase zum neunen Verdun hochstilisiert[5], doch Koenig protestierte seinerseits energisch gegen die Romantisierung durch die eigene Propaganda.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gazala 1942 Rommel's Greatest Victory Ken Ford, 2008
  2. Der Zweite Weltkrieg: Texte - Bilder - Karten - Dokumente - Chronik, Christian Zentner, München 1985, S. 313
  3. Tricolor over the Sahara: the desert battles of the Free French, 1940-1942, Edward L. Bimberg, Greenwood Publishing Group, 2002
  4. a b Der Mythos des Gaullismus: Heldenkult, Geschichtspolitik und Ideologie 1940 bis 1958, Matthias Wächter, Wallstein Verlag, 2006
  5. a b Matthias Waechter: Ein "neues Verdun" - Die Schlacht von Bir Hakeim und der Mythos des Gaullismus, erschienen in Schlachtenmythen: Ereignis, Erzählung, Erinnerung, S. 165ff, (Herausgeber Gerd Krumeich und Susanne Brandt), Köln und Weimar 2003

Literatur

  • Raymond Cartier, Der Zweite Weltkrieg, München 1985, Band 1, S. 461ff
  • Daniel Rondeau et Roger Stéphane, Des hommes libres – La France libre par ceux qui l’ont faite S. 243 ff, Éditions Bernard Grasset, Paris, 1997.
  • Félix de Grand'Combe, Bir-Hakeim, Presses Universitaires de France, 1945.
  • Général Kœnig:
    • Bir Hakeim, 10 juin 1942, Éditions Robert Laffont, Paris, 1971 ;
    • Bir-Hakeim, Office français d'édition, 1945.
  • Pierre Messmer, « La bataille de Bir Hakeim », Espoir, revue de la Fondation Charles de Gaulle, Paris, septembre 1986.
  • Jacques Mordal, Bir-Hakeim, Éditions Amiot-Dumont, 1962.
  • Raphaël Onana, Un homme blindé à Bir-Hakeim, récit d'un sous-officier Camerounais qui a fait la guerre de 1939-1945, Éditions L'Harmattan.
  • Bernard Saint-Hillier, « La bataille de Bir-Hakeim », Revue de la France Libre, 1987.
  • Erwan Bergot :
    • La Légion au combat, Narvik, Bir-Hakeim, Dièn Bièn Phu, Presses de la Cité, 1975.
    • Bir-Hakeim, Presses de la Cité, 1989.
  • François Broche :
  • Jean-Louis Crémieux-Brilhac, La France Libre, Gallimard, Paris, 1996.
  • Dominique Lormier, Rommel – La fin d’un mythe, Le Cherche midi, Paris, 2003.

Weblinks

  • Die Schlacht von Bir Hakeim auf der Website der Direction de la mémoire, du patrimone et des archives des französischen Vereidigungsministeriums

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