DB-Baureihe 719

DB-Baureihe 719
DB-Baureihe 719/720
Prüfzug 719 001/720 001/719 501
Nummerierung: 719 001/720 001/719 501
719 101/720 101/719 102
Anzahl: zwei Dreiwagenzüge
Hersteller: MBB
Plasser & Theurer
Baujahr(e): 1975
1996
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 79.460 mm (Gesamtlänge)
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
100 km/h
(Prüfgeschwindigkeit)
Kupplungstyp: Schraubenkupplung

Um Schäden am Gleiskörper früh genug zu erkennen, setzt die Deutsche Bahn AG zwei Ultraschall-Prüfzüge der Baureihe 719 ein. Bei der Ultraschall-Überprüfung können auch kleinere Materialfehler durch Materialermüdung der Schienen zerstörungsfrei erkannt werden. Eine weitere 719-Einheit wird als Lichtraum-Messzug eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Einsatz

In regelmäßigem Abstand wird das gesamte Streckennetz von den Triebwagen 719.0 und 719.1 befahren und geprüft. Der erste dreiteilige Prüfzug wurde 1975 von MBB an die Deutsche Bundesbahn geliefert und unter der Betriebsnummer 719 001/720 001/719 501 in den Fahrzeugbestand eingereiht. Im Deutschen Fahrzeugeinstellungsregister trägt der Zug seit 2011 die Nummer 99 80 9429 001-7/99 80 9529 001-6/99 80 9429 002-5. Der Schienenprüfzug wurde auf Grundlage der Triebzüge der Baureihe 614 aufgebaut. Der zweite, modernere Prüfzug wurde 1996 von Plasser & Theurer gebaut; seine Betriebsnummern lauten 719 101/720 101/719 102. Beide Prüfzüge können auch von ausländischen Bahngesellschaften angemietet werden und sind in Braunschweig stationiert.

Nach Ablauf der Revisionsfrist stand der Zug 719 001/720 001/719 501 ab Ende 1998 zunächst abgestellt im Werk Kassel. Er wurde 2001 reaktiviert.[1]

Die Einheit 719 045/046 wird bundesweit zu Messfahrten eingesetzt.

Aufbau und Antrieb

Fahrwegmesszug der DB-Baureihe 719 auf der Neubaustrecke Ingolstadt–Nürnberg

Die Wagenkästen und Laufwerke der der Baureihe 719.0/720.0 entsprechen der Baureihe 614. Im 719 001 befinden sich ein Aufenthaltsraum, die Küche, ein Wasch- und Duschraum und drei Schlafabteile. Der 719 501 enthält ein Wasch- und einen Duschraum sowie fünf Schlafabteile. Im Mittelwagen 720 001 wurde die Messtechnik untergebracht. Unter dem Boden des Fahrzeugs ist ein absenkbarer Prüfträgerwagen montiert, die Prüfgeschwindigkeit beträgt maximal 50 km/h.

Der zweite dreiteilige „Schienenprüf-Express“ 719 101, 720 101 und 719 102 entstand unter Verwendung von Drehgestellen der Schweizerischen Industriegesellschaft – als Einzelanfertigung mit der Bezeichnung SPE 140. Von der Deutschen Bahn AG wurde in Minden die Messtechnik eingebaut. Der vierachsige heb- und senkbare Prüfträgerkopfwagen wurde genau in der Wagenmitte angeordnet. Um eine genaue Führung der Prüfköpfe am Gleis zu gewährleisten, besitzt jede Achse abwechselnd je ein Trag- und ein Leitrad. Die spurabhängig geführten Prüfkopfträger befinden sich an den Langseiten des Trägerwagens. Aufgrund konstruktiver Mängel darf der Zug inzwischen jedoch nicht mehr aus eigener Kraft fahren, weshalb er in der Regel mit je einer Lok der Baureihe 203.3 von DB Bahnbau an beiden Enden befördert wird. Inzwischen wurde geplant (Stand Sommer 2011), den Zug mit einer Lok der Baureihe 218 als Wendezug zu betreiben und entsprechend umzurüsten.

Der neuere Prüfzug verfügt über eine leistungsstärkere Elektronik, die eine Messgeschwindigkeit von 100 km/h erlaubt. Der VT 719.1 hat einen gelben und lichtgrauen Anstrich erhalten, der ältere VT 719.0 ist rein gelb lackiert.

Des Weiteren wurde 2006 ein zweiteiliger 614 (Triebköpfe 045 und 046) in den Lichtraummesszug 719 045/046 umgebaut.

Weblinks

 Commons: DB-Baureihe 719 und 720 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Meldung Rückkehr des Schienenprüfzugs. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 5/2001, ISSN 1421-2811, S. 204.

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