Darío Castrillón Hoyos

Darío Castrillón Hoyos
Wappen Darío Kardinal Castrillón Hoyos

Darío Kardinal Castrillón Hoyos (* 4. Juli 1929 in Medellín, Kolumbien) ist ein emeritierter Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Darío Castrillón Hoyos studierte in Medellín und Rom Katholische Theologie und Philosophie und promovierte im Fachbereich Kanonisches Recht. Zusätzlich spezialisierte er sich in den Bereichen Religionssoziologie, Wirtschaftsethik und Politikwissenschaften. 1952 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und wurde zunächst als Vikar in zwei ländlichen Gemeinden und anschließend als Dozent für Kirchenrecht eingesetzt.

1971 wurde Darío Castrillón Hoyos von Papst Paul VI. zum Koadjutorbischof von Pereira und zum Titularbischof von Villa Regis ernannt. Am 18. Juli 1971 erhielt er vom damaligen Apostolischen Nuntius von Kolumbien, Angelo Palmas die Bischofsweihe.

1976 wurde er Bischof von Pereira. Von 1983 bis 1987 war er Generalsekretär, von 1987 bis 1991 Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrats CELAM. 1992 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Bucaramanga. Vier Jahre später erhielt Castrillón Hoyos die Berufung zum Leiter der Kongregation für den Klerus und arbeitete an der Veröffentlichung des neuen Katholischen Katechismus mit.

Am 21. Februar 1998 wurde er in Würdigung seiner Verdienste als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santissimo Nome di Maria al Foro Traiano in das Kardinalskollegium aufgenommen und zum Präfekten der Kongregation für den Klerus ernannt. Im April 2000 übernahm er außerdem die Leitung der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei.

Am 31. Oktober 2006 nahm Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch des Kardinals Hoyos vom Amt des Präfekten der Kongregation für den Klerus an. Vom 23. Februar 2007 bis 1. März 2008 bekleidete er das Amt des Kardinalprotodiakons. Am 1. März 2008 wurde Darío Kardinal Castrillón Hoyos zum Kardinalpriester pro hac vice erhoben. Papst Benedikt XVI. nahm am 8. Juli 2009 das von Darío Castrillón Hoyos aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch vom Amt des Präsidenten der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei an.

Wirken

Er war seit 2000 beauftragt, die Verhandlungen mit den vier 1988 exkommunizierten Bischöfen der Priesterbruderschaft St. Pius X. zu führen, die zur Anerkennung der päpstlichen Autorität durch diese führten und damit nach Kirchenrecht die Rücknahme der Exkommunikation am 24. Januar 2009 zur Folge hatten - bei weiterhin bestehender Suspension und dem damit einhergehenden Verbot, als Bischöfe zu handeln, da ihre Bischofsweihen weiterhin als ungültig angesehen werden und sie somit nicht als Bischöfe der Katholischen Kirche handeln können.

Nach weltweiten Protesten wegen der am gleichen Tag wieder in die Öffentlichkeit getragenen Holocaustleugnung Richard Williamsons erklärte er, von dieser Haltung vorher nichts gewusst zu haben.[1] Mitte 2009 erklärte der schwedische Bischof Anders Arborelius, dass er im Vatikan „jeden, der für die Piusbruderschaft zuständig ist“, bereits im November 2008 über Williamsons Holocaust-Leugnungen unterrichtet hatte.[2]

Mitgliedschaften in der römischen Kurie

Darío Kardinal Castrillón Hoyos war Mitglied der folgenden Kongregationen und Räte der römischen Kurie:

Weblinks

Literatur

  • Heinz-Joachim Fischer, Nichts gehört: Darío Castrillón Hoyos. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 26, 31. Januar 2009, S. 10.

Einzelnachweise

  1. Tagesspiegel, 2. Februar 2009: Ausgeblendet. Mit der Rehabilitierung ultrakonservativer Bischöfe verärgert Benedikt XVI. selbst Katholiken. Was treibt den Papst?
  2. Vatikan war früher als bekannt über Holocaust-Leugnung informiert, Spiegel Online vom 23. September 2009


Vorgänger Amt Nachfolger
Jorge Arturo Kardinal Medina Estévez Kardinalprotodiakon
2007–2008
Agostino Kardinal Cacciavillan
Angelo Kardinal Felici Präsident der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“
2000–2009
William Joseph Kardinal Levada
José Tomas Kardinal Sánchez Präfekt der Kongregation für den Klerus
1996–2006
Cláudio Kardinal Hummes

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