Das Jesus Video (Film)

Das Jesus Video (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Das Jesus Video
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2002
Länge 182 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Sebastian Niemann
Drehbuch Martin Ritzenhoff
Produktion Christian Becker, David Groenewold, Anita Schneider
Musik Egon Riedel
Kamera Gerhard Schirlo
Schnitt Moune Barius
Besetzung

Das Jesus Video ist ein Science-Fiction-Abenteuerfilm mit Elementen aus dem Thriller-Genre aus dem Jahr 2002. Der Fernsehfilm wurde von der Rat Pack Filmproduktion GmbH im Auftrag von ProSieben produziert und als Zweiteiler ausgestrahlt. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Andreas Eschbach. Allerdings weicht die Handlung im Film deutlich von den Vorgaben des Buches ab.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Bei einer archäologischen Grabung in Israel findet der deutsche Student Steffen Vogt zufällig das Skelett eines Mannes, dessen Alter mit der C14-Methode auf rund 2000 Jahre datiert wird. Für Verwirrung sorgen nicht nur eine moderne Titanschiene am Oberschenkel des Toten, sondern auch ein Beutel, der neben den Knochen liegt. Darin finden die Wissenschaftler neben einem Brief die Bedienungsanleitung für einen Camcorder mit eingebauter Festplatte. Bei diesem Modell handelt es sich jedoch um einen Prototypen, den Sony erst in drei Jahren auf den Markt bringt.

Für Steffen gibt es nur eine denkbare Erklärung: Er hat das Skelett eines Zeitreisenden gefunden. Obwohl seine Kollegen ihn für verrückt erklären, beginnt er alleine die Suche nach der Kamera. Er ist sich sicher, dass jemand Jesus gefilmt hat, zumal es in dem Brief entsprechende Hinweise gibt. Als Steffen eine Kopie der Computerausdrucke aus dem Labor der Universität von Jerusalem holt, wird der zweite und entscheidende Teil des Briefes zerstört. Der junge Mann gerät in Lebensgefahr, weil er gleich von mehreren rücksichtslosen Gegnern verfolgt wird. Der Geschäftsmann John Kaun, der die Ausgrabung finanziert, wittert das Geschäft seines Lebens, und der Vatikan will die Veröffentlichung des Videos verhindern, weil der Inhalt die Grundlagen der katholischen Kirche zerstören könnte. Die Verfolger schrecken auch nicht vor einem Mord zurück und töten Steffens Freund Dan in einem Café.

Auf seiner Flucht findet Steffen bei Sharon Unterschlupf. Die junge Israelin, die er bei der Grabung kennengelernt hat und ihr Freund Yehoshua erklären sich nach einigem Zögern bereit, ihm zu helfen. Im Labor gelingt es Yehoshua, einen Abdruck des Briefes auf dem Papier der Bedienungsanleitung sichtbar zu machen. Statt einer Angabe über das Versteck der Kamera finden sie jedoch nur einen rätselhaften Code: L15,4U.

Während Sharon und Yehoshua zu einer Bar-Mizwa-Feier fahren, kehrt Steffen in ihre Wohnung zurück. Dort wird er von seinen Gegnern überfallen und entführt. Sie versuchen durch Folter die Informationen über das Versteck der Kamera von ihm zu erfahren, aber Steffen kann ihnen nichts sagen. Nach zwei Tagen kann er sich befreien und kehrt zu seinen Freunden zurück.

Durch eine gemeinsame Recherche finden sie heraus, dass die Kamera in der Klagemauer versteckt sein muss. Allerdings liegt die mit dem Code bezeichnete Stelle etwa 20 Meter unter der Erde. Auch die Gegner sind dieser Spur gefolgt. Sie fahren mit einem Thumper vor, um ein Profil des Untergrunds zu erstellen. Steffen und seine Freunde entführen den Wagen mit Waffengewalt. Mitten in der Negev-Wüste sind sie schließlich mit Kaun alleine. Der Geschäftsmann verhält sich friedlich und zeigt ihnen die Videoaufzeichnung eines ungewöhnlichen Experiments, bei dem ein Apfel vier Sekunden in die Vergangenheit versetzt wird. Es ist also der erste Ansatz für eine Zeitreise. Schließlich lassen die drei Freunde Kaun alleine zurück und fliehen mit der Aufzeichnung des Thumpers.

Sie können allerdings die Daten nicht interpretieren und bitten darum Professor Wilford, Steffens Chef, um Hilfe. Der Wissenschaftler erzählt ihnen von einem Tunnelsystem im Untergrund von Jerusalem, das allerdings mittlerweile vom Grundwasser überflutet ist. Steffen weist darauf hin, dass er Erfahrung im Tauchen hat, und begibt sich in den Tunnel. Zuvor wurde jedoch der Professor von einem jungen Mann ermordet, der nun mit Sharon und Yehoshua am Brunnen steht. Sharon bemerkt schließlich die Pistole und erkennt, dass Steffens Tauchausrüstung manipuliert wurde. Bei dem anschließenden Tumult wird Yehoshua lebensgefährlich verletzt; er stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus.

Steffen, der an einem anderen Ausgang den Tunnel verlassen konnte, ohne die Kamera gefunden zu haben, überredet Sharon trotz des Todes ihres Freundes und der akuten Lebensgefahr die Suche fortzusetzen. In einer Bibliothek finden sie Hinweise auf den Lucanier-Orden. Steffen erkennt das L-förmige Zeichen wieder, er hat es auf dem Ring seines Folterers gesehen. Eine alte Legende berichtet von einem „Spiegel“, in den Jesus blickte. Der Spiegel ist offensichtlich der Monitor der Kamera. Die Spur führt die beiden jungen Abenteurer zu einer Festung mitten in der Negev. Ihre Gegner waren bereits dort und haben in der Kirche ein Massaker veranstaltet. Ein Mönch hat jedoch überlebt und geht mit ihnen in eine Geheimkammer. Dort wird die Kamera aufbewahrt.

Als Steffen und Sharon das Gebäude verlassen, tauchen die Gegner mit zwei Hubschraubern auf. Nach einer wilden Verfolgungsjagd und Schießerei wird das Auto der beiden jungen Leute gestoppt und Sharon liegt (vermeintlich) tot im Wüstensand. Steffen ist am Boden zerstört, weil er sich in Sharon verliebt hat. Als die Kamera jedoch an einen PC angeschlossen wird und das Video läuft, erlebt Steffen eine Überraschung. Zunächst ist der Leichnam Jesu in der Grabkammer zu sehen, doch dann erblickt Steffen sich selbst! Er ist der Zeitreisende – und er ist nicht alleine. Sharon steht neben ihm. Da die Zeitreise jedoch in der Zukunft gestartet wurde, heißt das, dass die auf dem Boden liegende Frau doch nicht tot ist. Das Video wird schließlich zerstört, als der Hubschrauber, in dem es aufbewahrt wurde, explodiert.

Kritiken

„Spannende TV-Produktion mit fantasievollen Locations und spektakulärer Action.“

Blickpunkt: Film

„Natürlich könnte man sich jetzt, so wie es manch andere Kritik bereits getan hat, äußerst erbost über diese Änderungen äußern, doch wie bereits gesagt, ergeben sie sich eigentlich äußerst logisch aus den Rahmenbedingungen des Fernsehens. […] Und tatsächlich wären die soeben aufgezählten Änderungen weniger gravierend, als man annehmen sollte, wenn man dafür die Aussage des Romans beibehalten hätte. Denn jeder Leser von ‚Das Jesus Video‘ wird wissen, daß die Identität des Zeitreisenden eigentlich unwichtig ist und es letztlich im Gesamtzusammenhang sogar egal ist, ob jemals wirklich ein Jesus Christus gelebt hat oder nicht, da eben nicht seine Person wichtig war, sondern nur seine Botschaft. Und leider fällt gerade dieser zentrale Aspekt des Romans in der Fernsehverfilmung völlig flach und macht stattdessen Platz für eine actionbetonte Jagd um eine Videokamera aus der Vergangenheit der Zukunft.“

Florian Breitsameter, www.sf-fan.de[1]

„Trotz kleiner Fehler ist ‚Das Jesus Video‘ ein durchaus sehenswerter TV-Zweiteiler, der so einigen Stoff für Diskussionen bietet und noch einige Tage hinterher beschäftigt.“

moviesection.de

„Selten logisch, aber bunt und kurzweilig.“

Cinema.de

Auszeichnungen

Hintergrund

  • Die Einschaltquote des Zweiteilers bei Erstsendung auf Prosieben betrug 29,3 Prozent.
Internationale Auswertung
  • US-Titel: The Hunt for the Hidden Relic
  • US-Video: Ancient Relic
  • französische Synchronfassung: À la poursuite du passé
  • spanische Version: El enigma de Jerusalén
  • ungarische Synchronfassung: Az elveszett Jézus-videó nyomában
  • brasilianisches Kabelfernsehen: O Vídeo de Jesus

Literatur

Einzelnachweise

  1. komplette Kritik

Weblinks


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