Dautphetal-Silberg

Dautphetal-Silberg
Silberg
Gemeinde Dautphetal
Koordinaten: 50° 51′ N, 8° 30′ O50.8569444444448.4963888888889330Koordinaten: 50° 51′ 25″ N, 8° 29′ 47″ O
Höhe: 330–370 m ü. NN
Einwohner: 520 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35232
Karte
Lage von Silberg in der Gemeinde Dautphetal

Der Ort Silberg gehört zur Großgemeinde Dautphetal in Hessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf) und hat ca. 520 Einwohner.

Ortswappen von Silberg

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Silberg liegt im Westen des Landkreises Marburg-Biedenkopf auf ca. 330-370 m über NN in den Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges. Die Stadt Biedenkopf ist etwa 7,8 km entfernt und Dautphe etwa 2,3 km.

Silberg liegt im Naturraum Breidenbacher Grund, der sich im Norden des Gladenbacher Berglandes befindet, am Schwindelbach, der über den Fortbach nach Osten und damit von links un die Dautphe entwässert. Nördlich schließt sich das große Waldgebiet um den Schwarzenberg an.

Die Gemeinde Dautphetal mit Silberg im Nordwesten

Geschichte

Die erste entdeckte urkundliche Erwähnung Silbergs stammt aus dem Jahr 1339. Die Grafen von Nassau belehnten die Herren von Hohenfels u. a. auch mit dem Zehnten zu Silberg.

In dieser Zeit durchlief Silberg wie alle anderen Ortschaften des Hinterlandes eine wechselvolle Geschichte. Das Dorf stand mit Ausnahme der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nie im besonderen Interesse der Herrschaft adliger Grundherren bzw. ist es auch nicht ausdrücklich mit irgendwelchen Besonderheiten versehen, die es von seinen Nachbarn abhoben.

Es ist ein Dorf an der Grenze zum Breidenbacher Grund; was das Bewusstsein der Bewohner prägte. Da wohnten „Amter“ drüben „Grinsche“. Zwischen den Ortschaften im Grund besonders (Wolzhausen, Quotshausen und Niedereisenhausen) und Silberg bestanden jedoch viele verwandtschaftliche Beziehungen. Davon zeugten etliche Namen Silberger Familien, die jedoch nicht mehr alle existieren so z. B. Achenbach, Bösser, Schuppner, Gumpel, Schwarz, Schmidt, Kramer, Michel. Nach der anderen Seite schließt Silberg an Dautphe und Hommertshausen an, zwei Ortschaften des gleichen Kirchspiels, und Amtes und mit nur unwesentlichen Abweichungen im Dialekt und vor allem aber mit gleichem Erbrecht.

Dautphe, der große Nachbar im Osten, war und ist für das Dorf immer dominierend gewesen. Hier war die Mutterkirche, wenn in Silberg auch eine Kapelle existierte, es gab ein Gericht dort, zu dem Silberg mit Mornshausen bereits 1374 zählte (Wolfsche Stiftung, Urkunden). Entscheidend war und ist für viele aber die Bindung im kirchlichen Bereich.

Silberg gehörte zum Sendebezirk Dautphe nach dem Mainzer Synodalregister. Dautphe selbst ist die älteste Ortschaft dieser Gegend; es wurde bereits 791 erstmals anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch erwähnt. Dabei ist die Rede von „Dautpher Mark“, also nicht nur von einem Ort des Namens.

Ob die Ortschaft des späteren Kirchspiels bzw. des Gerichts Dautphe als solche ebenfalls existierten, das kann man nur vermuten. Existenz Silbergs konnte ein Grabfund sein, der 1962/63 auf dem Anwesen des Heinrich Gerlach (Hecke Hanjosts) gemacht wurde.

In einem Doppelgrab befand sich als Grabbeilage eine kleine, unglasierte irdene Schüssel, welches wohl den Schluss auf den Wunsch zulässt, den Toten Wegzehrung mitzugeben. Eine Sitte, die evtl. noch aus heidnischer Zeit von den Franken in die christliche übernommen wurde. Diese Grabfunde sind allerdings nicht mehr vorhanden, so dass keine Angaben über deren tatsächliches Alter gemacht werden könnte.

Silberg war immer ein Bauerndorf in welchem auch Bergbau betrieben wurde (bereits 1562 belegt). Ab etwa 1730 gewann dieser Kupfererzbergbau eine in der Region herausragende Bedeutung und endete um 1820. Der Bergbau brachte wirtschaftlich für das Dorf einen Aufschwung.

Vor allem stieg die Bevölkerungszahl in der Mitte des 18. Jahrhunderts an. In den Jahrzehnten davor existierten in Silberg immer ca. 13 Familien. Von 1570 bis zum Dreißigjährigen Krieg blieb die Anzahl etwa gleich. Jedoch starben während der Wirren dieses Krieges mit Ausnahme von vier Familien alle anderen aus. Erst 1685 war die mit 13 Familien ursprüngliche Bevölkerungszahl etwa wieder erreicht.

Wie sehr der Bergbau die Neuansiedlung fremder aber auch einheimischer Familien begünstigte, lässt sich daran erkennen, dass 1755 bereits 24 Familien mit eigenen Haushalten im Ort wohnten.

Silberg wird im Zuge der Gebietsreform von 1974 Ortsteil der neuen Großgemeinde Dautphetal zugeteilt.

Wappen

Das Silberger Symbol vereinigt drei Elemente in sich. Ein rotes Flügelpaar weist auf das Wappen der Herren von Hohenfels hin. Mit dem Flügelpaar ist ein Dreiberg verbunden, der den zweiten Teil des Ortsnamens Silberg darstellt. Der grüne Dreiberg ist mit einem silbernen Kleeblatt belegt.

Blasonierung: Auf grünem Dreiberg, belegt mit einem silbernen vierblättrigen Kleeblatt, in Silber ein roter offener Adlerflug.


Freizeit/Erholung

  • Rad-Wandermöglichkeiten
  • Freibäder in umliegenden Orten
  • Kneipe "Stübchen"
  • Jugendraum

Literatur

  • Festausschuss 650 Jahre Silberg (Hrsg.): 650 Jahre Silberg in Geschichte und Gegenwart zum Jubiläum 1339-1989. Text und Bilder von Bruno Gerlach. Silberg 1989, [UB: Hd 89/190 und Hinterl. Bibl.]

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