- Der Schrecken der Medusa
-
Filmdaten Deutscher Titel Der Schrecken der Medusa Originaltitel The Medusa Touch Produktionsland Großbritannien, Frankreich Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1978 Länge 105 Minuten Altersfreigabe FSK 12/ früher 16 Stab Regie Jack Gold Drehbuch John Briley
nach dem Roman von
Peter Van GreenawayProduktion Anne V. Coates, Jack Gold Musik Michael J. Lewis Kamera Arthur Ibbetson Schnitt Anne V. Coates, Ian Crafford Besetzung - Richard Burton: John Morlar
- Lee Remick: Dr. Zonfeld
- Lino Ventura: Kommissar Brunel
- Harry Andrews: Police Commissioner
- Alan Badel: Barrister
- Marie-Christine Barrault: Patricia
- Jeremy Brett: Edward Parrish
- Michael Hordern: Atropos
- Gordon Jackson: Doctor Johnson
- Michael Byrne: Sergeant Duff
- Derek Jacobi: Townley
- Robert Flemyng: Richter McKinley
Der Spielfilm Der Schrecken der Medusa (Originaltitel: The Medusa Touch) ist ein 1978 erschienener Mystery-Thriller des englischen Regisseurs Jack Gold. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Peter Van Greenaway.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Handlung des Films spielt im London der 1970er Jahre: Der verbitterte und zynische Buchautor John Morlar ist einem Mordanschlag zum Opfer gefallen und liegt, nur noch künstlich am Leben gehalten, auf der Intensivstation eines städtischen Krankenhauses, obwohl er nach Meinung des behandelnden Arztes, Dr. Johnson, auf Grund seiner schweren Kopfverletzungen eigentlich gar nicht mehr lebensfähig ist.
Kommissar Brunel – ein französischer Austauschpolizist – wird auf den Fall angesetzt. Am Tatort finden sich nur wenige Hinweise auf den Hergang des Verbrechens. Was Brunel und seinen Gehilfen jedoch aufmerksam werden lässt, sind seltsame Notizen Morlars wie „Kein Zeichen von L“ oder „die Mauern von Jericho sind an einem Tag eingerissen worden – was bedeutet da noch das Wort ‚Unmöglichkeit‘“ und den Begriff Telekinese. Außerdem ein Sammelalbum mit Zeitungsausschnitten über alle möglichen Naturkatastrophen und Unglücke, die sich in den letzten Jahren überall in der Welt ereignet haben. Über das Notizbuch Morlars stoßen sie auf Dr. Zonfeld – Morlars Psychiaterin, die Brunel die Geschichte ihres Patienten erzählt. Morlar glaubte demnach, über eine geheime Kraft zu verfügen, mit der er das Leben anderer Menschen beeinflussen könne. In der Wohnung des Schriftstellers hängt ein Relief ähnlich der Medusa von Caravaggio, und wie der Blick der Medusa Menschen zu Stein erstarren lassen konnte, kann Morlar, nicht nur mit seinem Blick, das Schicksal von Menschen telepathisch beeinflussen und in seiner Menschenverachtung große Katastrophen, auch aus großer Entfernung, auslösen. Brunel entdeckt bei seinen Recherchen, dass Morlar tatsächlich über diese Möglichkeiten verfügt und dass es Zonfeld war, die versuchte, ihn zu töten, als Morlar gerade dabei war, mit Hilfe seiner Kraft eine neue Katastrophe auszulösen. Eine der von Morlar ausgelösten Katastrophen ist der Absturz eines Jumbo-Jets, der in ein Bürohochhaus fliegt – eine erstaunliche Vorwegnahme der Terroranschläge am 11. September 2001.
Auch vom Krankenbett aus geht von Morlars immer noch aktivem Gehirn tödliche Gefahr aus: Als er dabei ist, eine menschengefüllte große Londoner Kathedrale, in der gerade eine Zeremonie mit vielen hohen Persönlichkeiten stattfindet, einstürzen zu lassen, rast Brunel zum Krankenhaus und setzt die lebenserhaltenden Geräte an Morlars Bett außer Betrieb. Vergeblich, denn die Messinstrumente seiner Gehirnströme zeigen weiter rege Tätigkeit, und zum Entsetzen Brunels und Dr. Johnsons krickelt Morlars Hand auf ein Stück Papier den Namen des Atomkraftwerks Windscale, sein nächstes Ziel. Der Film endet hiermit.
Auszeichnungen
Der Film wurde 1979 als bester Horrorfilm für den Saturn Award nominiert.
Kritiken
- „Trotz einiger Längen ansprechend inszenierter Kriminalfall […]“ (Wertung: 2 Sterne = durchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 721
- Lexikon des internationalen Films: „Brillant inszenierte Mischung aus Krimi-, Horror- und Katastrophenfilm mit Seitenhieben gegen Staat, Kirche und Militär.“
Literatur
- Peter Van Greenaway: Der Schrecken der Medusa. (Originaltitel: The Medusa Touch). Deutsch von Hannelore Lenzner. Neuauflage. Ullstein, Frankfurt am Main und Berlin 1986, ISBN 3-548-31128-8
- Jörg Trempler: Medusa Touch - Vom Schrecken im Zeitalter der Television, in: Klaus Sachs-Hombach (Hrsg.), Bild und Medium, Köln 2006, S. 164-177, ISBN 3-938258-22-5
Weblinks
- Der Schrecken der Medusa in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Schrecken der Medusa in der Online-Filmdatenbank
- Rezension von Ulrich Behrens bei Follow Me Now
- Sammlung von Kritiken zu Der Schrecken der Medusa bei Rotten Tomatoes (englisch)
Wikimedia Foundation.