Kampf der Titanen (2010)

Kampf der Titanen (2010)
Filmdaten
Deutscher Titel Kampf der Titanen
Originaltitel Clash of the Titans
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
JMK 12[2]
Stab
Regie Louis Leterrier
Drehbuch Travis Beacham,
Phil Hay,
Matt Manfredi
Produktion Kevin De La Noy,
Basil Iwanyk
Musik Ramin Djawadi
Kamera Peter Menzies Jr.
Schnitt Vincent Tabaillon,
Martin Walsh,
David Freeman
Besetzung

Kampf der Titanen ist ein 2010 produzierter Fantasyfilm, dessen Handlung sich verschiedener Motive aus der griechischen Mythologie bedient. Es handelt sich um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1981.

Die Weltpremiere feierte er am 25. März 2010 im Ursprungsland dieser Geschichte, in Griechenland. In Österreich, Deutschland und der Schweiz ist der Film am 8. April 2010 in den Kinos gestartet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Fischer Spyros zieht eines Tages einen Sarg aus dem Meer; in ihm findet er den Leichnam einer Frau sowie deren noch lebenden Sohn. Er und seine Frau Marmara nennen ihn Perseus und ziehen ihn mit ihrer Tochter auf.

Perseus erlernt den Beruf des Fischers. Eines Tages sieht die Familie, wie eine Gruppe von Soldaten aus der Stadt Argos eine Statue des Göttervaters Zeus zerstört. Daraufhin erscheint Hades, der Gott der Unterwelt, der von seinem Bruder Zeus den Auftrag erhalten hat, die Soldaten zu töten. Hades’ Zorn richtet sich gegen das Schiff, auf dem sich die Familie von Perseus befindet; während es sinkt, muss Perseus hilflos mit ansehen, wie seine Familie ertrinkt.

Perseus wird von einem Schiff aufgegriffen, das ihn nach Argos bringt. Hier erlebt er, wie sich Cassiopeia, die Königin quasi zur Göttin erklärt und ihre Tochter Andromeda zu ihrem Missfallen den Göttern gleichsetzt. Erneut erscheint Hades, der Cassiopeia tötet, und ankündigt, dass er Argos in zehn Tagen von einem Kraken zerstören lassen würde, nur eine Opferung von Andromeda könne dies verhindern. Des Weiteren offenbart Hades Perseus, dass dieser ein Sohn des Zeus sei.

Da Perseus eine Bedrohung für die Stadt ist, lässt Draco, der Hauptmann von König Kepheus, ihn ins Gefängnis werfen. Hier erscheint ihm Io, eine Halbgöttin, die Perseus von seiner Herkunft berichtet. Danaë, seine Mutter, sei mit König Acrisius verheiratet gewesen, der den Olymp belagert und somit die Götter herausgefordert hatte. Zeus sei Danaë in Gestalt von Acrisius erschienen und habe mit ihr Perseus gezeugt. Aus Rache habe Acrisius Danaë und das Kind in dem Sarg auf dem Meer ausgesetzt. Zeus wiederum hätte Acrisius durch einen Blitz in ein übel zugerichtetes Monster verwandelt, welches sich nun Calibos nennt und seit diesem Zeitpunkt in einer Höhle unter der Stadt Argos lebt. Auch verrät Io Perseus, dass die Antwort auf die Frage, wie der Krake zu vernichten sei, nur die drei stygischen Hexen kennen, die jedoch weit von Argos entfernt lebten.

Perseus kann Draco überzeugen, dass er den Kraken besiegen wird. Mit einer Gruppe von Soldaten macht sich Perseus auf den Weg zu den Hexen. Io begleitet die Mannen, die Perseus mit Pegasus, einem fliegenden schwarzen Pferd vertraut macht, auf dem noch nie ein Mensch geritten ist. Hades gibt nicht auf und lässt Calibos frei. Dieser überfällt eines Tages die Gruppe von Perseus. In einem blutigen kurzen Gemetzel gelingt es einem der Soldaten von Perseus, Calibos' Hand abzuschlagen. Doch aus der Wunde, wie auch dem Blut von Calibos wachsen meterhohe Skorpione. Erneut müssen Perseus und seine Mannen eine verlustreiche Schlacht schlagen. Zuletzt bekommen sie Unterstützung von Jinns, halbtoten Soldaten, die auch gegen Hades und die Götter kämpfen. Perseus, der zunächst seine halbgöttliche Seite verachtet und gegen alles ist, was mit dem Olymp und den Göttern zu tun hat, begreift erst mit der Zeit, dass er zu sich selbst stehen muss.

Bei den Hexen angekommen erfahren die Männer, dass der Krake nur durch Medusa zu vernichten ist. Medusa, eine Kreatur, die jenseits des Flusses Styx in der Unterwelt lebt, ist derart unansehnlich, dass jeder, der ihr auch nur in die Augen sieht, sofort zu Stein verwandelt wird. Mit Hilfe von Charon, dem Fährmann, gelangen sie auf die Insel von Medusa. Hier werden in einem Kampf mit Medusa alle Begleiter von Perseus getötet. Perseus gelingt es, Medusa den Kopf abzuschlagen. Außerhalb der Höhle muss Perseus mit ansehen, wie Io von Calibos ermordet wird. In einem letzten Kampf mit dem Ungeheuer, bei dem Perseus ein Schwert verwendet, welches ihm von Zeus persönlich geschenkt worden ist, gelingt es ihm, Calibos zu töten.

Io, die kurze Zeit darauf stirbt, schenkt ihm als letztes Geschenk Pegasus, mit dessen Hilfe Perseus nach Argos fliegt. Hier hat eine von Fanatikern angeführte Volksmenge Andromeda ergriffen und sie zur Opferstätte gebracht. Kurz danach steigt der Krake aus dem Meer auf und beginnt die Stadt zu zerstören. Zeus im Olymp glaubt nun, dass die Menschen ihn wieder anbeten würden, doch Hades hat seinen Bruder überlistet. Schließlich beten die Argosianer nun ihn an; auch durch Furcht und Schrecken würde seine Macht stärker. Der Krake sei auch seine Schöpfung.

Perseus und Pegasus erreichen bald darauf die Stadt. Hades versucht mit Hilfe von Harpyien, Perseus aufzuhalten, doch gelingt es diesem nicht nur, den Kraken mit dem Medusenhaupt zu Stein zu verwandeln, sondern auch Hades mit Hilfe des Schwertes Zeus' in die Unterwelt zu verbannen. Er rettet Andromeda, die darauf zur Königin von Argos aufsteigt. Perseus jedoch möchte nicht als König herrschen und wählt ein Leben in Bescheidenheit. Selbst zu seinem Vater in den Olymp möchte er nicht. Als Geschenk gibt ihm dieser zuletzt Io als Frau.

Hintergrundinformationen

Die Filmhandlung beruht hauptsächlich auf der Perseussage, während der Filmtitel „Kampf der Titanen“ eher einen Bezug zur Titanomachie vermuten lässt. Die Titanen (Kronos, Koios und Kreios etc.) tauchen im Film nicht auf.

Ursprünglich war für die Regie Stephen Norrington vorgesehen. Er wurde dann aber durch den gebürtigen Franzosen Louis Leterrier ersetzt.

Die Dreharbeiten des mit einem Produktionsbudget von 125 Millionen Dollar[3] gedrehten Films fanden überwiegend auf der spanischen Insel Teneriffa (z.B. am Berg Pico del Teide) statt, ergänzt von Aufnahmen in Wales und den Shepperton Studios in England.

Die Produzenten entschieden sich beim Filmen für herkömmliche 2D-Kameras. Die Konzeption des Films war von Anfang an auf 2D abgestimmt. Das Material wurde später digital als 3D-Film umgerechnet. Die Entscheidung hierzu wurde erst nach dem Abschluss der Dreharbeiten getroffen.[4] Der optische Eindruck des 3D-Prozesses wurde von mehreren Filmkritikern und Fachjournalisten bemängelt, hierbei wurde er teilweise als „Fake-3D“ bezeichnet.[5]

Da weltweit nur wenige Kinos über mehrere 3D-fähige Säle verfügen, konkurrierte der Film direkt mit Drachenzähmen leicht gemacht und Disneys Alice im Wunderland.[6][7]

Unterschiede zur Originalverfilmung

Als Remake des Films aus dem Jahr 1981 unterscheidet sich Kampf der Titanen in vielen Aspekten vom Original. Einige der prägnantesten sind:

  • Calibos und Acrisius waren im Original zwei verschiedene Personen, der eine (Acrisius) der König von Argos, der andere (Calibos) der von Zeus verstoßene und bestrafte Sohn der Göttin Thetis. Im Remake ist es ein Charakter.
  • Danae, die Mutter von Perseus, hat im Original die Reise im Sarg überlebt und zieht Perseus groß; im Remake stirbt sie.
  • Andromeda und ihre Familie herrschten im Original über das Königreich Joppe, im Remake über Argos.
  • Pegasus war im Original ein Schimmel, im Remake ist es ein Rappe.
  • Die Figur des Hades kommt im Original nicht vor, ebenso wenig Io oder das Volk der Jinns.
  • Auch ist es im Original nicht Hades, der Argos mit Vernichtung droht, sondern Thetis, aus Rache darüber, weil nicht ihr Sohn Calibos, sondern Perseus Andromeda heiraten durfte.
  • Die Skorpione entstehen im Original nicht aus dem Blut von Calibos, sondern aus dem Blut des abgeschlagenen Kopfes der Medusa.
  • Das Meeresungeheuer entspricht im Original eher der mythologischen Vorlage des Ketos, während es im Remake ein Riesenkrake ist.
  • Im Original verliebt sich Perseus in Andromeda und beide heiraten, im Remake empfindet Perseus keine solchen Gefühle für sie, stattdessen verliebt er sich in die Halbgöttin Io. Somit endet der Film nicht mit einem Happy End für Perseus und Andromeda, sondern für Perseus und Io.
  • Im Original bekommt Perseus bei seinen Abenteuern Hilfe von einer etwas tollpatschig wirkenden mechanischen Eule. Im Remake dagegen wird auf diese nur kurz angespielt, indem Perseus in der Waffenkammer eine mechanische Eule aus einer Kiste holt und etwas verdutzt einen Mitstreiter fragt: „Was soll das sein?“ Dieser entgegnet ihm: „Lass sie, wo sie ist.“
  • In der ersten Verfilmung hatte Perseus nur Männer beziehungsweise Krieger an seiner Seite. Im Remake dagegen bekommt er Hilfe von einer Frau (Io) und von mehreren Dämonen (Jinns).

Unterschiede zur griechischen Mythologie

  • Obwohl der Name des Films dies nahelegt, kommt in der gesamten Handlung kein einziger der Titanen (z.B. Kronos, Uranos, Gaia etc.) vor, sondern nur die olympischen Götter und diverse Sagengestalten der griechischen Mythologie.
  • Im Film wird mehrfach behauptet, Zeus hätte die Menschen erschaffen. Dem Mythos nach war dies aber Prometheus.
  • Im Film begegnet Perseus Pegasus bereits, bevor er Medusa tötet, welcher laut Mythologie erst aus deren Rumpf entspringt.
  • Im Film benutzt Perseus gegensätzlich der Mythologie Pegasus, um Argos rechtzeitig zu erreichen.
  • Im Film wird Keto von Hades entsandt, laut Mythologie jedoch von Poseidon.

Deutsche Synchronsprecher

Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung waren:

Kritiken

Die Website Rotten Tomatoes verzeichnet 30% Zustimmung bei 201 gezählten Kritiken.[8]
Der Film erhielt auch im deutschsprachigen Raum überwiegend negative Kritiken.

„[…] Der Film wurde erst nachträglich in das Format konvertiert. Tiefenschärfe fehlt daher, und die sogenannten "3-D-Effekte" sind schon technisch schlecht bis zur Lächerlichkeit. […] Medusa sieht aus wie das Calvin-Klein-Model Natalia Vodianova – dafür ohne den alten Charme von Harryhausens ohne Computer entstandenen 2-D-Tricks. Weil das keiner glaubt, werden trotzdem viele ins Kino gehen, und es erst dann weitererzählen. […]“

Telepolis[9]

„[…] Die Neuversion ist so seelenlos wie die alte, präsentiert uns aber einmal mehr das ganze Arsenal der derzeitigen Tricktechnologie.[…] So geht es neumodischen Spielereien: Sie sind morgen schon der Plunder von gestern. Auch "Kampf der Titanen '10" wird dieses Los ereilen.. […]“

Welt Online[10]

„[…] Tatsächlich hat man in letzter Zeit selten ein klobigeres Stück Unterhaltung gesehen.[…] Der Film steht genau an der Schnittstelle zwischen digitaler 3D-Zukunft und handwerklicher Vergangenheit.[…]“

Berner Zeitung[11]

„[…] Monumentaler Fantasyfilm mit magischen Kreaturen und atemberaubenden Actionsequenzen, der dank interessanter Figuren und einer solide entwickelte Dramaturgie gut unterhält. Störend wirkt indes die nachträgliche Umgestaltung auf 3D; angesichts fehlender Tiefenschärfe verpuffen die räumlichen Effekte.“

film-dienst[12]

Auszeichnungen

Prädikat „Wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).[13]

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung der FSK
  2. Freigabe der Jugendmedienkommission
  3. Clash of the Titans (2010). Box Office Mojo an IMDb Company, abgerufen am 15. September 2010 (englisch).
  4. Fred Topel: There's bad buzz, but creators defend Clash of Titans' 3-D. blastr.com, 30. März 2010, abgerufen am 15. September 2010 (englisch).
  5. Jan-Keno Janssen, Ulrike Kuhlmann: Krank durch 3D – Welche Risiken birgt Stereoskopie? c't, abgerufen am 15. September 2010.
  6. Kim Masters, Renee Montagne: Coming To A Screen Near You: A 3-D Clash. NPR, 24. März 2010, abgerufen am 15. September 2010 (englisch).
  7. Richard Verrier, Ben Fritz: 'How to Train Your Dragon,' 'Clash of the Titans' clash for 3-D screens. Washington Post, 21. März 2010, abgerufen am 15. September 2010 (englisch).
  8. Clash of the Titans (2010). Rotten Tomatoes, abgerufen am 15. September 2010 (englisch).
  9. Rüdiger Suchsland: Ein Film wie ein Medusenhaupt. Telepolis, 8. April 2010, abgerufen am 15. September 2010.
  10. Peter Zander: Alter Plunder in neuer Technik: „Kampf der Titanen“. Welt Online, 8. April 2010, abgerufen am 15. September 2010.
  11. Hans Jürg Zinsli: Halb sterblich, aber voll blöd. Tages-Anzeiger, 6. April 2010, abgerufen am 15. September 2010.
  12. Filmlexikon - Kampf der Titanen 2010 - Filmkritik. Kabel eins, abgerufen am 15. September 2010.
  13. Kampf der Titanen. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 20. April 2010.

Weblinks


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