- Der junge Törleß
-
Filmdaten Deutscher Titel: Der junge Törless Originaltitel: Der junge Törless Produktionsland: Deutschland/Frankreich Erscheinungsjahr: 1966 Länge: 87 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe: FSK 16 (nach Neuprüfung) Stab Regie: Volker Schlöndorff Drehbuch: Herbert Asmodi,
Volker SchlöndorffProduktion: Franz Seitz Filmproduktion (Franz Seitz)
Nouvelles Editions de Films (Louis Malle)Musik: Hans Werner Henze Kamera: Franz Rath Schnitt: Claus von Boro Besetzung - Mathieu Carrière: Thomas Törless
- Bernd Tischer: Beineberg
- Fred Dietz: Reiting
- Marian Seidowsky: Anselm von Basini
- Lotte Ledl: Gastwirtin
- Barbara Steele: Bozena
- Jean Launay: Mathematiklehrer
- Hanna Axmann-Rezzori: Mutter Törless
- Herbert Asmodi: Vater Törless
- Fritz Gehlen: Direktor
Der junge Törless ist eine Verfilmung des Romans "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" (1906) von Robert Musil, in dem ein Außenseiter Opfer sadistischer Quälereien seiner Mitschüler wird.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Basini wird in einem k. und k. Internat von zwei seiner Schulkameraden des Diebstahls überführt. Sie beschließen, ihn nicht der Internatsleitung anzuzeigen, was seinen Ausschluss zur Folge gehabt hätte, sondern erpressen Basini, ihnen zu Diensten zu sein. Von Reiting, dem offen sadistisch Veranlagten, und Beineberg, dem eher wissenschaftlich Beobachtenden, wird Basini nachts in einer geheimen Kammer wiederholt gequält und schließlich sexuell missbraucht. Als Mitwisser beteiligt sich, von der physischen Folter fasziniert und abgestoßen zugleich, auch der junge Törless, der sich über seine homoerotischen Gefühle angesichts dieses Treibens klar werden will, jedoch trotz aller Distanzierung immer mehr zum psychischen Mittäter wird.
Beineberg und Reiting hetzen die anderen Schüler gegen Basini auf, treiben sie zur Lynchjustiz und sorgen so für einen schulinternen Skandal. Vor den Lehrern, die vor allem den guten Ruf des Internats wahren wollen, stellen sie sich jedoch ahnungslos. Törless aber, der sich in einem wirren Plädoyer zu rechtfertigen versucht, macht sich verdächtig. Man rät ihm das Internat zu verlassen, und seine Mutter holt ihn schließlich dort ab.
Kritiken
„Kongeniale Robert-Musil-Adaption, die der klaustrophobischen, von Dekadenz gezeichneten Atmosphäre ihrer Vorlage gerecht wird und auch deren subtile Psychologie präzise rekonstruiert. Zugleich eine auf die deutsche Geschichte bezogene Aktualisierung: Törless Verhalten demonstriert die fatalen Folgen einer inneren Emigration, deren Neutralität zum Mitläufertum wird. Volker Schlöndorffs Spielfilmdebüt überzeugt durch stilistische Geschlossenheit, professionelles Handwerk und kritische Intelligenz.“
Auszeichnungen
- Filmband in Gold für Regie und Drehbuch
- Max-Ophüls-Preis 1966
- Kritikerpreis der FIPRESCI-Jury beim Filmfestival Cannes 1966
Siehe auch
Literatur
- Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Hamburg [i.e. Reinbek] 2006, 200 S., ISBN 3-499-24178-1
Weblinks
- Der junge Törless in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der junge Törless bei www.filmportal.de
Filme von Volker SchlöndorffDer junge Törless | Mord und Totschlag | Michael Kohlhaas – der Rebell | Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Kombach | Die verlorene Ehre der Katharina Blum | Der Fangschuß | Deutschland im Herbst | Die Blechtrommel | Die Fälschung | Eine Liebe von Swann | Tod eines Handlungsreisenden | Die Geschichte der Dienerin | Homo Faber | Der Unhold | Palmetto – Dumme sterben nicht aus | Die Stille nach dem Schuss | Der neunte Tag | Enigma – Eine uneingestandene Liebe | Strajk – Die Heldin von Danzig | Ulzhan – Das vergessene Licht
Wikimedia Foundation.