Die Sammlung

Die Sammlung
Die Sammlung
Die Sammlung Erstes Heft / September 1933
Beschreibung deutsche Literaturzeitschrift
Erstausgabe September 1933
Einstellung August 1935
Herausgeber Klaus Mann

Die Sammlung – Literarische Monatsschrift war eine von Klaus Mann im holländischen Querido Verlag (Amsterdam) herausgegebene Exilzeitschrift. Es erschienen insgesamt vierundzwanzig Ausgaben von September 1933 bis August 1935.

Zu den im ersten Heft angekündigten mitarbeitenden Autoren gehörten auch solche, die noch in Deutschland publizierten, darunter Alfred Döblin, René Schickele, Stefan Zweig und vor allem Klaus Manns Vater, Thomas Mann. Obwohl bei einigen dieser Autoren bei der Entwicklung der Zeitschrift, der Eindruck bestanden hatte, dass Die Sammlung ein Forum der Kultur- und Faschismuskritik, aber nicht tagespolitisch sein sollte, ließ die erste Nummer an politischer Haltung und Ausrichtung keine Zweifel mehr. Klaus Mann schrieb im Vorwort:

Sammeln wollen wir, was den Willen zur menschenwürdigen Zukunft hat, statt den Willen zur Katastrophe; den Willen zum Geist statt dem Willen zur Barbarei …. Wer diese Dummheit und Rohheit verabscheut, bleibt deutsch …; auch wenn ihm von dem missgeleiteten Teil der eigenen Nation dieser Titel vorübergehend aberkannt wird. Eben für dieses verstoßne, für dieses zum Schweigen gebrachte, für dieses wirkliche Deutschland wollen wir eine Stätte der Sammlung sein. (Nr. 1, S.1)

Die nationalsozialistische Behörden übten nun Druck auf die genannten Autoren bzw. deren Verleger aus. Ob nun auf diesen Druck, oder aufgrund der nun doch politischen Haltung des Blattes, einige Autoren mit Distanzierungserklärungen reagierten, ist umstritten. Stefan Zweig zum Beispiel gab seiner Überraschung Ausdruck, dass es sich bei der Sammlung „nicht um ein rein literarisches, sondern um ein zum größten Teil politisches Blatt“ handele.[1] Eine ähnliche Haltung vertrat auch Thomas Mann.

Wegen schwindender Abonnentenzahlen (die abgesetzte Auflage war von anfangs 2000 auf 400 gesunken) musste Die Sammlung im August 1935 eingestellt werden, obwohl Klaus Mann monatelang ohne Bezahlung arbeitete und die Zeitschrift von Annemarie Schwarzenbach finanziell unterstützt wurde.

Mitarbeiter der Sammlung waren unter anderen:

André Gide, Aldous Huxley und Heinrich Mann unterstützten darüber hinaus Die Sammlung, für die sie das Patronat übernommen hatten, mit ihrem Renommee.

1983 erschien eine Teilausgabe bei Querido, Amsterdam, 1986 ein zweibändiger Nachdruck bei Rogner u. Bernhard bei Zweitausendeins, München.

Quellen

  1. Beiblatt zum Börsenblatt des deutschen Buchhandels Nr.240, 14.Okt. 1933.

Literatur

  • Günter Hartung: Klaus Manns Zeitschrift „Die Sammlung“ (Teil I). In: Weimarer Beiträge Nr. 5, 1973. S. 37-59
  • Ulrike Spring: Verlagstätigkeit im niederländischen Exil 1933-1940. Diplomarbeit Universität Wien 1994. S. 25 ff. [1]
  • Angela Huß-Michel: Literarische und politische Zeitschriften des Exils. Stuttgart 1987
  • Uwe Naumann: Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluß. Klaus Mann (1906-1949). Bilder und Dokumente. Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 978-3-499-23106-3

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Die Sammlung — First cover of Die Sammlung. September 1933. Die Sammlung (German for The Collection ) was a monthly literary magazine, first published in September 1933 in Amsterdam, and primarily affiliated with a number of influential German writers who fled… …   Wikipedia

  • Die Sammlung – Literarische Monatsschrift — Die Sammlung Die Sammlung Erstes Heft / September 1933 Beschreibung deutsche …   Deutsch Wikipedia

  • Die Sammlung (Pädagogik) — Die Sammlung Zeitschrift für Kultur und Erziehung ist eine von Herman Nohl gegründete Zeitschrift. Herausgeber waren Herman Nohl, Otto Friedrich Bollnow und Wilhelm Flitner. Erscheinungsverlauf Die Zeitschrift erschien seit 1945 als Nachfolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetz über die Sammlung des bayerischen Landesrechts — Die Bayerische Rechtssammlung (BayRS) ist die Sammlung des bayerischen Landesrechts und Grundlage dessen Bereinigung. Sie beruht auf dem Gesetz über die Sammlung des bayerischen Landesrechts (BayRSG) vom 10. November 1983. Ursprünglich gab die… …   Deutsch Wikipedia

  • Sammlung Varnhagen — Die Sammlung Varnhagen (Varnhagen von Ensesche Sammlung) ist der Nachlass von Ludmilla Assing, der neben ihren eigenen Papieren und Kunstwerken mehrere literarische Nachlässe und die von ihrem Onkel Karl August Varnhagen von Ense angelegte… …   Deutsch Wikipedia

  • Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» — Die Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» ist ein Kunstmuseum in Winterthur im Schweizer Kanton Zürich. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sammlung 3 Ausgestellte Werke 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Sammlung de Wit — Die Münzsammlung de Wit ist die bedeutendste verauktionierte Universalsammlung des Mittelalters seit der Sammlung des Lords Grantley (1855 1943) (B. Kluge, Numismatik des Mittelalters, S. 198). Sie wurde 2007/2008 in drei Teilen durch das… …   Deutsch Wikipedia

  • Sammlung Steegmann — Die Sammlung Steegmann ist eine Sammlung von Bildern des Kunstsammlers Josef Steegmann, die vorwiegend aus der Epoche der Klassischen Moderne stammen. Inhaltsverzeichnis 1 Der Sammler 2 Die Sammlung 3 Werke der Sammlung (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Sammlung Oskar Reinhart — Die Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» ist ein Kunstmuseum in Winterthur im Schweizer Kanton Zürich. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sammlung 3 Ausgestellte Werke 4 Literatur 5 …   Deutsch Wikipedia

  • Sammlung Oskar Reinhart "Am Römerholz" — Die Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» ist ein Kunstmuseum in Winterthur im Schweizer Kanton Zürich. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sammlung 3 Ausgestellte Werke 4 Literatur 5 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”