Dieter Dombrowski

Dieter Dombrowski

Dieter Dombrowski (* 23. Juni 1951 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist Landtagsabgeordneter in Brandenburg und Generalsekretär der CDU Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Er absolvierte von 1968 bis 1970 eine Berufsausbildung zum Maler und leistete anschließend von 1970 bis 1972 seinen Grundwehrdienst bei der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. Am 13. August 1974 wurde er vom Bezirksgericht Schwerin wegen Republikflucht und staatsfeindlicher Verbindungsaufnahme zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er 20 Monate verbüßte, davon 16 Monate im Stasi-Gefängnis in Cottbus. (Seine Rehabilitierung erfolgte 1994.) Seine Schwester, die beim Besuch einen Kassiber mitnahm und in den Westen schmuggelte, wurde dafür ebenfalls zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.[1]

Nach seiner Übersiedlung nach West-Berlin schulte er von 1978 bis 1980 zum Zahntechniker um. In West-Berlin war er auch an antikommunistischen Aktionen gegen die SED-Diktatur beteiligt. Beispielsweise mauerte er symbolisch den Eingang zum Aeroflot-Büro am Bahnhof Zoo zu. Dies geschah zusammen mit Bernd Moldenhauer, der später von einem Ministerium für Staatssicherheit-Mitarbeiter ermordet wurde. Von 1983 bis 1990 war er Referent beim Deutschen Bundestag (Landesgruppe der Berliner CDU-Abgeordneten). Auch in West-Berlin wurde er von Stasi-Mitarbeitern wie beispielsweise von dem Karikaturisten Gero Hilliger bespitzelt.

Selbst nach der Wende wurde seine Frau noch von Stasi-Mitarbeitern bedroht. Dombrowski sorgte dafür, dass der Leiter des Arbeitsamtes Rathenow, ein Ex-Stasi-Mann, von seinem Posten entfernt wurde.

Von 1990 bis 1994 war Dombrowski Landrat des Kreises Rathenow. Ab 1994 war er Niederlassungsleiter und von 1997 bis 2004 Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft für kommunale Infrastruktur in Werder (Havel). Seit September 2004 betreibt er eine Unternehmensberatung.

Dieter Dombrowski ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Bahnitz (Gemeinde Milower Land). Seine Frau Petra ist ebenfalls Kreistagsmitglied der CDU. Er ist katholischen Glaubens.

Politik

Partei

Dieter Dombrowski ist seit 1977 Mitglied der CDU. Von 1983 bis 1987 war er Landesvorsitzender der Jungen Union in West-Berlin. Er ist Kreisvorsitzender der CDU Havelland. Weiterhin ist er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stechow AG sowie Mitglied des Verwaltungsrates der Rathenower Werkstätten für Behinderte und betreutes Wohnen GmbH. Auf dem Parteitag am 17. Januar 2009 in Potsdam wurde Dombrowski zum Generalsekretär der CDU Brandenburg gewählt.[2]

Abgeordneter

Seit 1994 ist er als CDU-Fraktionsvorsitzender Mitglied des Kreistages Havelland.

Seit September 1999 wurde er dreimal jeweils über die Landesliste Mitglied des Landtages Brandenburg. Er ist umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und Koordinator der umweltpolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen von CDU und CSU. Am 6. Oktober 2009 wurde er zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt.

Am 6. November 2009 lief er aus Protest gegen die Regierungsbeteiligung der Linken in der rot-roten Koalition in Brandenburg in einem Häftlingsanzug des damaligen Stasi-Gefängnisses in Cottbus durch den Saal.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Unvergessen. Ehemalige Häftlinge besuchten Cottbuser Gefängnis“, Der Tagesspiegel 8. Oktober 2007
  2. Thorsten Metzner: „Johanna Wanka will einen Neuanfang“, Der Tagesspiegel 18. Januar 2009
  3. Protestaktion bei der Vereidigung von Ministerpräsident Platzeck

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