- Dudensen
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Dudensen Stadt Neustadt am RübenbergeKoordinaten: 52° 36′ N, 9° 27′ O52.5988888888899.443333333333336Koordinaten: 52° 35′ 56″ N, 9° 26′ 36″ O Höhe: 36 m ü. NHN Fläche: 9 km² Einwohner: 579 (2011) Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 31535 Vorwahl: 05034 Die Ortschaft Dudensen ist ein Stadtteil von Neustadt am Rübenberge in der Region Hannover und liegt ca. 12 km nördlich der Kernstadt Neustadts.
Der Ort gehört zusammen mit Nöpke, Borstel und Hagen zum Mühlenfeld.[1] Dudensen ist mit knapp zehn Haupterwerbsbetrieben noch landwirtschaftlich geprägt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Dudensen wird unter dem Namen Dudenhusen im Jahr 1228 erstmals urkundlich erwähnt.[2][3] Zwei andere Quellen geben für die erste urkundliche Erwähnung allerdings das Jahr 1261 an.[4][5] Für das Jahr 1588 ist bereits die Existenz einer Pfarrkirche belegt und es findet sich erstmals der Name Duensen, der auch heute noch im Sprachgebrauch zu finden ist.[6] In der gleichen Quelle wird Duensen als eins der fünfzehn zum Mandelsloher Gogericht zugehörigen Dörfer genannt. Für das Jahr 1584 werden für den Teil „Im Dorfe“ vier Meierhöfe und 19 Kötner angegeben, für den Teil „In den Meierhöfen“ sind es drei Meier und sechs Brinksitzer.[7]
In der Gemarkung Dudensen liegen die Wüstungen Holinbeke und Sesenhusen. Beide werden jeweils in einer Schenkungsurkunde genannt, erstere aus dem Jahr 1033, die zweite 1186.[8] Beide Wüstungen finden sich mit Seenser Feld und Hollenheide noch in heutigen Gemarkungsbezeichnungen wieder.
Einwohnerentwicklung
Nachfolgend die graphische Darstellung der Einwohnerentwicklung.[9]
Für die Jahre 1689 und 1768 sind die Einwohnerzahlen der beiden Dorfteile zusammengefasst. Im Jahr 1933 war Dudensen - der heute bevölkerungskleinste - der größte Ort des Mühlenfelder Landes. Die signifikant hohe Bevölkerungszahl für das Jahr 1950 beruht auf der Aufnahme von Flüchtlingen nach Ende des zweiten Weltkrieges, denn der Landkreis Neustadt mit 56.038 Einwohnern am 1. Juni 1945 wuchs dadurch zum 1. Mai 1947 auf 73.187 an.[10]
Politik
Durch die Gebietsreform 1974 wurde Dudensen gemeinsam mit Hagen, Borstel und Nöpke zur Ortschaft Hagen, einem Stadtteil von Neustadt a. Rbge., zusammengefasst.
Der Stadtteil wird durch einen gemeinsamen Ortsrat mit einem gemeinsamen Ortsbürgermeister vertreten. Amtierender Ortsbürgermeister ist Günter Falldorf (SPD). Die vier Dörfer sind am 30. Juni 2009 ausgewählt worden um gemeinsam am Dorferneuerungsprogramm teilzunehmen.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten zählt die unter Denkmalschutz stehende Bockwindmühle, die vom örtlichen Mühlenverein unterhalten wird. In unregelmäßigen Abständen findet auf der Bockwindmühle Mahlbetrieb (Mehl und Schrot) statt. Die Bockwindmühle gehört zu den wenigen voll funktionsfähigen und in, wenn auch nicht mehr kommerziellem, Betrieb befindlichen Bockwindmühlen in Niedersachsen.
Im Ort gibt es eine kleine Feldsteinkirche, die mit dem Kirchhof unter Denkmalschutz steht. Die Kirche stammt vermutlich aus dem Mittelalter, wurde aber durch wiederholte Um- und Anbauten verändert.
Sechs Wohnwirtschaftsgebäude (Dudenser Straße 17, 20, 20A, Streitfeldstraße 5, Wehmeweg 2, sowie Speckenwiesen 9 als Ensemble mit der Bockwindmühle) stehen unter Denkmalschutz, ebenso das ehemalige Gemeindehaus (Dudenser Straße 45), der Speicher (Dudenser Straße 9), das Ehrenmal und die gesamte Hofstelle Kuhlackerweg 5 mit allen Nebengebäuden.[12]
Wirtschaft und Infrastruktur
Am 5. Mai 2009 wurde vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie der Firma ExxonMobil die Genehmigung erteilt in der Dudenser Gemarkung unter dem Namen Nöpke 2 eine Probebohrung zur Erdgasgewinnung mittels des umstrittenen Verfahrens des Hydraulic Fracturing durchzuführen.[13] Das Gelände ist inzwischen vorbereitet. Da die Bohrstelle im Trinkwasserschutzgebiet liegt, befürchten Anwohner sowie die Leitung des Wasserverbandes Garbsen-Neustadt weitreichende Gefahren für die Umwelt.[14] Eine Interessengemeinschaft gegen Fracking ist im September 2011 unter dem Namen IG Neustadt am Rübenberge gegen Fracking gegründet worden.[15][16]
Einzelnachweise
- ↑ Mühlenfelder Land
- ↑ Ehlich, Hans: Bauern Bürger brennende Dörfer, Nr. 4 der Calenberger Blätter, Wunstorf: Oppermann Verlag, S. 130
- ↑ Ohainski und Ufolph: Die Ortsnamen es Landkreises Hannover und der Stadt Hannover, Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 1998, S. 113
- ↑ Karpa, Oskar: Die Kunstdenkmale des Landes Niedersachsen, die Kunstdenkmale des Kreises Neustadt am Rübenberge, Dt. Kunstverlag 1958, S. 28
- ↑ Krumm, Carolin: Region Hannover - Baudenkmale in Niedersachsen Band 13.2, Niemeyer 2005, S. 355
- ↑ Ehlich, Hans [Bearb.]: Das Erbregister des Amtes Neustadt von 1620, August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1984, S. 9
- ↑ Ehlich, Hans [Bearb.]: Das Erbregister des Amtes Neustadt von 1620, August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1984, S. 201ff
- ↑ Ehlich, Hans: Einhundertfünfzig Jahre Windmühle Dudensen 1845 - 1995, hrsg vom Dudenser Mühlenverein e.V. 1995
- ↑ Für 1689, 1768, 1852: Mandelsloh 985-1985, hrsg vom Komitee 1000 Jahre Mandelsloh 1985, S. 341
Für 1895, 1950, 1957: Karpa, Oskar: die Kunstdenkmale des Landes Niedersachsen, Dt. Kunstverlag 1958, S. 28
Für 1910: gemeindeverzeichnis.de, Landkreis Neustadt am Rübenberge, abgerufen am 30. Dezember 2010
Für 1925, 1933, 1939: verwaltungsgeschichte.de, Landkreis Neustadt am Rübenberge (Neustadt i. Hannover), abgerufen am 30. Dezember 2010 - ↑ Brieden, Hubert [u.a.]: Neustadt 1945 - 49, Nachkriegszeit in der Provinz, Internationalismusverlag: Hannover 1987, S. 221
- ↑ Bestätigung über Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm 2009, abgerufen am 8. Januar 2011
- ↑ Baudenkmale im Mühlenfeld, abgerufen am 8. Januar 2011
- ↑ www.spiegel.de, abgerufen am 3. Oktober 2011
- ↑ Offizielle Seite des Wasserverbandes Garbsen-Neustadt, abgerufen am 3. Oktober 2011
- ↑ www.neustädter-Zeitung.de, abgerufen am 5. Oktober 2011
- ↑ www.gegen-gasbohren.de,abgerufen am 17. Oktober 2011
Weblinks
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